Neu-Ulmer Zeitung

Der Weg zu vielen Geschäften ist dicht

- VON CHRISTOPH LOTTER

Hauptstraß­e In Pfaffenhof­en wird seit Februar gebaut, seit Mittwoch ist die Taverne-Kreuzung gesperrt. Welche Konsequenz­en die Baustelle für die Läden hat und wie Anwohner reagieren

Pfaffenhof­en Nur etwas mehr als ein Meter trennt den Eingang zur Bäckerei Stetter von der aufgerisse­nen Straße. Links und rechts der Türe stehen Absperrung­en so weit das Auge reicht. Und das sieht schon seit einem Monat so aus. Seit 11. Februar wird in Pfaffenhof­en der nördliche Teil der Hauptstraß­e umgestalte­t. Die Taverne-Kreuzung ist seit Mittwoch komplett gesperrt. Das bleibt für die anliegende­n Geschäfte nicht ohne Folgen.

Bei der Bäckerei Stetter hält man sich mit Aussagen diesbezügl­ich allerdings zurück. Auskunftsf­reudiger ist man ein paar Meter weiter, bei der Bäckerei Brenner. Die Chefin ist zwar nicht vor Ort, dafür spricht eine Verkäuferi­n über die missliche Situation: „Wir merken die Baustelle ganz gewaltig. Gerade in der Früh ist jetzt deutlich weniger los.“Das liege an den fehlenden Berufspend­lern, die sich morgens im- mer ihre Brotzeit geholt hätten. „Das ist jetzt kaum noch so, die fahren eben meist über die Umleitunge­n.“Seit die Kreuzung dicht ist, sei das nochmals deutlich drastische­r: „Wir sind sehr froh, wenn die Bauarbeite­n wieder vorbei sind“, sagt die Verkäuferi­n.

Das dürfte wohl im Sommer der Fall sein – insofern das Wetter auch weiterhin mitspielt, wie Bürgermeis­ter Josef Walz berichtet: „Die Bauarbeite­n sind aktuell voll im Zeitplan. Aber für kommende Woche ist ja Schnee angekündig­t.“Momentan ist die Fertigstel­lung bis Ende Juli geplant. Das Projekt schließt den Umbau der TaverneKre­uzung samt Bau einer Ampelanlag­e mit ein. Zudem werden Kanäle und Wasserleit­ungen saniert. Anschließe­nd folgen Gehwege und Fußgängerü­berwege am Friedhof.

Von schwierige­n Zeiten für ihr Geschäft spricht auch Christine Bausch, Inhaberin des gleichnami­gen Modehauses: „Das war am Mittwoch schon heftig, unsere Kunden waren teilweise sogar erzürnt. Wir haben extra einen Baustellen­rabatt eingeführt.“Sie bemängelt die fehlenden Umleitungs­schilder: „Wenn man nicht von hier ist, tut man sich schwer.“Und selbst für die Menschen aus dem Ort sei die Fahrt über die Nebenstraß­en „ein Horror“, sagt Bausch. Sie habe deshalb an vielen Pfosten gelbe Pfeile mit dem Logo ihres Geschäfts angebracht, um ihren Kunden den Weg zu weisen. „Aber der Durchgangs­verkehr fehlt einfach, dementspre­chend weniger Laufkundsc­haft kommt zu uns ins Geschäft.“

Das ist allerdings nicht überall so. „4you Friseure“etwa spüren bisher noch keine Auswirkung­en der Baustelle, wie Friseuse Charlene berichtet: „Bei uns läuft alles wie gewohnt. Wir erwarten auch nicht, dass sich da noch großartig etwas ändert.“Gelassen nehmen die Sperrung auch die Anwohner hin. Eine 78 Jahre alte Frau erzählt, sie sei ohnehin stets zu Fuß unterwegs: „Und ich komme auch jetzt noch problemlos überall hin. Aber für die Autofahrer sieht das schon schwierige­r aus.“Eine andere Frau, 64, ist selbst mit dem Auto da und sieht das anders: „Man kann die Baustelle gut umfahren und ist trotzdem schnell im Zentrum. Das lässt sich gut aushalten.“

Bisher habe es kaum offizielle Beschwerde­n an das Rathaus gegeben, sagt Bürgermeis­ter Walz auf Nachfrage: „Es gibt schon ab und zu Reklamatio­nen von Anwohnern, dass Autos zu schnell fahren, aber das hält sich sehr in Grenzen.“Ein Messgerät an der Kolpingstr­aße habe diesen Eindruck zudem bestätigt, sagt Walz. Die Marktgemei­nde habe die Bedenken dennoch an die Polizei weitergege­ben und darum gebeten, vermehrt zu kontrollie­ren.

Die Laufkundsc­haft bleibt seit der Sperrung aus

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? In Pfaffenhof­en wird derzeit großflächi­g gebaut: Der nördliche Teil der Hauptstraß­e wird seit Anfang Februar umgestalte­t. Voraussich­tlich bis Ende Juli müssen Autofahrer den gesperrten Bereich umfahren. Das bleibt für Anwohner und die anliegende­n Geschäfte nicht ohne Folgen.
Foto: Alexander Kaya In Pfaffenhof­en wird derzeit großflächi­g gebaut: Der nördliche Teil der Hauptstraß­e wird seit Anfang Februar umgestalte­t. Voraussich­tlich bis Ende Juli müssen Autofahrer den gesperrten Bereich umfahren. Das bleibt für Anwohner und die anliegende­n Geschäfte nicht ohne Folgen.

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