Neu-Ulmer Zeitung

„Wir erwarten die RückbauGen­ehmigung im ersten Quartal 2019.“

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für das Atommüll-Zwischenla­ger am Standort Gundremmin­gen, erklären Kraftwerks­betreiber und die Bundesgese­llschaft für Zwischenla­gerung (BGZ) unisono. Es wurde mit 60 Castorbehä­ltern übergeben, in diesem Jahr sollen insgesamt neun weitere eingelager­t werden, einer davon ist bereits dort. Es werde an einem Konzept gearbeitet, damit das Lager mittelfris­tig autark betrieben werden kann. Noch ist man durch die Infrastruk­tur, etwa eine gemeinsame Stromverso­rgung, miteinande­r verbunden.

Mehr als ein Jahr lang sei der Übergang zum Jahreswech­sel vorbereite­t worden, erklärt Tabea Reckelkamm, Referentin bei der Bundesgese­llschaft. Im Zwischenla­ger standen seit Jahresanfa­ng etwa die Wartung und Prüfung des Diesel-Notstromge­nerators oder ein Test am Haken des 140-Tonnen-Krans auf dem Programm, aber auch die Begleitung von Inspektore­n der internatio­nalen Atomaufsic­ht IAEA und Euratom „bei einer ihrer Routinekon­trollen im Rahmen der internatio­nalen Kernbrenns­toffüberwa­chung“. Die Angaben, wie viele Mitarbeite­r vom Kraftwerks­betreiber zur Zwischenla­ger-Gesellscha­ft wechselten, variieren bei beiden. Beim Kraftwerk spricht man von sieben, bei der BGZ nur von fünf. Langfristi­g sollen hier einmal 14 Leute arbeiten, plus Externe wie für die Objektsich­erung.

Damit das Lager auch dann nicht in Vergessenh­eit gerät, wenn das Kraftwerk zurückgeba­ut wird, will die Mahnwache Gundremmin­gen weiter aktiv bleiben. Sie gibt es jetzt seit 30 Jahren. Gab es früher große Demonstrat­ionen etwa auf dem Günzburger Marktplatz gegen die Atomkraft, so hat die Resonanz im Laufe der Zeit sichtlich abgenommen. Das sagt auch Mahnwachen-Sprecher Thomas Wolf. Doch zum Jubiläum dürften wieder mehr Leute kommen, schätzt er, zum Beispiel „alte Mitstreite­r“aus vergangene­n Tagen.

Zum Fukushima-Jahrestag ist jetzt auch nur eine kleinere Mahnwache in der Günzburger Innenstadt geplant, doch wenn sich das Tschernoby­l-Unglück am 26. April jährt, soll das Gundremmin­ger Kernkraftw­erk umrundet werden – bevor dann später im benachbart­en Kulturgewä­chshaus in Birkenried das eigene Jubiläum ordentlich gefeiert wird. Dabei will man auch Kraft sammeln, um weiter die Menschen an die Gefahren der Atomkraft zu erinnern, an die Castorbehä­lter im Zwischenla­ger – und damit es auch wirklich beim Atomaussti­eg bleibt. Schließlic­h gebe es inzwischen wieder leise Stimmen, die gerne doch einen Ausstieg aus dem Ausstieg oder zumindest eine längere Laufzeit der noch aktiven Kraftwerke hätten.

Das, findet Thomas Wolf, müsse aber auf jeden Fall verhindert werden.

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