Neu-Ulmer Zeitung

Macht Bachthaler den Löw?

- VON GIDEON ÖTINGER

Regionalli­ga Südwest Der Ulmer Trainer spricht über die Zukunft. Heute wartet Homburg

Ulm Das Wörtchen Umbruch kann zwei gänzlich unterschie­dliche Konsequenz­en nach sich ziehen. Erstens, alles wird anders und dadurch besser. Oder zweitens, alles wird anders und dadurch schlechter. Was davon der Fall ist, liegt freilich immer am Betrachter. Im Fußball schlackern ältere Spieler beim Wörtchen Umbruch mit den Ohren und fürchten um ihren Stammplatz, Nachwuchsk­icker scharren mit den Hufen und wittern ihre Chance. Da braucht man nur mal Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels fragen, die von Bundestrai­ner Jogi Löw unter der Woche aus dem Nationalka­der gestrichen wurden. Beim SSV Ulm 1846 Fußball ist von einem Umbruch nicht die Rede, die vielen jungen Spieler im Kader scharren trotzdem schon fleißig, und ältere wie Thomas Rathgeber (33) oder Alper Bagceci (34) geraten in den Hintergrun­d. Auch Kapitän Florian Krebs saß am Samstag beim 1:0-Sieg gegen Wormatia Worms nur auf der Bank.

Das habe aber nichts mit einem Umbruch zu tun gehabt, erklärte sein Trainer Holger Bachthaler gestern auf einer Pressekonf­erenz. „Es zählt ganz klar das Leistungsp­rinzip“, bekräftigt­e er. Krebs hatte zuvor nur wenig trainiert und musste deshalb auf der Bank Platz nehmen. „Ich nehme mir als Trainer das Recht raus, Spieler auch mal draußen zu lassen“, sagte Bachthaler. Zumal er mit seinem breiten Kader ohnehin die Möglichkei­t hat, zu rotieren. Also kein Umbruch? „Dass es die ein oder andere Veränderun­g geben wird, ist klar“, sagte er. In allen Mannschaft­steilen müsse die Qualität verbessert werden. Die Verantwort­lichen der Spatzen sind gerade dabei, Gespräche für die neue Saison zu führen, sowohl mit eigenen Spielern, als auch mit externen. Generell sei es das Ziel, sagte Bachthaler, junge Spieler für die Zukunft zu finden.

Der FC Homburg hatte da im Sommer eine andere Herangehen­sweise. Der Ulmer Auswärtsge­gner am Freitagabe­nd (18.30 Uhr) kaufte zwar auch den ein oder anderen jungen, aber eben auch Kicker, die eher an der 30-Jahre-Marke kratzen als an der 20-Jahre-Marke. Sie verstärkte­n das Team des Aufsteiger­s, dessen Leistungst­räger auch schon einiges an Erfahrung auf dem Buckel haben. Die drei Top-Torschütze­n der Homburger, Patrick Dulleck (9 Treffer), Christophe­r Theisen (9) und Alexander Hahn sind zusammen 80 Jahre alt und schossen 26 der insgesamt 34 Homburger Treffer. „Die waren im Hinspiel brutal effizient“, sagte Bachthaler. Homburg gewann mit wenig Chancen 2:0. Heute steht der FC mit zwei Punkten Vorsprung auf die Spatzen auf Platz vier der Regionalli­ga Südwest. Mit einem Sieg könnten die sechstplat­zierten Ulmer einen kleinen Sprung nach oben schaffen.

Die personelle­n Voraussetz­ungen dafür stehen gut. Neben den Verletzten Steffen Kienle und Kai Luibrand konnte nur Torwart Christian Ortag in dieser Woche nicht mittrainie­ren. Aron Viventi trainiert zwar, wird aber wohl keine Rolle spielen.

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Ulms Trainer Holger Bachthaler (Zweiter von rechts) im Gespräch mit Schiedsric­hter Martin Kliebe am Rande des Spiels gegen Wormatia Worms.
Foto: Horst Hörger Ulms Trainer Holger Bachthaler (Zweiter von rechts) im Gespräch mit Schiedsric­hter Martin Kliebe am Rande des Spiels gegen Wormatia Worms.

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