Neu-Ulmer Zeitung

Die Last wiegt zu schwer

- VON PIT MEIER

Basketball-Bundesliga Ulm hält trotz aller Probleme das Spiel in Bonn bis in die letzten Sekunden offen. Dann gerät die Mannschaft durch zwei individuel­le Aussetzer auf die Verlierers­traße

Bonn Wenn neben Kapitän Per Günther mit Isaac Fotu, Katin Reinhardt und Ra‘Shad James drei Ausländer verletzt ausfallen, wenn mit Ryan Thompson einer der verblieben­en Amerikaner ein Totalausfa­ll ist und mit Patrick Miller ein anderer nur etwas weniger schlecht, wenn bei 18 Versuchen nur drei Dreier fallen – dann ist es durchaus bemerkensw­ert, dass Ratiopharm Ulm das Karnevalss­piel der Basketball-Bundesliga in Bonn nur knapp mit 76:78 verloren hat. Das Ergebnis ist bei positiver Betrachtun­g zudem ein Indiz dafür, dass zumindest die Moral in der Mannschaft stimmt.

Die Ulmer haben nach dem 96:85-Sieg im Hinspiel immerhin den direkten Vergleich gerettet und der könnte noch wichtig werden in einer Saison, in der die mittelmäßi­gen Mannschaft­en zwischen den Tabellenpl­ätzen sechs und zwölf sich wenig schenken. Die Partie gegen Bonn im November des vergangene­n Jahres zeigt aber auch, dass es schlicht unmöglich ist, die Leistungsf­ähigkeit einzelner Ulmer Spieler einzuordne­n. Damals war Thompson mit 18 Punkten noch bester Ulmer Werfer, im TelekomDom­e traf der launische Amerikaner keinen einzigen seiner acht Würfe aus dem Feld. Auf dem Konto von Miller standen im Hinspiel 16 Zähler, am Samstag waren es fünf,

Ratiopharm Ulm: Akpinar (17 Punkte), Radosavlje­vic (13), Evans (12), Green (9), Ugrai (7), Miller (5), Krämer (5), Thompson (4), Schilling (4).

Bester Ulmer Dreierschü­tze:

(1/2).

Beste Ulmer Rebounder:

(9), Schilling (8). Akpinar Green

von denen er drei an der Freiwurfli­nie machte und sich ansonsten wieder einmal mehrfach in eigensinni­gen Aktionen verzettelt­e.

Stark spielten immerhin Ismet Akpinar sowie mit Abstrichen Dwayne Evans, Javonte Green und Bogdan Radosavlje­vic, der allerdings nach 13 Punkten in den ersten sieben Minuten nichts mehr nachlegte. Zum tragischen Helden der Partie wurde schließlic­h Max Ugrai. Mit fünf Punkten am Stück stellte er zunächst zwei Minuten vor Spielende auf 75:75. Anschließe­nd unterliefe­n Ugrai aber innerhalb von etwas mehr als einer Minute zwei Schrittfeh­ler nacheinand­er und nach seinem zweiten Fauxpas hatte Bonn beim Stand von 76:76 den letzten Angriff und dafür noch 14 Sekunden Zeit. Kurz vor Ablauf traf Anthony Dileo einen weiten Sprungwurf, der letzte Dreier von Evans mit der Sirene ging vorbei und 6000 rheinische Jecken am Hardtberg feierten den neunten Sieg ihrer Mannschaft im elften Karnevalss­piel.

Die durchgehen­d gute Stimmung am Bonner Hardtberg hatte am Samstag erstmals nach drei Minuten ihren Siedepunkt erreicht, als Center Charles Jackson nach einer Verletzung­spause von mehr als drei Monaten erstmals wieder ein Basketball-Parkett betrat. Bei einem der Playoff-Konkurrent­en hat sich die Personalsi­tuation also entschärft, bei den Ulmer bleibt sie angespannt.

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