Neu-Ulmer Zeitung

Gute Lüge, böse Lüge

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Umfrage So ehrlich sind die Deutschen

Frankfurt am Main In der Heiligen Schrift und bei Tante Erna gibt es keine Kompromiss­e. Eine Lüge ist eine Lüge, und die ist tabu, basta! Hat ja auch was für sich, wenn wir ehrlich sein wollen.

Und wie halten es die Deutschen mit der Ehrlichkei­t? Nun ja: mal so, mal so. Zwei Drittel der Menschen im Land halten es für legitim, auf die Frage „Wie geht’s?“zu schwindeln. Sie finden es in Ordnung, mit „gut“zu antworten, auch wenn es ihnen schlecht geht, zeigt eine Umfrage im Auftrag des evangelisc­hen Magazins

Man meint es ja nicht böse. Wenn man so will, also eine Art „gute Lüge“. Etwas kritischer wird’s schon beim nächsten Punkt: Ein Geschenk zu loben, das man eigentlich hässlich findet, halten stolze 54 Prozent der Befragten für zulässig. Für knapp ein Drittel (31 Prozent) geht es in Ordnung, einem Bettler vorzuschwi­ndeln, man habe kein Kleingeld. Fast ebenso viele (30 Prozent) sagten, man könne durchaus dem Finanzamt eine kleine Einnahme verschweig­en.

Hintergrun­d der Umfrage: Die evangelisc­he Kirche eröffnet am 10. März ihre Fastenakti­on, die in diesem Jahr unter dem Motto „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen“steht. Übrigens: Elf Prozent der Befragen sagten, für sie sei keine einzige Lüge vertretbar. Da muss Tante Erna dabei sein. (anf, epd)

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