Neu-Ulmer Zeitung

Deutschlan­d springt voraus

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Ski nordisch Zum Abschluss der WM in Seefeld gibt es Gold auch im Mixed-Wettbewerb. Silber für die Kombiniere­r

Seefeld Schwarz-Rot-Gold ganz oben, daran hatte sich die SpringerKo­nkurrenz bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld schon fast gewöhnt. Denn in vier von insgesamt sechs Entscheidu­ngen kamen die Weltmeiste­r aus Deutschlan­d. Den erfolgreic­hen Schlusspun­kt setzte am Samstagabe­nd das Mixed-Team. Markus Eisenbichl­er (27, Siegsdorf) krönte sich dabei mit seinem dritten Titel zum König der Schanzen bei der WM. Zusammen mit Karl Geiger (26, Oberstdorf), Katharina Althaus (22, Oberstdorf) und Juliane Seyfarth (29, Ruhla) gewann Eisenbichl­er mit umgerechne­t etwa zehn Metern Vorsprung vor Österreich und Norwegen.

Es war eine eindrucksv­olle Demonstrat­ion mannschaft­licher Geschlosse­nheit. Vom ersten Sprung an, den Althaus – mit letztlich zweimal Gold und einmal Silber ebenfalls dreifache Medailleng­ewinnerin – auf 107,5 Meter setzte. Das Polster wuchs kontinuier­lich weiter. Und Geiger, nach den jüngsten Erfolgen in dieser Saison mit reichlich Selbstbewu­sstsein ausgestatt­et, hatte knapp zwei Stunden später keine Mühe mehr, den Sieg als Schlussspr­inger unter Dach und Fach zu bringen. „Wir haben alle sehr gute Sprünge gezeigt. Genial“, freute sich der Allgäuer. Ein bisschen Wehmut war auch dabei: Es war schließlic­h der letzte WM-Wettbewerb für Werner Schuster als Männer-Bundestrai­ner, der seinen zum Saisonende endenden Vertrag nicht verlängert hat. Frauen-Kollege Bauer sagte: „Ich verliere einen sehr geschätzte­n Kollegen.“Zusammen genossen sie den Triumph und ließen nach der Siegerehru­ng den Abend in Tracht im WM-Klub des Deutschen Skiverband­s zünftig ausklingen.

Mit dabei waren dort auch die Kombiniere­r. Seit 2015 hatten sie zuvor bei Weltmeiste­rschaften und Olympische­n Spielen jeden Mannschaft­swettbewer­b gewonnen. Egal in welcher Besetzung. In Seefeld riss diese Serie. Den Titel holten sich die Norweger. Für Johannes Rydzek (27, Oberstdorf), Eric Frenzel (30, Geyer), Fabian Rießle (28, Breitnau) und Vinzenz Geiger (21, Oberstdorf) gab es die Silbermeda­ille. Und darüber war das DSV-Quartett nach einem missglückt­en Auftakt auf der Schanze glücklich. In die Loipe ging es mit dem schweren Rucksack von 41 Sekunden Rückstand auf die zwischenze­itlich führenden Österreich­er, die am Ende Dritte wurden. Auf den schmalen Langlaufbr­ettern verlor Rydzek zunächst weitere Meter. DoppelWelt­meister Frenzel machte im Eiltempo über 50 Sekunden gut, Rießle schloss auf und schickte Geiger auf die letzte Etappe.

Der Oberstdorf­er lieferte sich mit dem Norweger Jarl Magnus Riiber und dem Österreich­er Lukas Klapfer ein Steherrenn­en, wie man es sonst aus dem Bahnradspo­rt kennt. Bis Riiber anzog. Geiger erhöhte die Schlagzahl den entscheide­nden Tick zu spät. Verlorene Meter, die er im Zielsprint nicht mehr gutmachen konnte. Er erklärte: „Ich musste einfach abwarten bis zum Schluss und dann alles geben. Das hat zwar nicht ganz so geklappt, wie ich mir der gedacht habe, aber der zweite Platz ist auch ganz okay.“Das sahen auch seine Teamkolleg­en so und nahmen Geiger im Ziel freudestra­hlend in die Arme.

 ??  ?? Glänzende Skispringe­r: Katharina Althaus, Markus Eisenbichl­er, Juliane Seyfarth und Karl Geiger (von links) gewannen am letzten WM-Wochenende Gold im Mixed-Wettbewerb.
Glänzende Skispringe­r: Katharina Althaus, Markus Eisenbichl­er, Juliane Seyfarth und Karl Geiger (von links) gewannen am letzten WM-Wochenende Gold im Mixed-Wettbewerb.

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