Der Weg zu vielen Geschäften ist dicht
Hauptstraße In Pfaffenhofen wird seit Februar gebaut, seit Mittwoch ist die Taverne-Kreuzung gesperrt. Welche Konsequenzen die Baustelle für die Läden hat und wie Anwohner reagieren
Pfaffenhofen Nur etwas mehr als ein Meter trennt den Eingang zur Bäckerei Stetter von der aufgerissenen Straße. Links und rechts der Türe stehen Absperrungen so weit das Auge reicht. Und das sieht schon seit einem Monat so aus. Seit 11. Februar wird in Pfaffenhofen der nördliche Teil der Hauptstraße umgestaltet. Die Taverne-Kreuzung ist seit Mittwoch komplett gesperrt. Das bleibt für die anliegenden Geschäfte nicht ohne Folgen.
Bei der Bäckerei Stetter hält man sich mit Aussagen diesbezüglich allerdings zurück. Auskunftsfreudiger ist man ein paar Meter weiter, bei der Bäckerei Brenner. Die Chefin ist zwar nicht vor Ort, dafür spricht eine Verkäuferin über die missliche Situation: „Wir merken die Baustelle ganz gewaltig. Gerade in der Früh ist jetzt deutlich weniger los.“Das liege an den fehlenden Berufspendlern, die sich morgens im- mer ihre Brotzeit geholt hätten. „Das ist jetzt kaum noch so, die fahren eben meist über die Umleitungen.“Seit die Kreuzung dicht ist, sei das nochmals deutlich drastischer: „Wir sind sehr froh, wenn die Bauarbeiten wieder vorbei sind“, sagt die Verkäuferin.
Das dürfte wohl im Sommer der Fall sein – insofern das Wetter auch weiterhin mitspielt, wie Bürgermeister Josef Walz berichtet: „Die Bauarbeiten sind aktuell voll im Zeitplan. Aber für kommende Woche ist ja Schnee angekündigt.“Momentan ist die Fertigstellung bis Ende Juli geplant. Das Projekt schließt den Umbau der TaverneKreuzung samt Bau einer Ampelanlage mit ein. Zudem werden Kanäle und Wasserleitungen saniert. Anschließend folgen Gehwege und Fußgängerüberwege am Friedhof.
Von schwierigen Zeiten für ihr Geschäft spricht auch Christine Bausch, Inhaberin des gleichnamigen Modehauses: „Das war am Mittwoch schon heftig, unsere Kunden waren teilweise sogar erzürnt. Wir haben extra einen Baustellenrabatt eingeführt.“Sie bemängelt die fehlenden Umleitungsschilder: „Wenn man nicht von hier ist, tut man sich schwer.“Und selbst für die Menschen aus dem Ort sei die Fahrt über die Nebenstraßen „ein Horror“, sagt Bausch. Sie habe deshalb an vielen Pfosten gelbe Pfeile mit dem Logo ihres Geschäfts angebracht, um ihren Kunden den Weg zu weisen. „Aber der Durchgangsverkehr fehlt einfach, dementsprechend weniger Laufkundschaft kommt zu uns ins Geschäft.“
Das ist allerdings nicht überall so. „4you Friseure“etwa spüren bisher noch keine Auswirkungen der Baustelle, wie Friseuse Charlene berichtet: „Bei uns läuft alles wie gewohnt. Wir erwarten auch nicht, dass sich da noch großartig etwas ändert.“Gelassen nehmen die Sperrung auch die Anwohner hin. Eine 78 Jahre alte Frau erzählt, sie sei ohnehin stets zu Fuß unterwegs: „Und ich komme auch jetzt noch problemlos überall hin. Aber für die Autofahrer sieht das schon schwieriger aus.“Eine andere Frau, 64, ist selbst mit dem Auto da und sieht das anders: „Man kann die Baustelle gut umfahren und ist trotzdem schnell im Zentrum. Das lässt sich gut aushalten.“
Bisher habe es kaum offizielle Beschwerden an das Rathaus gegeben, sagt Bürgermeister Walz auf Nachfrage: „Es gibt schon ab und zu Reklamationen von Anwohnern, dass Autos zu schnell fahren, aber das hält sich sehr in Grenzen.“Ein Messgerät an der Kolpingstraße habe diesen Eindruck zudem bestätigt, sagt Walz. Die Marktgemeinde habe die Bedenken dennoch an die Polizei weitergegeben und darum gebeten, vermehrt zu kontrollieren.
Die Laufkundschaft bleibt seit der Sperrung aus