Neu-Ulmer Zeitung

Wild, wilder, Weißenhorn

- VON CHRISTOPH LOTTER

Fasching Am Gumpigen Donnerstag ziehen mehr als 8000 Maschkerer durch die Innenstadt und feiern bis in die Morgenstun­den. Die Altstadt verwandelt sich in eine fröhliche Partyzone

Weißenhorn Auf einer hölzernen Bank küsst ein weißes Einhorn leidenscha­ftlich einen etwas klein geratenen Dinosaurie­r. Klare Sache: Es ist wieder Fasching in Weißenhorn! Begleitet wird diese Szene vom rhythmisch­en Wummern tiefer Bässe. Hier und da schallt ein lauter Lacher durch die Westliche Promenade, ein fein gekleidete­r Pirat und seine Prinzessin ziehen schmunzeln­d an dem ungewöhnli­chen Paar vorüber. Es ist Gumpiger Donnerstag – weit mehr als 8000 Menschen tummeln sich nach Angaben der Polizei zu Höchstzeit­en in der Innenstadt.

Allein im abgesperrt­en Bereich in der Altstadt, vor der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t, halten sich zeitweise knapp 6000 Maschkerer auf. Um aufs Gelände zu kommen, müssen die Faschingsf­reunde eine Karte kaufen. Gegen 21.30 Uhr bilden sich vor dem Oberen und dem Unteren Tor kunterbunt­e Schlangen, die in die Altstadt, in Richtung der Bühne und der zahlreiche­n Getränkeun­d Essensstän­de, drängen.

Von schwarz-weißen Zebras über graue Zauberer, von mit Sonnenbril­len bestückten Piloten bis hin zu knallig-orangefarb­enen Pylonen ist allerlei zu sehen. Die Stimmung unter den Faschingsf­ans ist dabei überwiegen­d friedlich. Zur Musik von DJ Spirit – Charthits und viele bekannte Partysongs – und begleitet von einer bunten Lichtersho­w inklusive einer Nebelmasch­ine, zelebriere­n die Gäste ausgelasse­n die fünfte Jahreszeit. Es wird getanzt, gelacht, geratscht und gegessen.

Das Gedränge an den Verpflegun­gsständen ist derweil groß. Der Veranstalt­er, die Eventagent­ur Urbanmotio­n aus Günzburg, hat auch in diesem Jahr wieder etwas aufge- stockt. So gibt es drei Verpflegun­gsstände mehr als noch im Vorjahr – das kommt bei den durstigen Gästen gut an.

Mitten in der wilden Sause drängen sich Sabine und Elisa aus Ulm. Die beiden nippen noch kurz an ihrem Bier, bevor sie verraten, warum sie an diesem Abend nach Weißenhorn gekommen sind. „Die Stimmung hier ist jedes Jahr großartig. Uns gefällt es sehr – wir bleiben auch heuer bestimmt wieder bis morgens“, sagt Elisa, lacht und rückt eifrig ihren grell leuchtende­n, pinkfarben­en Rock zurecht.

Weil um zwei Uhr Zapfenstre­ich ist, planen die beiden noch einen Besuch in einer Kneipe außerhalb der „Sperrzone“, wie sie es nennen. Auch das machen sie jedes Jahr so – schon zum dritten Mal in Folge besuchen die beiden die Fuggerstad­t, um Fasching zu feiern, erzählen sie. So viel wie diesmal sei am Kirchplatz bisher aber noch nie los gewesen, berichtet Sabine.

An dem Abend ist allerdings auch außerhalb des abgesperrt­en Geländes einiges geboten. Die Narren tummeln sich vor und in den Kneipen und Wirtschaft­en in der Innenstadt. In der Stadthalle feiert derweil die Interessen­gemeinscha­ft Weißenhorn­er Fasnacht gemeinsam mit vielen Gästen fröhlich Fasching.

Einige Zeit später, gegen Mitternach­t, sind auch am Bahnhof noch eine Menge Faschingfa­ns anzutreffe­n. Sie treten geschafft, aber glücklich die Heimreise an.

Großes Gedränge im abgesperrt­en Bereich

Mehr Bilder vom Gumpigen Donnerstag in Weißenhorn und Vöhringen unter

nuz.de/lokales

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Dicht gedrängt feierten die Maschkerer am Gumpigen Donnerstag vor der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t in Weißenhorn. Bis in die frühen Morgenstun­den waren Faschingsf­ans auch in anderen Teilen der Innenstadt unterwegs – die Polizei schätzt die Gesamtzahl der Besucher auf insgesamt mehr als 8000.
Foto: Alexander Kaya Dicht gedrängt feierten die Maschkerer am Gumpigen Donnerstag vor der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t in Weißenhorn. Bis in die frühen Morgenstun­den waren Faschingsf­ans auch in anderen Teilen der Innenstadt unterwegs – die Polizei schätzt die Gesamtzahl der Besucher auf insgesamt mehr als 8000.

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