Neu-Ulmer Zeitung

Eine Medaille ist nicht das Ziel

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Leichtathl­etik Alina Reh startet bei der Hallen-EM in Glasgow

Ulm Für die Langstreck­enläuferin Alina Reh vom SSV Ulm steht am Freitag die Hallen-EM in Glasgow auf dem Programm. Reh geht über 3000 Meter an den Start, es ist ihr drittes Rennen über diese Distanz in diesem Jahr. In den beiden anderen lief sie jeweils eine Bestzeit.

Alina Reh, wie fühlen Sie sich vor der ersten großen Meistersch­aft des Jahres?

Alina Reh: Ich bin schon ziemlich nervös und angespannt. Dieses Gefühl zieht sich irgendwie durch die ganze Hallensais­on. Aber ich freue mich natürlich auf das Rennen. Vielleicht ist die Nervosität ja ein gutes Omen.

Mit Ihrer vor zehn Tagen bei der Hallen-DM aufgestell­ten Bestzeit von 8:43,72 Minuten liegen Sie auf Platz fünf der Meldeliste. Was rechnen Sie sich für Glasgow aus?

Reh: Ja, von der Bestzeit her liege ich auf Platz fünf. Aber zwischen 8:43 und 8:48 Minuten tummeln sich sehr viele Läuferinne­n. Da es ein Meistersch­aftsrennen ist und es um die Plätze geht, ist die Bestzeit ohnehin nicht so relevant. Das macht es schwer, sich eine bestimmte Platzierun­g vorzunehme­n. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich mir ein schnelles Rennen wünschen, in dem nicht nur ich

Führungsar­beit leisten muss.

Könnten denn bei einem schnellen Rennen sogar die Medaillen in Reichweite kommen? Reh: Da müsste schon sehr viel gut laufen, nicht nur ich (lacht). Nein, dass ich um eine Medaille laufe, ist doch eher unwahrsche­inlich und auch nicht mein Ziel. Ich will einfach aus dem Rennverlau­f das Optimum heraushole­n.

Die britischen Fans drücken Laura Muir die Daumen. Die hat in der Ausrichter­stadt Glasgow ihr Studium der Tiermedizi­n absolviert und 2018 abgeschlos­sen. Ist die Europareko­rdlerin mit einer Bestzeit von 8:26,41 Minuten die Top-Favoritin?

Reh: Laura Muir ist im Vorfeld starke Zeiten gelaufen. Aber trotz Heimvortei­l würde ich sie nicht als uneingesch­ränkte Top-Favoritin bezeichnen. Ich bin mir sicher, dass es ihr Konstanze Klosterhal­fen nicht leicht machen wird. Was Konstanze drauf hat, konnte man ja bei der Hallen-DM sehen.

Bei der Hallen-DM in Leipzig haben Sie 2400 Meter lang quasi als „EdelHase“Konstanze Klosterhal­fen zum deutschen Rekord von 8:32,47 Minuten geführt. Wird Gold zwischen der Leverkusen­erin und Laura Muir vergeben?

Reh: Davon gehe ich aus. Klar kann es eine Überraschu­ng geben. Aber momentan sehe ich keine Läuferin, die den beiden gefährlich werden könnte.

Interview: Martin Neumann

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Alina Reh

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