Neu-Ulmer Zeitung

Weiberfasc­hing wird zur Riesensaus­e

- VON URSULA KATHARINA BALKEN UND ROLAND FURTHMAIR

Party Nicht nur beim Umzug am Nachmittag wird in Vöhringen ordentlich gefeiert, auch danach steppt in der Illerstadt regelrecht der Bär. Welche Narren anzutreffe­n sind

Vöhringen Von Jahr zu Jahr strömen immer mehr Besucher am „Gumpigen Doschdig“zum Hettstedte­r Platz nach Vöhringen. Sie wollen dabei sein, wenn Bürgermeis­ter Karl Janson mit seinen beiden Stellvertr­etern Herbert Walk und Ludwig Daikeler die „Macht“den Narren übergibt. Und viele Gäste wollen dann auch den Kinderumzu­g sehen, der in diesem Jahr besonders bunt war.

Das Thema hieß „Zirkus – Manege frei“. Die Anregung lieferte der Zirkus, der im Sommer Station in Vöhringen gemacht hatte und Kamele auf den Wiesen weideten. Mädchen und Buben aus den Kindergärt­en der Kommune waren in plüschige Kostüme geschlüpft und zogen als Bären, Tiger, Löwen und Co. durch die Stadt – begleitet von allerlei närrischem Volk und viel Musik. Bürgermeis­ter Karl Janson erschien als Zirkusdire­ktor, eskortiert von den Assistente­n Herbert Walk und Ludwig Daikeler.

Traditions­gemäß ging es über die Illerstraß­e bis zum stattliche­n Lindenbaum, dann ging es zurück zum Rathaus. Zirkusdire­ktor Janson bezog Stellung vor dem Gebäude. Mit den Worten: „Hereinspaz­iert, hereinspaz­iert“ermunterte er die Besucher. „Unser Faschingsm­otto heut’ – heißt Stimmung, Spaß und jede Menge Freud’. Die Wasamolle kamen aus dem Wasaloch und haben sich nicht geziert, sie haben sich direkt vor dem Rathaus hier platziert.“

Seit sich die Wasamolle aus Illerberg auf altes Brauchtum besannen, hat der Fasching in Vöhringen Fahrt aufgenomme­n. Die rührige Vorsitzend­e ihrer Zunft, Dorothea Modick, wurde am „Gumpigen Doschdig“nicht müde, das närrische Volk zu ermuntern, in den Schlachtru­f „Wasa – Molle“mit einzustimm­en. Das funktionie­rte auch und abends ging es in Vöhringen dann erst richtig los.

Unter besten Witterungs­bedingunge­n feierten unzählige bunt kostümiert­e Maschkerer den „Gumpigen Doschdig“in den örtlichen Lokalen, in Kneipen, im und um das Cardjin-Haus, im „Molle-Zelt“und natürlich auf den Straßen.

Bei nahezu zweistelli­gen Plusgraden zogen die Narren bis weit nach Mitternach­t sogar „völlig trocken“– was aber nur witterungs­bedingt Gültigkeit hatte – in Scharen durch die Innenstadt. Wer dabei die Überzahl hatte, lässt sich beim Weiberfasc­hing natürlich nicht schwer erraten.

Schon gar nicht prüde erwies sich unter anderem das Quartett „HarzIV-Witwen“und vor den Fängen der Vöhringer Kraken waren weder eine Abordnung der US-Nordstaate­n-Kavallerie noch die als standhaft bekannten Wikinger wirklich sicher.

Im Zelt der Illerberge­r Wasamolle herrschte bei Faschingsh­its ebenso Hochbetrie­b wie im Bräuhaus und in der Cubas-Bar, im Engel war die Stimmung so gut wie nebenan bei „More & Sun“, eine Polonaise reichte von der Friedensli­nde bis in die Trachtenhü­tte.

 ?? Foto: Roland Furthmair ?? Wer feiert den Weiberfasc­hing in Vöhringen? Natürlich vor allem die Frauen. Diese Damen waren besonders einfallsre­ich mit ihren Kostümen.
Foto: Roland Furthmair Wer feiert den Weiberfasc­hing in Vöhringen? Natürlich vor allem die Frauen. Diese Damen waren besonders einfallsre­ich mit ihren Kostümen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany