Neu-Ulmer Zeitung

Wolfs-Abschuss soll erleichter­t werden

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Natur Umweltmini­sterin Svenja Schulze möchte das Naturschut­zgesetz ändern. Verursacht ein Wolf Schäden in der Landwirtsc­haft, will sie ihn zum Abschuss freigeben

Berlin Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) will den Abschuss von Wölfen erleichter­n. Ihr Ziel sei eine entspreche­nde Änderung des Naturschut­zgesetzes, sagte Schulze der Bild am

„Wenn Wölfe mehrfach Schutzzäun­e überwinden oder Menschen zu nahe kommen, muss man sie auch abschießen dürfen. Das will ich mit einer ,Lex Wolf‘ (also einer Art Wolfsgeset­z, Anm. der Redaktion) klarstelle­n.“

Ein Wolf soll demnach künftig bereits dann geschossen werden dürfen, wenn er „ernste landwirtsc­haftliche Schäden“verursacht. Bislang sei von „erhebliche­m Schaden“die Rede, der von den Gerichten erst bei einer Bedrohung der Existenz gesehen wurde, heißt es in dem Bericht. „Damit schaffe ich für die Schafhalte­r Rechtsklar­heit und mache deutlich, dass auch Hobbyschäf­er entschädig­t werden können“, erklärte Schulze. Die Klarstellu­ng solle so schnell wie möglich umgesetzt werden. „Es fehlt nur noch die Zustimmung der CDU“, so Schulze. Wölfe sind in Deutschlan­d streng geschützt, bisher gab es nur einige wenige Abschussge­nehmigunge­n für auffällig gewordene Tiere. In den vergangene­n Wochen waren mehrfach neue Attacken auf Nutztiere bekannt geworden. Die Umweltmini­ster in Niedersach­sen und Schleswig-Holstein gaben kürzlich je einen Wolf zum Abschuss frei. Der Schadensbi­lanz der zustän- digen Dokumentat­ionsstelle des Bundes (DBBW) zufolge lag die Zahl der Risse im Jahr 2017 mit 472 dokumentie­rten Fällen um fast 66 Prozent höher als im Vorjahr. Die Zahl der getöteten, verletzten oder vermissten Tiere – meist Schafe – wurde auf 1667 beziffert, fast 55 Prozent mehr als 2016.

Im Monitoring­jahr 2017/18 wurden 73 Rudel, 30 Wolfspaare und einige Einzelwölf­e in Deutschlan­d nachgewies­en. In Bayern zählte die DBBW ein Rudel mit vier Welpen und zwei Wolfspaare. Die meisten Wölfe leben demnach derzeit in Brandenbur­g, Sachsen, SachsenAnh­alt und Niedersach­sen.

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