Neu-Ulmer Zeitung

Muss Airbus Steuergeld zurückzahl­en?

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Bund prüft nach Aus des A380 Ansprüche gegen den Konzern

Berlin Die Bundesregi­erung prüft angesichts des angekündig­ten Produktion­sstopps für den Riesenjet A380 Rückforder­ungen gegen den Flugzeugba­uer Airbus. Die Auswirkung­en würden nun analysiert und gemeinsam mit dem Unternehme­n erörtert, sagte eine Sprecherin des Wirtschaft­sministeri­ums. Über etwaige weitere Rückforder­ungsansprü­che aus einem Millionen-Darlehen könnten noch keine Auskünfte gegeben werden. Der Konzern äußerte sich nicht zum Inhalt der Gespräche.

Das Ministeriu­m bekräftigt­e, dass ein seinerzeit für die Entwicklun­g des A380 gewährtes Darlehen von 942 Millionen Euro bisher zu rund einem Drittel zurückgeza­hlt wurde. Die Rückzahlun­gen des Kredits erfolgten laufend – gekoppelt an die Auslieferu­ng des A380.

Ein Airbus-Sprecher sagte auf Anfrage, das Unternehme­n werde mit der Bundesregi­erung über Rückforder­ungen sprechen. Allerdings habe die Bundesrepu­blik seit Gewährung des A380-Darlehens im Jahr 2002 hohe Zinszahlun­gen von Airbus erhalten. Außerdem habe der Jet in den vergangene­n 18 Jahren in Deutschlan­d zu einer großen Zahl von Jobs und der Entwicklun­g von Technologi­e in hohem Ausmaß geführt.

FDP-Fraktionsv­ize Christian Dürr warf der Regierung Ratlosigke­it vor. „Statt klarer Ansagen, wie sie den gewährten Kredit zurückverl­angen kann, ist sie nun darauf angewiesen, mit Airbus hinter verschloss­enen Türen zu verhandeln.“Das sei ein Beispiel dafür, was passiere, wenn der Staat ins Spielgesch­ehen der Wirtschaft eingreife.

Airbus hatte Mitte Februar angekündig­t, die A380-Produktion mangels Nachfrage einzustell­en. Die letzte Auslieferu­ng ist für 2021 geplant.

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Foto: H. Mckay, dpa Airbus stellt den Bau des Riesenflie­gers A380 ein.

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