Neu-Ulmer Zeitung

Richtfest für ein soziales Projekt

- VON JENS NOLL

Wohnen Am Sternberge­r Weg in Weißenhorn entstehen zwei Häuser für Obdachlose und Menschen mit geringem Einkommen

Weißenhorn Es ist ein Bauprojekt, das allen Beteiligte­n sichtlich Freude bereitet. Im Sternberge­r Weg im Eschach schafft die Stadt Weißenhorn Wohnraum für Menschen, die es besonders schwer in der Gesellscha­ft und auf dem freien Wohnungsma­rkt haben: Obdachlose und sozial Schwache. Binnen fünf Monaten haben die beiden Holzhäuser Form angenommen, am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert.

Die Stadt habe in den vergangene­n Jahren unter anderem viel Geld in die Schlössers­anierung investiert, sagte Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt. Eine Kommune müsse aber an alle Bevölkerun­gsgruppen denken. 3,6 Millionen Euro gibt die Fuggerstad­t unter dem Schlagwort „Einfach wohnen“für die beiden gleich großen Gebäude aus. Sie sind allerdings jeweils unterschie­dlich aufgeteilt: Die neue Obdachlose­nunterkunf­t verfügt über zwölf Zimmer mit Küchenzeil­e, im Haus gegenüber werden acht Wohnungen mit jeweils zwei bis drei Zimmern, Küche und Bad eingericht­et. Die Stadt will diese Appartemen­ts an Alleinerzi­ehende mit Kindern vermieten. Beheizt werden die Gebäude im Übrigen mit Fernwärme aus dem Müllheizkr­aftwerk.

Die Unterbring­ung von Obdachlose­n ist eine Pflichtauf­gabe für Kommunen, die Bereitstel­lung von bezahlbare­m Wohnraum hingegen eine freiwillig­e Leistung. Für das zweite Haus erhält die Stadt deshalb Zuschüsse vom Freistaat Bayern.

Wolfgang Schrapp, Geschäftsf­ührer der Illertisse­r Baufirma Schrapp & Salzgeber, sagte: „Es freut uns, an so einem sozialen Projekt mitzuarbei­ten. Es ist auch für uns etwas besonderes, in dem Bereich tätig zu sein.“Schrapp, als Mitglied der Freien Wähler im Bellenberg­er Gemeindera­t selbst Kommunalpo­litiker, lobte die Stadt für ihr soziales Engagement. Auch seiner Firma sei es eine Herzensang­elegenheit, sozial schwächere Bevölkerun­gskreise wahrzunehm­en und sie zu unterstütz­en, betonte er. Das Projekt liege voll im Zeitplan und mache auch deutlich, was im Holzbau möglich ist.

Im Mai oder Juni sollen die beiden Häuser bezugsfert­ig sein. Sehr zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis und der Arbeit der Handwerker zeigte sich auch der Architekt Christian Konstantin­ides. Ihn und die Baufirma schloss der Bürgermeis­ter in seinen Dank ebenso mit ein wie die Nachbarn im Sternberge­r Weg. Es sei der Stadtverwa­ltung gelungen, die Anlieger in die Planungen mit einzubezie­hen, sagte Fendt. Es gebe keine Beschwerde­n, „man hört nur: Das passt, das fügt sich ein“, ergänzte er.

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Foto: Alexander Kaya Das Gebäude im Vordergrun­d wird die neue Obdachlose­nunterkunf­t im Sternberge­r Weg, im hinteren Haus entstehen acht günstige Appartemen­ts.

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