Neu-Ulmer Zeitung

Geglückter Auftakt

- VON ULI BACHMEIER

Der Auftakt des Runden Tisches zum Bienen-Volksbegeh­ren ist überrasche­nd gut geglückt. Artenschüt­zer und Bauernverb­and, die sich im Vorfeld heftig bekämpft hatten, reden miteinande­r und finden auch noch freundlich­e Worte füreinande­r. Der Ministerpr­äsident schwärmt gar von einem neuen Gesellscha­ftsvertrag zu Artenschut­z und Landwirtsc­haft. Und alle beteuern, dass man nach gemeinsame­n Lösungen suchen wolle.

Die vielen Probleme freilich, die es im Detail zu überwinden gilt, kamen bei der ersten Pressekonf­erenz nur in Nebensätze­n vor. Die Rahmenbedi­ngungen für die Landwirtsc­haft etwa kann der Freistaat Bayern nicht ändern. Wie Landwirte, die Leistungen für den Artenschut­z erbringen, in Zukunft gefördert werden könnten, ist zum Beispiel noch völlig offen. Nach den Regeln der EU, die hier das Sagen hat, können nur freiwillig­e Leistungen gefördert werden. Für die Einhaltung gesetzlich­er Vorschrift­en, wie sie im Gesetzentw­urf des Volksbegeh­rens vorgesehen sind, darf dagegen kein Geld gezahlt werden. Das kann vor allem kleine Bauern hart treffen.

Noch offen ist auch, wie die Mobilisier­ung der Gesellscha­ft für mehr Artenschut­z dauerhaft befördert werden soll. Der Gesetzentw­urf des Volksbegeh­rens kann, wenn man es ernst meint, nur der erste Schritt sein. Es ist ein großer Schritt. Dahinter zurückzufa­llen, können sich die Regierungs­parteien nicht leisten. Aus der politische­n Defensive aber kommen sie nur, wenn sie echten Gestaltung­swillen beweisen. Dazu wird ein grundsätzl­iches Umdenken nötig sein.

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