Serie von Drohungen
Rechtsextreme Kreise unter Verdacht
Berlin Deutsche Politiker, Gerichte, Institutionen und Behörden sind offensichtlich seit Monaten Ziel von Gewaltdrohungen aus mutmaßlich rechtsextremen Kreisen. „…zur Not sind wir dazu bereit, bundesweit Briefbomben zu verschicken oder auch Rizin zu verteilen oder Bürger auf offener Straße zu exekutieren“, hieß es beispielsweise erst am Dienstag in einer Mail an die Bundestagsabgeordnete Martina Renner (Die Linke).
Die federführende Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt in 78 Fällen, etwa wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung und der Volksverhetzung. Von der bundesweiten Serie sind auch Anwaltskanzleien und Verlage betroffen, wie die Behörde mitteilte. Nach Angaben anderer Ermittler mussten wegen Bombendrohungen bereits in etlichen Städten Gebäude oder Straßenzüge geräumt werden. Bei Durchsuchungen wurden keine Sprengkörper gefunden, die Täter sind unbekannt.
Süddeutsche Zeitung und berichteten, mehr als 100 verschickte E-Mails seien mit „Nationalsozialistische Offensive“, „NSU 2.0“oder „Wehrmacht“unterzeichnet worden. Die Serie soll bereits im vergangenen Sommer begonnen haben. Unklar ist, ob es sich wirklich um Rechtsextremisten handelt und ob möglicherweise auch Trittbrettfahrer unterwegs sind.