Ottfried Fischer wieder als Priester
Der deutsche Schauspieler Ottfried Fischer schlüpft wieder einmal ins Priestergewand. Im Filmporträt des von den Nazis ermordeten Priesters Otto Neururer (1882–1940) spielt der 65-Jährige selbst einen Pfarrer und fungiert erstmals als Koproduzent. „Wir müssen die Finger in die Wunden legen, denn Vergangenheitsbewältigung muss enden bei einem ,Nie wieder‘“, sagte er bei der Vorstellung von „Otto Neururer – Hoffnungsvolle Finsternis“in Innsbruck. Den Satz „Ich kann es nicht mehr hören“dürfe man nicht zulassen. Weil Neururer einer Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938. Im KZ Buchenwald wurde er für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte Neururer nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf. 1996 wurde der Tiroler von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Im Film geht es um eine Spurensuche in der Gegenwart. Fischer verkörpert einen Pfarrer, der wie er selbst an Parkinson erkrankt ist. Die Rolle sei die erste nach einem viereinhalbmonatigen Krankenhausaufenthalt gewesen und habe ihn große Anstrengung gekostet, so der 65-Jährige. Doch er habe dieses Projekt unbedingt machen wollen. Der Film soll im Oktober zunächst in die österreichischen Kinos kommen.