Neu-Ulmer Zeitung

Tafel: Standort-Entscheidu­ng wird verschoben

- VON ANGELA HÄUSLER

Soziales Möglicherw­eise kann die Hilfseinri­chtung doch in ein Gebäude ziehen. Der Stadtrat spricht erneut darüber

Senden Wohin zieht die Sendener Tafel? Diese Frage beschäftig­t sowohl ehrenamtli­che Helfer als auch Stadtverwa­ltung und Anwohner. Eine Entscheidu­ng fiel am Dienstag im Planungs-, Bau- und Umweltauss­chuss nicht – sie wurde um eine Woche hinausgesc­hoben. Denn die Stadt hofft, eventuell noch einen alternativ­en Standort von einem privaten Anbieter anmieten zu können.

Es waren zahlreiche Interessie­rte in den Sitzungssa­al gekommen, um die Entscheidu­ngsfindung in Sachen Tafel zu verfolgen – diesmal umsonst. Klar sei, sagte Bürgermeis­ter Raphael Bögge, dass die Tafel, die wegen des Bahnhofsum­baus aus der Borsigstra­ße wegziehen muss, zeitnah einen neuen Standort brauche: „Wir sollten das nicht monatelang aufschiebe­n.“Dennoch sei er dafür, die Entscheidu­ng auf kommenden Dienstag zu vertagen und stimmte, wie das restliche Gremium, dem Antrag von Bernd Bachmann (SPD) zu. Es habe zwar, so Bögge, vonseiten mehrerer Privateige­ntümer bereits Absagen gegeben, doch „bei einem sind wir noch dran“. Zudem sei die Verwaltung auch offen für weitere Vorschläge.

Wie berichtet, regt sich gegen den ins Auge gefassten Standort an der Kirchenste­ige Widerstand der jeweiligen Anwohner. Und auch die Tafel-Mitarbeite­r sind mit dem von der Stadt favorisier­ten Standort Kirchenste­ige nicht glücklich, wie sie erst am vergangene­n Freitag bei einer gemeinsame­n Ortsbegehu­ng bekräftigt­en. Das alternativ­e Webereiare­al empfinden die Stadträte als ungeeignet.

Die CSU, das ließ CSU-Fraktionsc­hef Walter Wörtz durchblick­en, sehe auch nach längerer Überlegung derzeit keine bessere Option als die Kirchenste­ige. Doch eine bestehende Immobilie anzumieten, sei schon eine Möglichkei­t, die auch in Weißenhorn und Neu-Ulm funktionie­re. Eventuell ergebe sich ja bis zur kommenden Woche doch noch eine neue Chance, etwa in einem leer stehenden Objekt in der Hauptstraß­e.

Mehr Wohnungen sollen „Im Gerinne“ in Wullenstet­ten gebaut werden dürfen, das ist das Ziel des laufenden Bebauungsp­lanverfahr­ens, das der Sendener Stadtrat im vergangene­n September beschlosse­n hat. Nun möchte ein dort ansässiger Landwirt im Gerinne einen Stall für 15 bis 20 Mutterkühe und maximal zwölf Kälber errichten. Das, so befürchtet die Verwaltung, könnte zu Konflikten mit künftigen Anwohnern führen. Sie stellte zur Diskussion, ob das Planverfah­ren in Sachen Wohngebiet überhaupt weitergehe­n soll. Der Stadtrat war mehrheitli­ch dafür. Georg Schneider (SPD) regte an, einen städtebaul­ichen Vertrag ins Auge zu fassen. Das aber werde das Verfahren in die Länge ziehen, so der Rathausche­f. „Wir sollten das auf den Weg bringen“, fasste Rainer Strobl (CSU) zusammen. „Es warten schon einige Leute, um dort bauen zu können“, so Yusuf Cinici (BiSS). Nun wird weitergepl­ant. Die Bauvoranfr­age des Landwirts wurde positiv beschieden.

Er wolle „keine Kritik an der Bahn üben“, kommentier­te der Bürgermeis­ter, als es ums Bahnhofsge­lände ging. Doch es sei schade, dass die Stadt bis heute auf ihr Kaufintere­sse für ein Grundstück aus dem Besitz der Bahn keine Antwort erhalten habe. „Uns wäre allen wohler, wenn wir wüssten, ob wir über einen Kaufvertra­g verhandeln können“, sagte Bögge. Die Stadt habe bereits im vergangene­n Juni wegen des betreffend­en Grundstück­s angefragt, eine rasche Entscheidu­ng sei „für einen partnersch­aftlichen Prozess“wichtig. Das von der Stadt gewünschte Areal befindet sich auf der Ostseite der Bahnlinie.

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Foto: Stefan Kümmritz Die Kirchenste­ige (im Bild zu sehen) gilt weiterhin als Favorit. Doch Anwohner wehren sich dagegen, auch bei einem Ortstermin.

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