Neu-Ulmer Zeitung

Für seine Mädels wird er sesshaft

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FV Illertisse­n Kapitän Manuel Strahler hat eine Wohnung in Weißenhorn gekauft, demnächst heiratet er seine Larissa. Unter den vielen Gästen werden dann auch Ulmer Spieler sein

Am Samstag endet mit dem Spiel in Ingolstadt die Winterpaus­e in der bayerische­n Fußball-Regionalli­ga. Geht es für den FV Illertisse­n noch um den Klassenerh­alt, Herr Strahler? Manuel Strahler: Wir dürfen uns nicht zu sicher fühlen, zumal wir ein schweres Restprogra­mm haben. Die Tabelle trügt da ein bisschen. Aber unsere Mannschaft hat in jedem Fall die Qualität, die Klasse zu halten. Wichtig wird es sein, dass wir die richtige Einstellun­g und Mentalität auf den Platz bringen. Unter dem neuen Trainer sehe ich uns da auf einem guten Weg.

Was hat sich denn geändert, seit Marco Küntzel Trainer ist?

Strahler: Jetzt stimmt die Hierarchie in der Mannschaft, die erfahrenen Spieler haben ihre Rolle und die jungen Burschen auch. So sollte es im Fußball sein und so ist es ja auch im Profiberei­ch. Außerdem spielen wir jetzt wieder unseren typischen FVIFußball mit viel Kontrolle und Ballbesitz. Wir mögen es nicht so gerne, wenn wir hinterherr­ennen müssen. Wir wollen immer das Spiel bestimmen.

Aber Abstiegska­mpf ist doch sicher ungewohnt für den FV Illertisse­n? In den vergangene­n Jahren hat man ja eher oben mitgespiel­t.

Strahler: In den letzten vier Jahren hatten wir eben eine brutal starke Mannschaft. Die beste weit und breit. Gerade vor dieser Saison hat es viele Wechsel gegeben und dann muss man sich erst mal finden. Dass so etwas schwierig ist, das sieht man ja an den Ulmern. Die sind bestimmt gut besetzt, ein paar von ihren Spielern würden wir mit Handkuss nehmen. Aber dann verlieren die mit 0:3 in Offenbach.

Das klingt nach einer Rivalität zwischen Ulm und Illertisse­n.

Strahler: Die gibt es nicht, wir können uns bestimmt nicht mit Ulm vergleiche­n. Wenn es eine Rivalität gibt, dann mit dem FC Memmingen. Ich habe persönlich sowieso immer noch eine enge Bindung an Ulm. Ich habe schließlic­h dort meine komplette Jugend verbracht.

Könnte ein Wechsel zurück zu den Spatzen irgendwann ein Thema für Sie werden?

Strahler: Ulm ist tatsächlic­h neben Illertisse­n der einzige Verein, der für mich infrage kommt. Aber ich werde wohl demnächst beim FVI verlängern, denn ich schätze die familiäre Atmosphäre dort. Außerdem will und werde ich auf alle Fälle in der Region bleiben. Ich habe mir eine Wohnung in Weißenhorn ge- kauft, ich werde im August meine Larissa standesamt­lich heiraten und im nächsten Jahr kirchlich in der Stadtpfarr­kirche Weißenhorn. Außerdem haben wir ja unsere kleine Tochter Shayen.

Weißenhorn also ... Da lebt ja auch der Ulmer Stürmer Vitalij Lux. Strahler: Weiß ich doch, wir sind gute Kumpels. Meine Larissa hat schließlic­h auch kirgisisch­e Wurzeln und sie kommt aus Weißenhorn. Ihre Familie und die von Viti sind befreundet. Zu unserer kirchliche­n Hochzeit im nächsten Jahr kommen 500 bis 600 Leute, ich werde natürlich auch den Viti und ein paar andere Ulmer Spieler einladen. Zum Beispiel den Jo Reichert und den David Braig.

Wenn man es böse formuliere­n wollte, dann würde man sagen: Zu Ihrer Hochzeit kommen mehr Leute als zu vielen Heimspiele­n des FV Illertisse­n. Wie sehr schmerzt der oft schwache Besuch?

Strahler: Das ist natürlich unheimlich schade, die Mannschaft hat es nicht verdient. Mir wird das immer besonders schmerzlic­h bewusst, wenn ich mir ein Spiel meines Heimatvere­ins SC Ichenhause­n anschaue. Da geht das ganze Städtchen zum Fußball.

Was ist am Samstag in Ingolstadt möglich?

Strahler: Es wird schwer, der Gegner arbeitet unter Profibedin­gungen. Aber wenn wir die erwähnte Mentalität auf den Platz bringen, dann können wir da trotzdem gewinnen.

Interview: Pit Meier

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