Tafel: Standort-Entscheidung wird verschoben
Soziales Möglicherweise kann die Hilfseinrichtung doch in ein Gebäude ziehen. Der Stadtrat spricht erneut darüber
Senden Wohin zieht die Sendener Tafel? Diese Frage beschäftigt sowohl ehrenamtliche Helfer als auch Stadtverwaltung und Anwohner. Eine Entscheidung fiel am Dienstag im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss nicht – sie wurde um eine Woche hinausgeschoben. Denn die Stadt hofft, eventuell noch einen alternativen Standort von einem privaten Anbieter anmieten zu können.
Es waren zahlreiche Interessierte in den Sitzungssaal gekommen, um die Entscheidungsfindung in Sachen Tafel zu verfolgen – diesmal umsonst. Klar sei, sagte Bürgermeister Raphael Bögge, dass die Tafel, die wegen des Bahnhofsumbaus aus der Borsigstraße wegziehen muss, zeitnah einen neuen Standort brauche: „Wir sollten das nicht monatelang aufschieben.“Dennoch sei er dafür, die Entscheidung auf kommenden Dienstag zu vertagen und stimmte, wie das restliche Gremium, dem Antrag von Bernd Bachmann (SPD) zu. Es habe zwar, so Bögge, vonseiten mehrerer Privateigentümer bereits Absagen gegeben, doch „bei einem sind wir noch dran“. Zudem sei die Verwaltung auch offen für weitere Vorschläge.
Wie berichtet, regt sich gegen den ins Auge gefassten Standort an der Kirchensteige Widerstand der jeweiligen Anwohner. Und auch die Tafel-Mitarbeiter sind mit dem von der Stadt favorisierten Standort Kirchensteige nicht glücklich, wie sie erst am vergangenen Freitag bei einer gemeinsamen Ortsbegehung bekräftigten. Das alternative Webereiareal empfinden die Stadträte als ungeeignet.
Die CSU, das ließ CSU-Fraktionschef Walter Wörtz durchblicken, sehe auch nach längerer Überlegung derzeit keine bessere Option als die Kirchensteige. Doch eine bestehende Immobilie anzumieten, sei schon eine Möglichkeit, die auch in Weißenhorn und Neu-Ulm funktioniere. Eventuell ergebe sich ja bis zur kommenden Woche doch noch eine neue Chance, etwa in einem leer stehenden Objekt in der Hauptstraße.
Mehr Wohnungen sollen „Im Gerinne“ in Wullenstetten gebaut werden dürfen, das ist das Ziel des laufenden Bebauungsplanverfahrens, das der Sendener Stadtrat im vergangenen September beschlossen hat. Nun möchte ein dort ansässiger Landwirt im Gerinne einen Stall für 15 bis 20 Mutterkühe und maximal zwölf Kälber errichten. Das, so befürchtet die Verwaltung, könnte zu Konflikten mit künftigen Anwohnern führen. Sie stellte zur Diskussion, ob das Planverfahren in Sachen Wohngebiet überhaupt weitergehen soll. Der Stadtrat war mehrheitlich dafür. Georg Schneider (SPD) regte an, einen städtebaulichen Vertrag ins Auge zu fassen. Das aber werde das Verfahren in die Länge ziehen, so der Rathauschef. „Wir sollten das auf den Weg bringen“, fasste Rainer Strobl (CSU) zusammen. „Es warten schon einige Leute, um dort bauen zu können“, so Yusuf Cinici (BiSS). Nun wird weitergeplant. Die Bauvoranfrage des Landwirts wurde positiv beschieden.
Er wolle „keine Kritik an der Bahn üben“, kommentierte der Bürgermeister, als es ums Bahnhofsgelände ging. Doch es sei schade, dass die Stadt bis heute auf ihr Kaufinteresse für ein Grundstück aus dem Besitz der Bahn keine Antwort erhalten habe. „Uns wäre allen wohler, wenn wir wüssten, ob wir über einen Kaufvertrag verhandeln können“, sagte Bögge. Die Stadt habe bereits im vergangenen Juni wegen des betreffenden Grundstücks angefragt, eine rasche Entscheidung sei „für einen partnerschaftlichen Prozess“wichtig. Das von der Stadt gewünschte Areal befindet sich auf der Ostseite der Bahnlinie.