Chinas Wirtschaftsmodell stößt an seine Grenzen
Hintergrund Über viele Jahre konnte die Regierung in Peking mit immer neuen Rekorden aufwarten. Nun häufen sich die Probleme. Die politische Führung reagiert zunehmend nervös
positiv über den Verlauf, am Montag verkündete auch die chinesische Regierung, dass es „substanzielle Fortschritte“gebe. Das Wall Street
berichtet, noch im März soll es auf Donald Trumps Privatanwesen in Florida zu einem Gipfel des US-Präsidenten mit Chinas Staatsund Parteichef Xi Jinping kommen.
Doch auch ohne Handelskonflikt ist deutlich geworden, dass Chinas bisheriges Wirtschaftsmodell an seine Grenzen stößt. Massive Investitionen der Staatsunternehmen, die das Wachstum die letzten Jahre befeuert haben, scheinen ihre Wirkung zu verlieren. Zugleich haben die Schulden exorbitante Höhen erreicht. Lag die Gesamtverschuldung 2008 noch bei 170 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, liegt sie nun bei über 300 Prozent. Trotzdem geht das Wachstum zurück. Denn vielerorts gibt es bereits ausreichend Schienen, Straßen und Hochhäuser. In ganzen Branchen herrschen Überkapazitäten.
Doch nicht nur die Schwächen in der Wirtschaft machen die chinesische Führung nervös. Sie will im Oktober das 70-jährige Bestehen der Volksrepublik feiern. Doch die nächsten Monate werden von einer Reihe weiterer Jahrestage geprägt, die ihr nicht genehm sind. 2019 jährt sich zum 100. Mal der Jahrestag der sogenannten 4.-Mai-Bewegung, Chinas erster Demokratiebewegung. Ebenfalls jährt sich die Niederschlagung der Tibet-Proteste vor 60 Jahren sowie die blutige Niederschlagung der Tiananmen-Proteste vor 30 Jahren. Die massiven Sicherheitsvorkehrungen in Peking dürften daher anhalten.