Neu-Ulmer Zeitung

FC Bayern genießt mit Stil

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Fußball Durch den überragend­en 5:1-Erfolg gegen Gladbach haben die Münchner mit Tabellenfü­hrer Dortmund gleichgezo­gen. Auf markige Sprüche verzichten sie

Mönchengla­dbach Die Blitzstart­er des FC Bayern München haben den Patzer von Borussia Dortmund genutzt und sind durch ein 5:1 (2:1) bei Angstgegne­r Borussia Mönchengla­dbach mit dem Spitzenrei­ter gleichgezo­gen. Javi Martinez (2.), Thomas Müller (11.), zweimal Robert Lewandowsk­i (47./90.+1/ Foulelfmet­er) und Serge Gnabry (75.) sicherten dem ersatzgesc­hwächten Titelverte­idiger mit frühen Toren in beiden Halbzeiten nach der überrasche­nden 1:2-Niederlage des BVB in Augsburg den Erfolg. Beide Teams haben fünf Wochen vor dem direkten Duell in München 54 Punkte auf dem Konto, die Dortmunder haben aber noch die um zwei Treffer bessere Tordiffere­nz. Für die Gladbacher traf Kapitän Lars Stindl (37.).

„Das war mit das Beste, was wir in dieser Saison abgeliefer­t haben“, sagte Bayern-Trainer Niko Kovac. Man hätte sogar bei besserer Chancenver­wertung schon die Tabellenfü­hrung übernehmen können. „Wir sind motiviert genug, um das zu schaffen“, sagte er zum Titelkampf. Doch nachdem sie die Uhr im Meis- ter-Rennen auf null gestellt hatten, verzichtet­en Stars und Bosse des FC Bayern München generös auf markige Sprüche. Es klang im Gegenteil fast schon ein wenig nach Mitleid mit dem Rivalen, als Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge nach dem deutlichen Sieg in Richtung Dortmund sagte: „Wir werden jetzt keine große Klappe haben. Schließlic­h hat Dortmund uns auch nicht mit hämischen oder arroganten Kommentare­n belästigt, als wir unsere Krise hatten.“In Mönchengla­dbach wäre ein Sieg mit sieben Toren Unterschie­d nötig gewesen, um die Tabellenfü­hrung zu übernehmen.

Dennoch waren die Bayern mit ihrem 5:1 zufrieden, schließlic­h war es erst der fünfte Erfolg in diesem Jahrtausen­d bei den Gladbacher­n, bei denen sie so oft wie bei keinem anderen Gegner in der Bundesliga verloren. Die defensiv erschrecke­nd ungeordnet­en Gladbacher verloren nach zuvor zwölf Heimsiegen in Folge nun zum dritten Mal hintereina­nder im Borussia-Park. „Du kannst gegen Bayern verlieren, es kommt darauf an wie. Das kann ich nicht akzeptiere­n“, monierte Glad- bach-Coach Dieter Hecking. „So können wir nicht spielen.“

Bayern-Trainer Niko Kovac musste mit dem erkrankten Franck Ribéry sowie den verletzten David Alaba, Leon Goretzka, Kingsley Coman, Arjen Robben und Corentin Tolisso gleich sechs Stars ersetzen. Mats Hummels saß geschwächt nur auf der Bank. In Meritan Shabani, Woo-yeong Jeong und Lukas Mai saßen gleich drei Nachwuchss­pieler auf der Bank, von denen der Südkoreane­r kurz vor Schluss eingewechs­elt wurde und sein Liga-Debüt gab.

Trotz der Personalnö­te erwischten die Münchner einen Bilderbuch­Start. Der erstmals seit genau einem Monat in der Startelf stehende Müller spielte Lewandowsk­i mit einem Traumpass frei, doch der Pole scheiterte an Gladbachs Torhüter Yann Sommer. Die folgende Ecke von James Rodriguez köpfte Martinez aus drei Metern in den Winkel – 63 Sekunden waren da erst gespielt. Als Müller nur neun Minuten später nach einer Flanke von Gnabry im zweiten Versuch traf und sein erstes Pflichtspi­el-Tor seit dreieinhal­b Monaten erzielte, schien das Spiel schon fast entschiede­n. In der Folge konzentrie­rten sich die Münchner auf Spielkontr­olle. Gladbachs mit Abstand bester Spieler, Torhüter Sommer, bewahrte gegen Lewandowsk­i wie später gegen Gnabry (33.) seine Mannschaft vor dem frühzeitig­en K.o. Der verschwend­erische Umgang mit den Großchance­n der Bayern rächte sich, als sich Stindl nach Ablage von Thorgan Hazard gegen Jérôme Boateng behauptete und unhaltbar für Neuer unter die Latte schoss.

Doch die neue Hoffnung währte nur kurz, denn auch nach der Pause legten die Gäste einen Blitzstart hin. Diesmal dauerte es nur 62 Sekunden, bis Robert Lewandowsk­i seinen fünften Torschuss zum 14. Saisontref­fer nutzte. Die Bayern hatten danach alles unter Kontrolle und schraubten das Ergebnis weiter hoch, während die bemühten Gladbacher keine Mittel fanden, die Gäste auszubrems­en.

Tore 0:1 Javi Martinez (2.), 0:2 Müller (11.), 1:2 Stindl (37.), 1:3 Lewandowsk­i (47.), 1:4 Gnabry (75.), 1:5 Lewandowsk­i (90.+1/Foulelfmet­er) Zuschauer 54 022 (ausverkauf­t)

 ?? Foto: Witters ?? Auch Thomas Müller (Zweiter v. r.) durfte nach dreieinhal­b Monaten wieder über einen Torerfolg jubeln. Mit ihm freuten sich (v. l.) Thiago, Robert Lewandowsk­i und Serge Gnabry beim 5:1-Sieg gegen Borussia Mönchengla­dbach.
Foto: Witters Auch Thomas Müller (Zweiter v. r.) durfte nach dreieinhal­b Monaten wieder über einen Torerfolg jubeln. Mit ihm freuten sich (v. l.) Thiago, Robert Lewandowsk­i und Serge Gnabry beim 5:1-Sieg gegen Borussia Mönchengla­dbach.

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