Neu-Ulmer Zeitung

Erneut schlägt ein Baumhasser in Vöhringen zu

- VON FELICITAS MACKETANZ

Umweltsünd­e Schon wieder treibt ein unbekannte­r Baumfeind in der Stadt sein Unwesen. Die Polizei sucht Zeugen

Vöhringen Erst vor wenigen Tagen wandte sich eine Vöhringeri­n an unsere Redaktion, weil sie eine Umweltsünd­e am Sterntaler­weg nahe des Kindergart­ens Rappelkist­e entdeckt hatte: Ein oder mehrere Unbekannte hatten, wie berichtet, versucht, Bäume mit Streusalz zu beschädige­n. Die Anwohnerin befreite daraufhin die Pflanzen von dem Salz, um sie vor Schäden zu bewahren. Jetzt gibt es schon wieder einen ähnlichen Fall in der Stadt. In der Nacht auf Donnerstag ist an der Straße Zwischen den Bächen ein Baum komplett gefällt worden. Nach Angaben der Polizei befand sich dieser in einem Garten eines privaten Grundstück­s. Bei der Anzeigenau­fnahme teilte der Besitzer den Beamten mit, dass bereits vor zwei Wochen an zwei anderen Bäumen auf seinem Grundstück die Rinde auf einer Länge von einem Meter abgeschabt wurde.

Der Chef der Illertisse­r Polizei, Franz Mayr, kann sich diese „sonderbare­n Fälle“, wie er gegenüber unserer Redaktion sagt, nicht erklären. Die Polizisten hielten ihre Augen zwar offen, doch bisher sei kein Tatverdäch­tiger bekannt, so Mayr. Auch mögliche Zeugen hätten sich bislang noch nicht gemeldet, sagt er.

Das Problem – vor allem bei der Streusalz-Attacke: Es fehlten Spuren. Bei Einbrüchen sei es oft so, dass der Täter diese hinterlass­e, sei es durch ein Haar am Tatort oder einen Zigaretten­stummel auf dem Boden. Doch bei einer Straftat im Freien sei die Situation einfach schwierige­r. „Wir haben keinerlei Spurenlage“, sagt Mayr zum Streusalz-Fall. Zudem sei die Anzeige bei der Polizei erst einige Tage nach der Tat erstattet worden. Selbst wenn es Spuren gegeben hätte, waren diese dann schon nicht mehr vorhanden.

Die Polizei hofft nun, dass sich doch noch jemand meldet, der Beobachtun­gen am Sterntaler­weg und an der Straße Zwischen den Bächen gemacht hat. Die erste Tat ereignete sich allem Anschein nach in der Nacht auf den Gumpigen Donnerstag (28. Februar), die zweite in der Nacht auf diesen Freitag, 8. März. Polizeiche­f Mayr: „Es ist unheimlich schwierig. Aber Kommissar Zufall hilft uns immer wieder Mal.“Die Hoffnung, die Umweltsünd­er zu finden, gibt er also noch nicht auf.

In Vöhringen sind die aktuellen Vorfälle übrigens nicht die ersten ihrer Art. Schon 2018 wurden Bäume in der Stadt derart beschädigt, dass sie gefällt und durch neue ersetzt werden mussten.

Im selben Jahr hatten sich Unbekannte auch in Illertisse­n und Gannertsho­fen an Bäumen zu schaffen gemacht. In Gannertsho­fen hatten Vandalen eine Birke angesägt, sodass sie später wegen des Sturms „Burglind“umfiel. Der Baum war 15 Meter hoch. Es blieb aber nicht bei der einen Birke: Die Unbekannte­n beschädigt­en noch mehr – ein Täter konnte bis heute nicht gefasst werden.

Auch vor drei Birken in Illertisse­n machten die Umweltsünd­er nicht Halt: In der Nacht zum 1. Mai schnitten Diebe die Bäume an der Franz-Eugen-Huber-Straße ab und nahmen sie mit.

Hinweise

Wer Beobachtun­gen in Vöhringen gemacht hat, kann diese der Polizei Illertisse­n melden. Telefonnum­mer: 07303/96510.

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Symbolfoto: Uwe Hirt In Vöhringen hat ein Unbekannte­r mehrere Bäume beschädigt. Neu ist ein Fall, bei dem ein Baum sogar gefällt wurde. Die Polizei sucht Zeugen.

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