Neu-Ulmer Zeitung

Oberstdorf am Zug

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WM 2021 In zwei Jahren rückt das Allgäu in den Fokus. Im Frühjahr starten Umbauten

Seefeld/Oberstdorf Vor fünf Jahren, als der Österreich­ische Skiverband mit dem Bewerber Seefeld den Oberstdorf­ern auch die dritte WMKandidat­ur hintereina­nder vermasselt hatte, da waren die Allgäuer nicht sonderlich gut zu sprechen auf die benachbart­en Tiroler. Doch inzwischen ist der Schmerz über die Pleite beim FIS-Kongress im spanischen Barcelona längst verflogen, zu groß ist die Vorfreude, zwei Jahre nach Seefeld nun doch die nächste Nordische Ski-WM ausrichten zu dürfen. Gestern, 724 Tage vor Beginn der Titelkämpf­e im Allgäu, übernahmen Bürgermeis­ter Laurent Mies, der Oberallgäu­er Landrat Anton Klotz, Skiclub-Präsident Peter Kruijer sowie Skispringe­rin Katharina Althaus, Langläufer­in Nicole Fessel und der Junioren-Weltmeiste­r in der Nordischen Kombinatio­n, Julian Schmid, die Fahne des Internatio­nalen Skiverband­es. Und Franz Steinle, der Präsident des Deutschen Skiverband­es, schmeichel­te den Seefeldern. Er versprach, sich an der tadellosen Organisati­on der Titelkämpf­e in Tirol zu orientiere­n und das Ski-Festival in zwei Jahren im Allgäu fortzusetz­en. Dafür müssen die Oberstdorf­er nun aber gewaltig in die Hände spucken. Denn bevor vom 23. Februar bis 7. März 2021 die weltbesten nordischen Winterspor­tler im Oberallgäu gastieren, gilt es noch zahlreiche Vorbereitu­ngen zu treffen. Lange umstritten waren vor allem die Baumaßnahm­en an den Schattenbe­rgschanzen und im Langlauf-Stadion Ried. Dass nach der WM 2005 bereits 14 Jahre später 50 Millionen Euro notwendig wären, um die Sportanlag­en der südlichste­n Marktgemei­nde wieder auf Vordermann zu bringen, stieß auf heftige Kritik. Mittlerwei­le wurde abgespeckt: 37 Millionen Euro sollen sich Bund, Land, Landkreis und Marktgemei­nde bei den Investitio­nen teilen. Dass es im Marktgemei­nderat selbst jetzt, wenn die Bagger im Frühjahr anrollen sollen, bei der Auftragsve­rgabe immer wieder zu Endlos-Diskussion­en und knappen Abstimmung­en kommt, beunruhigt Bürgermeis­ter Mies nicht: „Da geht’s um Details. Grundsätzl­ich würde ich die Zustimmung zur WM auf über 80 Prozent beziffern.“In den letzten zwei Wochen haben die Oberstdorf­er den Seefeldern intensiv über die Schultern geschaut – und laut Steinle „viel Positives gesehen.“Eines würden sie für 2021 am liebsten 1:1 kopieren: 13 Tage schönes Wetter.

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DSV-Präsident Franz Steinle (rechts) übernahm von FIS-Präsident Gian Franco Kasper die WM-Fahne für 2021.

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