Wild, wilder, Weißenhorn
Fasching Am Gumpigen Donnerstag ziehen mehr als 8000 Maschkerer durch die Innenstadt und feiern bis in die Morgenstunden. Die Altstadt verwandelt sich in eine fröhliche Partyzone
Weißenhorn Auf einer hölzernen Bank küsst ein weißes Einhorn leidenschaftlich einen etwas klein geratenen Dinosaurier. Klare Sache: Es ist wieder Fasching in Weißenhorn! Begleitet wird diese Szene vom rhythmischen Wummern tiefer Bässe. Hier und da schallt ein lauter Lacher durch die Westliche Promenade, ein fein gekleideter Pirat und seine Prinzessin ziehen schmunzelnd an dem ungewöhnlichen Paar vorüber. Es ist Gumpiger Donnerstag – weit mehr als 8000 Menschen tummeln sich nach Angaben der Polizei zu Höchstzeiten in der Innenstadt.
Allein im abgesperrten Bereich in der Altstadt, vor der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, halten sich zeitweise knapp 6000 Maschkerer auf. Um aufs Gelände zu kommen, müssen die Faschingsfreunde eine Karte kaufen. Gegen 21.30 Uhr bilden sich vor dem Oberen und dem Unteren Tor kunterbunte Schlangen, die in die Altstadt, in Richtung der Bühne und der zahlreichen Getränkeund Essensstände, drängen.
Von schwarz-weißen Zebras über graue Zauberer, von mit Sonnenbrillen bestückten Piloten bis hin zu knallig-orangefarbenen Pylonen ist allerlei zu sehen. Die Stimmung unter den Faschingsfans ist dabei überwiegend friedlich. Zur Musik von DJ Spirit – Charthits und viele bekannte Partysongs – und begleitet von einer bunten Lichtershow inklusive einer Nebelmaschine, zelebrieren die Gäste ausgelassen die fünfte Jahreszeit. Es wird getanzt, gelacht, geratscht und gegessen.
Das Gedränge an den Verpflegungsständen ist derweil groß. Der Veranstalter, die Eventagentur Urbanmotion aus Günzburg, hat auch in diesem Jahr wieder etwas aufge- stockt. So gibt es drei Verpflegungsstände mehr als noch im Vorjahr – das kommt bei den durstigen Gästen gut an.
Mitten in der wilden Sause drängen sich Sabine und Elisa aus Ulm. Die beiden nippen noch kurz an ihrem Bier, bevor sie verraten, warum sie an diesem Abend nach Weißenhorn gekommen sind. „Die Stimmung hier ist jedes Jahr großartig. Uns gefällt es sehr – wir bleiben auch heuer bestimmt wieder bis morgens“, sagt Elisa, lacht und rückt eifrig ihren grell leuchtenden, pinkfarbenen Rock zurecht.
Weil um zwei Uhr Zapfenstreich ist, planen die beiden noch einen Besuch in einer Kneipe außerhalb der „Sperrzone“, wie sie es nennen. Auch das machen sie jedes Jahr so – schon zum dritten Mal in Folge besuchen die beiden die Fuggerstadt, um Fasching zu feiern, erzählen sie. So viel wie diesmal sei am Kirchplatz bisher aber noch nie los gewesen, berichtet Sabine.
An dem Abend ist allerdings auch außerhalb des abgesperrten Geländes einiges geboten. Die Narren tummeln sich vor und in den Kneipen und Wirtschaften in der Innenstadt. In der Stadthalle feiert derweil die Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht gemeinsam mit vielen Gästen fröhlich Fasching.
Einige Zeit später, gegen Mitternacht, sind auch am Bahnhof noch eine Menge Faschingfans anzutreffen. Sie treten geschafft, aber glücklich die Heimreise an.
Großes Gedränge im abgesperrten Bereich
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nuz.de/lokales