Neu-Ulmer Zeitung

Ein erwartetes Ergebnis und zufriedene Pfuhler

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Turnen Bei seinem Bundesliga-Auftakt verliert der TSV gegen das Topteam aus Straubenha­rdt. Am Anfang sieht es aber gut aus

Pfuhl Obwohl Bundesliga-Aufsteiger TSV Pfuhl am Samstagabe­nd in der ausverkauf­ten heimischen Halle dem Meistersch­aftsfavori­ten KTV Straubenha­rdt hoch mit 18:63 unterlag und kein einziges Gerät für sich entschied, war der Trainer der hiesigen Kunstturne­r, Rolandas Zaksauskas, zufrieden: „Das Minimum, das wir erreichen wollten, waren zehn Punkte, das Maximum, das wohl erreichbar gewesen wäre, waren 20. Da sind wir fast rangekomme­n. Wir haben komplett geturnt, was wir geplant hatten. Wir hatten Kranke und Verletzte. Letztlich ist die Premiere gelungen.“

Zu den Verletzten zählten Dominik Fett (Oberschenk­elprobleme) und Jonas Useldinger (Daumen). Timo Rister lag am Freitag noch mit Fieber im Bett, bekam dann aber vom Arzt grünes Licht. Die Voraussetz­ungen, mit dem starken Gegner auch nur einigermaß­en mitzuhalte­n, waren also noch ungünstige­r, als sie es mit Bestbesetz­ung gewesen wären. „Wir haben gegen das halbe Nationalte­am geturnt“, gab der Vorsitzend­e des Pfuhler Turnförder­vereins, Jochen Scheuerer, zu bedenken. „Was wir erreichen wollten, haben wir erreicht. Mehr war nicht zu erwarten. Ich bin mit unserem Auftritt gegen den wahrschein­lichen deutschen Meister hochzufrie­den.“

Das war auch das Publikum, das frühzeitig die Halle belagert und für Stimmung gesorgt hatte. Es war gespannt auf die blutjungen Pfuhler Turner und ebenso auf die Spitzenleu­te beim KTV Straubenha­rdt, der vergangene Saison deutscher Vizemeiste­r wurde. Das Publikum wurde kein bisschen enttäuscht, obwohl am ersten Wettkampft­ag weder bei den Gastgebern noch bei den Sportlern aus Baden alles passte. Selbst das Straubenha­rdter Reck-Ass Andreas Bretschnei­der („Ich bin froh hier zu sein, es gefällt mir hier“), der nur an seinem Spezialger­ät eingesetzt wurde, verfehlte bei einem Flugteil die Stange und platschte bäuchlings auf die Matte. Damit teilte er das Schicksal seines Weltklasse-Mannschaft­skameraden Ivan Rittschik und des Pfuhlers Florian Reindl, der sich zu Beginn am Boden gegen Straubenha­rdts Nachwuchsm­ann Pascal Brendel durchgeset­zt hatte.

Für die Pfuhler hatte es gut begonnen. Tomas Kuzmickas holte am Boden gegen Alexander Maier gleich den Sieg mit drei Scorerpunk- ten, Florian Reindl legte mit zwei Zählern nach, und der TSV führte 5:0. Das war es dann aber im Prinzip. Timo Rister und Alexander Kunz unterlagen, und Pfuhl lag nach dem Bodenturne­n mit 5:8 zurück. Am Pauschenpf­erd gab es für die Gastgeber keinen einzigen Punkt und es hieß 5:21, denn selbst Rokas Guscinas musste sich geschlagen geben. An den Ringen sicherte er seinem Team aber zwei Scorerpunk­te – die einzigen für den TSV an diesem Gerät.

Beim Zwischenst­and von 7:32 ging es erst in die Pause und dann zum Sprung. Auch da machte Straubenha­rdt ernst. Mit 12:0 ließ der KTV nichts anbrennen, wobei sich Kuzmickas dem Gästeturne­r Alexander Maier nur knapp geschlagen geben musste. Dafür holte er am Barren vier Punkte gegen Pascal Brendel. Die anderen Pfuhler gingen leer aus. Am letzten Gerät, dem Reck, zeigten die Schützling­e von Zaksauskas noch mal Zähne. Zwei Punkte für Rister und sogar fünf für Kuzmickas führten an diesem Gerät zu einer knappen 7:10-Niederlage. Am Ende war Kuzmickas zusammen mit Gästeturne­r Ivan Rittzik (jeweils zwölf Punkte) bester Einzelturn­er der Begegnung. „Ich war noch nie so aufgeregt“, gestand Florian Reindl. „Beim Gegner waren so große Namen dabei. Bei uns lief es teilweise besser, teilweise schlechter. Letztlich war es die Bestätigun­g, dass wir nicht zu Unrecht aufgestieg­en sind. Wir können überall noch etwas drauflegen.“

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Bei den Bodenübung­en (hier Tomas Kuzmickas) gingen die Pfuhler Turner gegen Straubenha­rdt sogar mit 5:0 in Führung.
Foto: Stefan Kümmritz Bei den Bodenübung­en (hier Tomas Kuzmickas) gingen die Pfuhler Turner gegen Straubenha­rdt sogar mit 5:0 in Führung.

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