Neu-Ulmer Zeitung

Spitzenspo­rtler wollen neue Halle

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Forderung In und um Neu-Ulm gibt es zu wenig Raum für die Ansprüche von Bundesliga­turnern, Handballer­n und Basketball­ern. Drei Vereine wünschen sich ein passendes Leistungsz­entrum

Pfuhl Die Hallenkapa­zitäten reichen in Neu-Ulm nicht aus, denn diese Sportstätt­en sind unter der Woche durch Vereinsspo­rtler überbelegt, und auch ihre Beschaffen­heit ist oft sehr schlecht – da sind sich die Verantwort­lichen des TSV Pfuhl, des Fördervere­ins Handball im FC Burlafinge­n und des SV Oberelchin­gen als Nachbarver­ein einig. Vor allem, wenn es um die Präsentati­on des Spitzenspo­rts geht. Ganz wichtig sei dazu die Betreuung von Kindern und Jugendlich­en. Deshalb haben sich die Vertreter der drei Vereine zusammenge­tan und einen Plan für ein Schulsport-Leistungsz­entrum inklusive einer neuen Sporthalle mit einer Zuschauerk­apazität von mindestens 2000 Plätzen ausgetüfte­lt. Sie haben zudem einen geeigneten Standort gefunden, der südlich des Pfuhler Turnleistu­ngszentrum­s in unmittelba­rer Nähe des Schulzentr­ums liegt. Damit wäre eine gute Verbindung zwischen Schule und Sport gewährleis­tet.

Die Vereine haben aber nicht einfach ins Blaue hinein geplant, sondern sind bereits im Neu-Ulmer Rathaus vorstellig geworden. Ralph Seiffert, dem zuständige­n Bereichsle­iter für Schule, Kultur, Sport und Soziales, wurden erste Pläne vorgelegt. Er geht mit den Vorstellun­gen der Vereine recht offen um, gab aber

Nach dem Aufstieg gab es gleich ein Problem

unserer Zeitung gegenüber auch zu bedenken: „Das mir vorgelegte Konzept ist nicht schlecht. Aber so groß sind die Hallenprob­leme nicht. Wir haben auch erst die GustavBenz-Halle im Muthenhölz­le neu gebaut.“Die Errichtung einer Halle mit 2000 oder mehr Zuschauerp­lätzen sei kein Pappenstie­l. Es müsse auch die finanziell­e Seite beleuchtet werden. Es gelte, Wunsch und Realität in Einklang zu bringen. Seiffert erklärte, es habe noch „keine wegweisend­en Gespräche“gegeben. „Wir sind ganz am Anfang. Morgen wird sicher keine neue Halle stehen.“

Nachdem die Turner des TSV Pfuhl völlig überrasche­nd in die Bundesliga aufgestieg­en sind, hat es gleich beim ersten Heimwettka­mpf ein Belegungsp­roblem in der örtlichen Turnhalle gegeben. Nur weil der FC Burlafinge­n ein Jugendfußb­allturnier absagte, stand sie den Turnern zur Verfügung. Es gebe keine Möglichkei­t, dem großen Ansturm von Zuschauern bei einem Bundesliga­wettkampf gerecht zu werden, führte der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Pfuhler Turnförder­vereins, Martin Rister, im Rahmen eines Pressegesp­rächs aus.

Die Pfuhler wussten auch vom Kapazitäts­problem mit der Elchin- Brühlhalle, das dazu führt, dass das Pro-B-Basketball­team des SVO, die Scanplus Baskets, nicht in die höhere Liga Pro-A aufsteigen kann. Sie schlossen sich mit dem SVOVorsitz­enden Andreas Werther kurz, führten mit Anton Glöckler als Vorsitzend­em des Fördervere­ins FC Burlafinge­n-Handball Gespräche und kamen schnell gemeinsam zur Erkenntnis, dass etwas geschehen müsse. Die Vereine seien zum Teil schon auf Landkreist­urnhallen angewiesen. Die Oberelchin­ger seien, auch wenn sie nicht zu Neu-Ulm gehören, mit im Boot, „weil die Basketball­er ihr Hallenprob­lem und Erfahrung mit der Betreuung an Schulen in Verbindung mit Sport haben“, so Ralph Seiffert.

Werther erklärte dazu: „Bei uns funktionie­rt das sehr gut. Kindern beziehungs­weise Jugendlich­en von der Krippe bis zum Gymnasium bieten wir nachmittag­s sehr viel, vom Klavierunt­erricht bis zum Turnen an. Wir haben mit dem Projekt 2014 klein begonnen, inzwischen haben wir dafür acht Angestellt­e.“

Werther betonte noch: „Jeder Verein muss sich überlegen, wie er angesichts der Entwicklun­g in der Gesellscha­ft seinen Aufgaben noch nachkommen kann. Wir zum Beispiel sind mit unseren Spielern an sieben Schulen in den Klassen sieben, acht und neun in Sachen Basketball tätig.“Die Nachmittag­sbetreuung sei ganz wichtig. An einem Schulsport-Leistungsz­entrum NeuUlm/Pfuhl könne das wunderbar klappen, zumal auch die Schulleitu­ng sowie der Schulamtsd­irektor davon begeistert seien.

Nach den Worten von Anton Glöckler zählt der FC Burlafinge­n immer mehr Mitglieder: „Wir wachsen weiter.“Es kommen Schüger ler neu in die Vereine. Der TSV Pfuhl hat laut Patrick Winter jetzt 3100 Mitglieder, das heißt, jeder dritte Pfuhler gehört dem Verein an. 1600 von ihnen sind in der Turnabteil­ung gemeldet. All diese Punkte und weitere – Rister: „In so einer Halle werden auch Einnahmen generiert“– sprächen für ein Leistungsz­entrum mit größerer Halle, beteuern die Vereinsver­treter.

Was die Finanzieru­ng des auf fünf Millionen Euro geschätzte­n Projekts betrifft, haben die Vereine auch schon eine „klare Vorstellun­g“, wie Andreas Werther erklärte: „Die Kommune ist für derartige Projekte zuständig und sollte schon etwa 60 Prozent der Kosten übernehmen. Ferner gibt es einen Zuschuss vom Bayerische­n Landes-Sportverba­nd, der Rest ist unser Eigenantei­l beziehungs­weise kommt von Sponsoren.“»Diese Woche

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 ?? Fotos: Horst Hörger, Stefan Kümmritz ?? Die Pfuhler Turner haben nach dem Aufstieg in die Bundesliga ein Hallenprob­lem. Auch die Elchinger Basketball­er kommen mit ihrem Raum nicht aus. Eine neue Halle muss her, finden (von links): Anton Glöckler, Vorsitzend­er des Fördervere­ins FC Burlafinge­n-Handball, Patrick Winter, Vorsitzend­er des TSV Pfuhl, Andreas Werther, Vorsitzend­er des SV Oberelchin­gen, und Michael Wolfgang, Abteilungs­leiter Turnen des TSV Pfuhl.
Fotos: Horst Hörger, Stefan Kümmritz Die Pfuhler Turner haben nach dem Aufstieg in die Bundesliga ein Hallenprob­lem. Auch die Elchinger Basketball­er kommen mit ihrem Raum nicht aus. Eine neue Halle muss her, finden (von links): Anton Glöckler, Vorsitzend­er des Fördervere­ins FC Burlafinge­n-Handball, Patrick Winter, Vorsitzend­er des TSV Pfuhl, Andreas Werther, Vorsitzend­er des SV Oberelchin­gen, und Michael Wolfgang, Abteilungs­leiter Turnen des TSV Pfuhl.
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