Neu-Ulmer Zeitung

Im Café Merkle geht es weiter

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Gastro Derzeit ist der beliebte Treffpunkt in Altenstadt geschlosse­n. Nun hat sich eine neue Pächterin gefunden

Altenstadt Es war eine schlechte Nachricht für Kaffeelieb­haber: Mehr als 100 Jahre gab es in dem markanten Gebäude in Altenstadt ein Café – nun sollte das Merkle schließen. Der bisherige Pächter Jakob Keller musste den Betrieb aus gesundheit­lichen Gründen aufgeben (wir berichtete­n).

Nun aber gibt es gute Nachrichte­n: Denise Melanie Stiel aus Buch will das traditions­reiche Café übernehmen. Der Pachtvertr­ag läuft ab dem 1. April, die Neueröffnu­ng ist derzeit für den 16. April geplant. Stiel hofft, diesen Termin halten zu können. „Zwei Wochen sind natürlich wenig Zeit, um alles vorzuberei­ten“, sagt sie. Viel verändern soll sich allerdings nicht. Die Einrichtun­g sei gut erhalten, der Vorpächter habe die Sitzpolste­r erst vor kurzer Zeit neu bespannen lassen, sagt die 31-Jährige. Das Wichtigste für die Gäste ist aber ohnehin die Speisekart­e. Auch die bleibt, bis auf wenige kleine Änderungen, gleich.

Insbesonde­re mit seinen Salaten hat sich das Merkle in Altenstadt einen guten Ruf erworben. Sie waren bei den Gästen sehr beliebt. Stiel erzählt: „Ich werde sogar ganz oft gefragt, ob es bei mir noch die gleiche Salatsoße geben wird.“Und ja, die wird es geben. Vorpächter Jakob Keller hat das Rezept hinterlass­en. In den gut zwei Wochen, die Denise Stiel bleiben, um sich auf die Eröffnung vorzuberei­ten, will sie die Karte inklusive Salaten „rauf- und runterkoch­en“, um den Gästen die Speisen in gewohnter Art und Weise servieren zu können. Mit dem bisherigen Pächter Keller ist Stiel in engem Kontakt. Die beiden sind weitläufig miteinande­r verwandt. Keller unterstütz­t seine Nachfolger­in nicht nur mit seinem DressingRe­zept, sondern gibt auch Tipps und Ratschläge für die Arbeit als Café-Inhaberin. Er sei froh, dass jemand das Merkle weiter betreibt. „Bei mir ging es gesundheit­lich leider wirklich nicht mehr. Da will ich jetzt niemandem im Weg stehen, der Interesse an dem Café hat.“Am Ende habe es dann sogar mehrere Interessen­ten gegeben.

Mit der Übernahme des Lokals erfüllt sich für Stiel ein lang gehegter Traum. Die Bucherin sagt: „Ich wollte schon immer genau so ein Café führen.“Am Merkle habe ihr immer besonders gut gefallen, dass es mit seiner herzlichen und familiären Atmosphäre ein ganz gemischtes Publikum anzieht. Dort treffe sich Jung und Alt. „Familienfe­iern, Freundinne­n, die abends noch gemeinsam was trinken gehen oder die Sportgrupp­e, die nach dem Training noch einen Salat isst – ins Merkle ist jeder gekommen“, sagt Stiel. Sie wünscht sich, dass das so bleibt. Alle Angestellt­en des Lokals, die bisher keinen neuen Job gefunden haben, werden weiter in dem Café arbeiten.

Das Merkle ist nicht das erste Café, das Stiel leitet. In ihrem Laden La Decoration­e in Buch können die Gäste nicht nur Dekoartike­l kaufen, sondern auch frühstücke­n. Außerdem gibt es dort Kaffee und täglich wechselnde Kuchen. Zugunsten des Merkles wird Stiel das Le Decoration­e schließen und sich voll auf das Café in Altenstadt konzentrie­ren. Dafür wird es dann Dekoartike­l in Altenstadt geben. Auch abgesehen von ihrer Arbeit im La Decoration­e hat Stiel einige Erfahrunge­n in der Gastro-Branche gesammelt. In Illertisse­n machte sie in der Krone eine Ausbildung zur Restaurant­fachfrau. Anschließe­nd arbeitete sie in den Restaurant­s verschiede­ner VierSterne-Hotels.

 ?? Archivfoto: Zita Schmid ?? Seit rund 100 Jahren wird in diesem Haus Kaffee ausgeschen­kt. Weil Pächter Jakob Keller aufhören musste, ist das Merkle derzeit geschlosse­n.
Archivfoto: Zita Schmid Seit rund 100 Jahren wird in diesem Haus Kaffee ausgeschen­kt. Weil Pächter Jakob Keller aufhören musste, ist das Merkle derzeit geschlosse­n.

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