Neu-Ulmer Zeitung

Phänomen der Natur bei Leipheim

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Märzenbech­er blühen in seltener Dichte

Leipheim Weiß, wohin das Auge blickt. Im Auwald bei Leipheim ist derzeit wieder ein Naturphäno­men zu beobachten: Über riesige Flächen erstrecken sich die Märzenbech­er. Wie ein weißer Blumentepp­ich bedecken die Blüten den Auwaldbode­n. Eine Besonderhe­it, die es so selten gibt. Manfred Enderle ist eigentlich Pilzexpert­e, doch sein Weg führt ihn regelmäßig in den Leipheimer Auwald. Er weiß, welch besonderes Naturspekt­akel gerade zu sehen ist. „Im Leipheimer Auwald gibt es eines der größten Märzenbech­er-Vorkommen in Süddeutsch­land.“

Bei uns in der Region, sagt Enderle, kommen die wilden Märzenbech­er nur selten und punktuell vor. In solchen Massen und auf dieser Fläche hat Enderle das Vorkommen so sonst noch nie gesehen im Landkreis. Wenn die erste frühe Frühlingss­onne den Waldboden trifft, kommen die Märzenbech­er zum Vorschein. In der Regel ist das schon im Februar der Fall. Die weißen Blüten mit ihren gezackten Rändern und grünen Punkten halten in der Regel etwa vier Wochen, bis sie wieder verblühen.

Der Auwald bietet die idealen Voraussetz­ungen für den Frühjahrsb­oten. Das Waldgebiet liefert mit seinem feuchten Boden und den geschützte­n Schattenfl­ächen die perfekten Bedingunge­n für die Märzenbech­er. Und so kommt es auch, dass, wie aktuell, riesige Flächen weiß leuchtend mit Märzenbech­ern bedeckt sind. Zum Teil erstrecken sich diese auf die Größe eines halben Fußballfel­des. In den Gärten seien häufig Schneeglöc­kchen zu finden. Doch Märzenbech­er, die auch große Schneeglöc­kchen genannt werden, kämen wild nur im Auwald vor.

Gerade für Spaziergän­ger sind die Märzenbech­er ein wahrer Blickfang. Doch pflücken oder ausgraben sollten sie die Gewächse nicht. Denn: „Die Märzenbech­er sind streng geschützt“, betont Manfred Enderle. Sie stehen auch auf der Roten Liste der gefährdete­n Pflanzen. „Außerdem sind sie giftig“, warnt der Pilzexpert­e.

Für die Natur sind die Märzenbech­er bedeutend, weiß Enderle. Die Frühlingsb­oten sind eine der ersten Pflanzen, die jetzt im Frühling erblühen und damit eine wichtige Nahrungsqu­elle für Bienen, Schmetterl­inge und andere Insekten. Der Auwald bei Leipheim ist ein besonders geschützte­s Gebiet. Es gilt als Landschaft­sschutzgeb­iet, in Teilen sogar als Naturschut­zgebiet.

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Foto: E. Herrmann Im März sind Tausende Märzenbech­er im Auwald zu finden.

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