Leichte Kost im „Soul Kitchen“
Theater Ulm Die Bühnenfassung von Fatih Akins Komödie kommt beim Publikum gut an. Am besten allerdings bei den Zuschauern, die den Film nicht gesehen haben
Ulm Vor zehn Jahren kam Fatih Akins „Soul Kitchen“in die Kinos. Die Bühnenfassung der Komödie über einen griechischen Schnitzelrestaurant-Betreiber in Nöten wird derzeit auf deutschen Bühnen gern gespielt, so auch am Theater Ulm. Alexander Flaches Inszenierung kam beim Premierenpublikum ziemlich gut an, vor allem wegen des musikalischen Einsatzes von Joo Kraus, Korbinian Kugler und Torsten Krill.
„Joo Kraus ist immer eine Bank“, sagt Ihm gefiel die Inszenierung Flaches. „Es ist halt leichte Muse, mal was anderes im Schauspiel.“Akins Film habe er leider nie gesehen, bedauert der Ulmer, deshalb könne er Original und Bühnenfassung nicht vergleichen. „Aber es ist nett und liebenswert gemacht.“
Besonders die von Anja Furthmann gelieferte Ausstattung beeindruckte die junge Ulmerin
der die Inszenierung „super gefallen“hat. Sympathisch sei die Bühnenfassung, und als überragend empfand sie Benedikt Paulun in der Rolle des spielsüchtigen Illias. „Aber wie das bei den Proben gegangen sein muss?“, fragt sie sich. „Denn an der abschüssigen Ebene des Daches ist kein Geländer, und da wird großartig getanzt.“Schwächen sieht Eberhardt bei den Einsätzen der Sänger. „Die kamen manchmal zu spät, da passte so manches nicht.“
„Das war mal Theater auf ganz andere Art“, urteilt der Neu-Ulmer Amtsgerichtsdirektor
„Es ist lustig gemacht, was einem im Leben so alles passieren kann. Nur sind die schicksalhaften Wendungen schon sehr dicht aufeinander gestrafft.“Bestens gefallen hat Mayer die Musik der Band im Restaurant. „Und das Bühnenbild ist hervorragend.“
Babenhausen kam Familie Kößler in die „Soul Kitchen“-Inszenierung. „Es hat mir ganz gut gefallen“, sagt „Aber mir fehlte ganz viel aus dem Film, der in Hamburg spielt. Das Lokalkolorit zum Beispiel und der Tiefgang der Figuren.“Die Inszenierung empfinde sie als kurzweilig, sagt Kößler, aber sie bleibe viel mehr an der Oberfläche als der Film, der ihr vor Jahren unter die Haut gegangen sei.
„Ich habe mich eben gefragt, wie lange Fatih Akins Film zurückliegen mag“, sagt Auch die Ulmerin betont die großen Unterschiede zwischen dem Original und der Bühnenfassung, bei der ihr besonders das Bühnenbild positiv auffiel. „Dass das Dach des Restaurants einen Tisch bildete, das war toll.“Überhaupt habe ihr gefallen, was sich auf dieser oberen Ebene abspielt. „Durch die musikalischen Anteile und die Gesangseinlagen hat das Stück richtig Schwung und ein paar gute Gags.“
Auch hat AleAus xander Flaches Inszenierung angesprochen. „Ich bin eigentlich heute Abend eher skeptisch ins Theater gefahren, aber es hat mir wirklich gefallen. Vor allem, dass die Schauspieler alle durchgehend wirklich gut gesungen haben, das fand ich beeindruckend.“„Soul Kitchen“sei kurzweilig, urteilt der Langenauer. „Es ist mit viel Temperament gespielt.“»NUZ-Kritik Feuilleton