Der Marktplatz wird für Autos gesperrt
Verkehr Ab kommenden Dienstag müssen sich Verkehrsteilnehmer umstellen. Das Ganze ist erst einmal ein Versuch
Ulm Durch die einseitige Sperre der Friedrich-Ebert-Straße werden Autofahrer in Ulm derzeit in den Stoßzeiten auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Ab kommenden Dienstag, 26. Februar, kommt eine neue Veränderung hinzu: Die Durchfahrt vom Marktplatz zur Herdbruckerstraße ist dann nicht mehr möglich.
Außerdem wird die Durchfahrt von der Schelergasse (an der Gaststätte Hinteres Kreuz vorbei) zum Marktplatz unterbunden. Das Ganze ist erst einmal ein Versuch – eine erste Bilanz soll nach frühestens einem halben Jahr gezogen werden.
Um den Autoverkehr davon abzuhalten, den Weg über den Marktplatz zu nutzen, um die Ampelkreuzung Neue Straße/Donaustraße zu umfahren, wird nach Angaben der Stadtverwaltung die Reihe der Pflanzkübel verlängert und werden zwei weitere Poller gesetzt. Feuerwehr und Rettungsdienste können die Herdbruckerstraße trotzdem weiterhin erreichen.
Der Bauausschuss hatte, wie berichtet, im November einstimmig beschlossen, zu dieser Maßnahme zu greifen. Anlieger und Ladeninhaber hatten sich mit einer entsprechenden Unterschriftenaktion im Frühjahr 2017 an die Stadt gewandt Stein des Anstoßes: Autofahrer, die nach Neu-Ulm wollen und von Neu-Ulm kommen, seien verantwortlich für den Lärm, dem die Anwohner in der Herdbruckerstraße und rund ums Rathaus ausgesetzt sind. Die Folgen seien erhöhte Lärmbelastung, eine geringere Aufenthaltsqualität für die Kunden der anliegenden Geschäfte, Gäste der Gastronomie und eine Verringerung der Verkehrssicherheit für Fußgänger.
Die Lösung: eine Fußgängerzone, die diese Fahrer zwingt, andere Strecken zu wählen. Die Stadt ließ daraufhin 24 Stunden lang die Autos zählen und ihre Fahrtrichtung notieren. Das Ergebnis bestätigte offenbar die Kritik der Anwohner: Rund 800 Fahrer nahmen den Weg von der Neuen Mitte über Marktplatz und Herdbruckerstraße Richtung Neu-Ulm beziehungsweise von Neu-Ulm über Schelergasse und Marktplatz zur Neuen Mitte. Und der Durchgangsverkehr passierte nach Angaben der Stadtverwaltung mit hohen Geschwindigkeiten den bisher schon als verkehrsberuhigt ausgewiesenen Bereich.
Die derzeitige Schranke, die momentan noch zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Durchfahrt zur Herdbruckerstraße sperrt, bleibt ab Dienstag dauerhaft geöffnet. Wie sich das mit den Besuchern der Gaststätten Hinteres Kreuz, Enchilada und Tortuga verträgt, wird der einjährige Versuch zeigen.