Weiße Rose: SPD will Zaun nach Ulm holen
Erinnerung an Widerstandsgruppe
Ulm Die Ulmer SPD unterstützt in einem Antrag das Vorhaben des Aktivisten Werner Thiel, der verhindern will, dass der sogenannte Weiße-Rose-Zaun beim Münchner Ostbahnhof zerstört wird. Dort soll ein Wohnblock entstehen. Thiel regt an, dass Teile des Zauns an Schulen aufgestellt werden, die nach Mitgliedern der Weißen Rose benannt sind. Die Ulmer SPD schlägt vor, dass die Stadtverwaltung Kontakt mit der Initiative aufnehmen und überprüfen soll, ob und wo im Umfeld des Hans-und-Sophie-SchollGymnasiums ein Stück Zaun mit einer Erinnerungsstele platziert werden kann.
„Es ist mittlerweile erwiesen, dass bauliche Relikte historische Erinnerungen eher wachhalten als 1000 Worte. Die Erinnerung an die Geschwister Scholl ist quasi Teil der Ulmer DNA und sollte gefördert werden – gerade auch in Zeiten populistischer Kampagnen, die die NS-Zeit vergessen machen wollen und gleichzeitig vergleichbare Verhältnisse für die Zukunft herbeiführen wollen“, schreiben die Stadträtinnen Dagmar Engels und Dorothee Kühne. Engels ist auch Vorsitzende der Ulmer Vh, die sich der Erinnerung an die Weiße Rose verpflichtet fühlt. Das berühmte Foto zeigt Sophie Scholl, die an einem Zaun lehnt und ihren Bruder Hans sowie andere Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose an die Ostfront verabschiedet. Aufgenommen wurde das Bild am 23. Juli 1942. Nicht einmal ein Jahr später waren die meisten tot, hingerichtet vom Nazi-Regime am 22. Februar 1943.