Geburtshilfe auf dem Land stärken
berlastete Hebammen, überfüllte Kreißsäle in vielen Städten, Personalmangel und Geburtsstationen, die im ländlichen Raum schließen müssen. Die Situation für Schwangere, Ärzte und Hebammen ist seit Jahren angespannt. Politiker und Verbände kennen die
Not der Betroffenen seit langem. Immerhin kommt endlich Bewegung in die Sache, indem Förderungen auf den Weg gebracht werden. Der Beschluss, dass Belegärzte mehr Geld von den Krankenkassen für die steigenden Prämien der Haftpflichtversicherung bekommen, gehört zu diesen Verbesserungen. Es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Aber nicht genug.
Vor allem kommt der Beschluss, den Gynäkologen mehr Geld zu zahlen, sehr spät. Längst mussten Geburtsstationen schließen. Auch in unserer Region. Dabei sind Familien flächendeckend auf kurze
Wege und ein gutes Versorgungsnetz vor Ort angewiesen. Es muss deshalb alles dafür getan werden, dass vor allem die Ärzte – aber natürlich auch die Hebammen – auf dem Land bleiben und rentabel arbeiten können. Schließlich kommen wieder mehr Kinder auf die Welt.
Die Anzahl der Entbindungen ist deshalb das falsche Kriterium, mit dem die Förderung der Krankenkassen berechnet wird. Denn viele Ärzte im ländlichen Raum erreichen nicht annähernd den bundesweiten Durchschnitt an Geburten und profitieren kaum von den Förderungen für die hohen Haftpflichtversicherungen. Deshalb müssen vor allem die Gynäkologen auf dem Land besser unterstützt werden.
Aber auch an Hilfe für die überlasteten Hebammen hapert es noch. Dabei muss doch alles dafür getan werden, dass nicht noch mehr Geburtsstationen schließen.