Spitzensportler wollen neue Halle
Forderung In und um Neu-Ulm gibt es zu wenig Raum für die Ansprüche von Bundesligaturnern, Handballern und Basketballern. Drei Vereine wünschen sich ein passendes Leistungszentrum
Pfuhl Die Hallenkapazitäten reichen in Neu-Ulm nicht aus, denn diese Sportstätten sind unter der Woche durch Vereinssportler überbelegt, und auch ihre Beschaffenheit ist oft sehr schlecht – da sind sich die Verantwortlichen des TSV Pfuhl, des Fördervereins Handball im FC Burlafingen und des SV Oberelchingen als Nachbarverein einig. Vor allem, wenn es um die Präsentation des Spitzensports geht. Ganz wichtig sei dazu die Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Deshalb haben sich die Vertreter der drei Vereine zusammengetan und einen Plan für ein Schulsport-Leistungszentrum inklusive einer neuen Sporthalle mit einer Zuschauerkapazität von mindestens 2000 Plätzen ausgetüftelt. Sie haben zudem einen geeigneten Standort gefunden, der südlich des Pfuhler Turnleistungszentrums in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums liegt. Damit wäre eine gute Verbindung zwischen Schule und Sport gewährleistet.
Die Vereine haben aber nicht einfach ins Blaue hinein geplant, sondern sind bereits im Neu-Ulmer Rathaus vorstellig geworden. Ralph Seiffert, dem zuständigen Bereichsleiter für Schule, Kultur, Sport und Soziales, wurden erste Pläne vorgelegt. Er geht mit den Vorstellungen der Vereine recht offen um, gab aber
Nach dem Aufstieg gab es gleich ein Problem
unserer Zeitung gegenüber auch zu bedenken: „Das mir vorgelegte Konzept ist nicht schlecht. Aber so groß sind die Hallenprobleme nicht. Wir haben auch erst die GustavBenz-Halle im Muthenhölzle neu gebaut.“Die Errichtung einer Halle mit 2000 oder mehr Zuschauerplätzen sei kein Pappenstiel. Es müsse auch die finanzielle Seite beleuchtet werden. Es gelte, Wunsch und Realität in Einklang zu bringen. Seiffert erklärte, es habe noch „keine wegweisenden Gespräche“gegeben. „Wir sind ganz am Anfang. Morgen wird sicher keine neue Halle stehen.“
Nachdem die Turner des TSV Pfuhl völlig überraschend in die Bundesliga aufgestiegen sind, hat es gleich beim ersten Heimwettkampf ein Belegungsproblem in der örtlichen Turnhalle gegeben. Nur weil der FC Burlafingen ein Jugendfußballturnier absagte, stand sie den Turnern zur Verfügung. Es gebe keine Möglichkeit, dem großen Ansturm von Zuschauern bei einem Bundesligawettkampf gerecht zu werden, führte der stellvertretende Vorsitzende des Pfuhler Turnfördervereins, Martin Rister, im Rahmen eines Pressegesprächs aus.
Die Pfuhler wussten auch vom Kapazitätsproblem mit der Elchin- Brühlhalle, das dazu führt, dass das Pro-B-Basketballteam des SVO, die Scanplus Baskets, nicht in die höhere Liga Pro-A aufsteigen kann. Sie schlossen sich mit dem SVOVorsitzenden Andreas Werther kurz, führten mit Anton Glöckler als Vorsitzendem des Fördervereins FC Burlafingen-Handball Gespräche und kamen schnell gemeinsam zur Erkenntnis, dass etwas geschehen müsse. Die Vereine seien zum Teil schon auf Landkreisturnhallen angewiesen. Die Oberelchinger seien, auch wenn sie nicht zu Neu-Ulm gehören, mit im Boot, „weil die Basketballer ihr Hallenproblem und Erfahrung mit der Betreuung an Schulen in Verbindung mit Sport haben“, so Ralph Seiffert.
Werther erklärte dazu: „Bei uns funktioniert das sehr gut. Kindern beziehungsweise Jugendlichen von der Krippe bis zum Gymnasium bieten wir nachmittags sehr viel, vom Klavierunterricht bis zum Turnen an. Wir haben mit dem Projekt 2014 klein begonnen, inzwischen haben wir dafür acht Angestellte.“
Werther betonte noch: „Jeder Verein muss sich überlegen, wie er angesichts der Entwicklung in der Gesellschaft seinen Aufgaben noch nachkommen kann. Wir zum Beispiel sind mit unseren Spielern an sieben Schulen in den Klassen sieben, acht und neun in Sachen Basketball tätig.“Die Nachmittagsbetreuung sei ganz wichtig. An einem Schulsport-Leistungszentrum NeuUlm/Pfuhl könne das wunderbar klappen, zumal auch die Schulleitung sowie der Schulamtsdirektor davon begeistert seien.
Nach den Worten von Anton Glöckler zählt der FC Burlafingen immer mehr Mitglieder: „Wir wachsen weiter.“Es kommen Schüger ler neu in die Vereine. Der TSV Pfuhl hat laut Patrick Winter jetzt 3100 Mitglieder, das heißt, jeder dritte Pfuhler gehört dem Verein an. 1600 von ihnen sind in der Turnabteilung gemeldet. All diese Punkte und weitere – Rister: „In so einer Halle werden auch Einnahmen generiert“– sprächen für ein Leistungszentrum mit größerer Halle, beteuern die Vereinsvertreter.
Was die Finanzierung des auf fünf Millionen Euro geschätzten Projekts betrifft, haben die Vereine auch schon eine „klare Vorstellung“, wie Andreas Werther erklärte: „Die Kommune ist für derartige Projekte zuständig und sollte schon etwa 60 Prozent der Kosten übernehmen. Ferner gibt es einen Zuschuss vom Bayerischen Landes-Sportverband, der Rest ist unser Eigenanteil beziehungsweise kommt von Sponsoren.“»Diese Woche