Gefährliche Pflanzen entdeckt
Drei Seen im Landkreis Dillingen sind schwer belastet
Höchstädt Zwar wissen die Experten, wie sie vorgehen wollen. Aber ob sie mit ihren Plänen für die Bekämpfung der Carolina-Haarnixe Erfolg haben, können sie nicht sagen. Carolina-Haarnixe? Das ist eine Unterwasserpflanze, die großen Schaden anrichten kann – wenn sie nicht hinter Glas ist. Die Schadpflanze ist bei Aquarianern sehr beliebt und wurde nun in drei Gewässern in Höchstädt im Landkreis Dillingen zufällig entdeckt. Und das millionenfach.
Zwingend müssen die Pflanzen entsorgt werden. Denn, so erklärt es Andreas Zehm vom Landesamt für Umwelt in Augsburg, im Fall der Haarnixe handelt es sich um eine Art, welche die heimische Ökologie schädigt. „Die Pflanze ist nicht giftig. Trotzdem ist sie weltweit gefürchtet. Dort, wo sie wächst, wächst langfristig nichts anderes mehr. Das gesamte Ökosystem gerät aus den Fugen.“
Mehr als ein Jahr hat sich der Botaniker damit beschäftigt, ein Konzept für eine erfolgreiche Bekämpfung aufzustellen. Europaweit ist das bisher nur einmal geglückt. Zehm will drei verschiedene Methoden testen: Karpfen einsetzen, die die Pflanzen mit ihrem Wirbeln am Boden ins Dunkel stellen. Taucher sollen unter Wasser jäten und die Pflanzen herauszupfen. Und mit einem weiteren Verfahren soll die Haarnixe herausgespült und an der Wasseroberfläche eingesammelt werden. „Wir betreten mit diesen Maßnahmen Neuland und hoffen auf eine erfolgreiche Umsetzung, sobald wir die Mittelzusage haben.“
Wie sich diese Pflanze in den Gewässern in Höchstädt angesiedelt hat, dafür gibt es eine einfache Erklärung: durch ausgeschüttete Aquarien. Theoretisch reicht ein Trieb der Pflanze, wie der Experte erklärt. Einschränkungen für die Angler oder Fischer gebe es aktuell nicht. „Wir wollen und müssen die Pflanze schnellstmöglich zurückdrängen, damit sie keine anderen Gewässer besiedelt. Wir haben auch eine Berichtspflicht gegenüber der EU“, sagt Zehm.