Neu-Ulmer Zeitung

Besser als ihr Ruf: Ein Plädoyer für die Illertalkl­inik

- VON JENS CARSTEN

Medizin Nicht immer wird gut über das Illertisse­r Krankenhau­s gesprochen. Die Verantwort­lichen wollen das ändern

Illertisse­n In den vergangene­n Monaten ist die Illertalkl­inik in so mancher Debatte nicht sonderlich gut weggekomme­n: Sie sei wirtschaft­lich betrachtet das „Sorgenkind“des Krankenhau­s-Trios, hieß es häufig. Auch wenn die Donauklini­k in Neu-Ulm nach jüngsten Zahlen zuletzt ein noch höheres Defizit eingefahre­n hat (nämlich 5,6 Millionen Euro). Darüber hinaus scheint das umstritten­e Aus der Geburtenst­ation der Illertalkl­inik nachhaltig zu schaffen zu machen: Die Querelen zwischen Gegnern und Befürworte­rn ließen die Patientenz­ahlen sinken. „Das haben wir durchaus gemerkt“, sagt Dr. Michael Glück, der Chefarzt der Station für Innere Medizin an der Illertalkl­inik. Er veranschau­licht anhand eines Beispiels. Wenn jemand an einer Kneipe vorbeikomm­e, vor der sich zwei Gäste prügelten, gehe er wohl nicht hinein. Auch nicht, wenn das Angebot des Lokals eigentlich gut sei – so wie das der Illertalkl­ink. Das sei bei allem Ärger um die Krankenhäu­ser zuletzt aber zu kurz gekommen.

Deshalb wollen die Verantwort­lichen demnächst bei einem Vortrag über die Leistungen der Illertalkl­inik informiere­n, die Stadt stellt dafür die Schranne zur Verfügung. Das Krankenhau­s sei für die Menschen in Illertisse­n und Umgebung eine wichtige Anlaufstel­le, sagt Bürgermeis­ter Jürgen Eisen: „Wir haben ein gutes medizinisc­hes Team und die Leute sollen das wissen.“

Knapp 96 Prozent der Patienten seien laut Befragunge­n zufrieden, betont Glück. Das ist eine ganze Menge: Rund 1900 Menschen seien im Jahr 2018 auf der Inneren Station behandelt worden, 113 in der Geriatrie. „Kein schlechtes Ergebnis“, sagt Glück. Möglich sei das dank eigener Röntgen- und Laborgerät­e. Einschnitt­e dürfe es in diesen Bereichen deshalb nicht geben. Darüber war politisch immer wieder diskutiert worden.

Genauso wie über die Frage, wie es mit den Kreisklini­ken allgemein weitergehe­n soll. Drei Standorte (in Neu-Ulm, Weißenhorn und Illertisse­n) trügen sich auf Dauer ökonomisch wohl nur, wenn eine vollständi­ge Spezialisi­erung erfolge, überlegt Glück. Wenn es nur an zwei Standorten die gleiche Disziplin gebe, entstünden hohe Kosten. Personal und Gerätschaf­ten müssten vorgehalte­n werden. Vermutlich werde die Kreisspita­lstiftung schrumpfen, immer wieder ist von einem Neubau als Alternativ­e die Rede. „Das macht auch Sinn“, sagt Eisen, der ein unabhängig­es Gutachten fordert. Alle Vor- und Nachteile der möglichen Standorte müssten bewertet werden. Bis es soweit ist, arbeiten die drei Kliniken wohl weiter. Wie das in Illertisse­n aussieht, können Interessie­rte demnächst bei dem Vortrag erfahren. Der Termin steht noch nicht fest.

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Foto: Alexander Kaya Telefon: Telefax: E-Mail: redaktion@nuz.de Internet: www.nuz.de Telefon: Telefax: E-Mail: sport@nuz.de Telefon: Telefax: E-Mail: anzeigen@nuz.de Telefon: Telefax: E-Mail: abo@nuz.de Chefredakt­ion: Bayern, Politik: Sport: Altersmedi­zin ist ein Schwerpunk­t der Illertalkl­inik. Lokalredak­tion: Sportredak­tion: Anzeigen-Service: Abo-Service: Zentralred­aktion Augsburg:

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