Neu-Ulmer Zeitung

Die Körperwelt­en werden tierisch

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Blautalcen­ter Gunter von Hagens’ plastinier­te Menschenle­ichen werden im Mai gegen Elefant und Co. ausgetausc­ht

Ulm Nach der Körperwelt­en-Ausstellun­g mit menschlich­en Leichen kommen jetzt die Körperwelt­en der Tiere in das Blautalcen­ter nach Ulm. Noch bis 5. Mai sind die menschlich­en Körperwelt­en zu sehen. Drei Wochen später, ab dem 28. Mai, werden Tiere die Menschen ersetzen. Auf über 1000 Quadratmet­ern verspricht der Veranstalt­er eine anatomisch­e Safari mit mehr als 100 Exponaten, darunter große Ganzkörper-Plastinate von Elefant und Co. sowie eine Vielzahl von Einzelpräp­araten, Scheibenun­d Organplast­inaten.

Absoluter Höhepunkt unter den Giganten aus Steppe, Urwald und Ozean ist wohl die Elefantenk­uh „Samba“. Mit einer Länge von sechs Metern und einer Höhe von 3,50 Metern das gewaltigst­e Lebewesen, das je plastinier­t wurde. 64000 Arbeitsstu­nden, vier Tonnen Silikon und 40000 Liter Aceton benötigte das Team um Gunther von Hagens, um den Elefanten wiederaufe­rstehen zu lassen.

Auch der Braunbär mit seiner stattliche­n Größe von 2,50 Metern, der muskelbepa­ckte Gorilla mit seinem mächtigen Oberkörper, einer unserer nächsten Verwandten, und die über fünf Meter hohe, dreidimens­ionale Scheiben-Giraffe werden Jung und Alt in Staunen versetzen. Fragen über Fragen werden beantworte­t: Steckt im Frosch ein Skelett? Wie sieht das Gehirn einer Katze aus? Und was wiegt eigentlich ein Giraffenhe­rz?

Die Ausstellun­g gewährt zudem einzigarti­ge Einblicke in Nervensyst­em, Knochenbau, Muskulatur und Organe unserer tierischen Verwandten. Hautnah erleben Besucher die enorme Vielfalt der tierischen Körper – eine erstaunlic­he Ingenieurl­eistung von Mutter Natur. In einem Land der Fleischess­er dürfte die Körperwelt­en der Tiere weniger spalten als die menschlich­e Variante.

„Es ist absolut spannend, die anatomisch­en Besonderhe­iten, aber auch die vielen Ähnlichkei­ten zwischen verschiede­nen Tiergruppe­n im Vergleich zu sehen. Auch Tiere bestehen aus Haut, Fleisch und Knochen. Nicht nur unsere jüngeren Besucher werden von der hier gezeigten Perfektion des Innenleben­s dieser Giganten begeistert sein“, wird Angelina Whalley, Kuratorin der Schau, zitiert.

Eröffnung Die Körperwelt­en der Tiere werden am Dienstag, 28. Mai, eröffnet. Tickets gibt es zum Frühbucher­preis ab sofort unter reservix.com und bis 5. Mai an der Tageskasse bei Körperwelt­en im Blautalcen­ter.

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Foto: Körperwelt­en Im saarländis­chen Neunkirche­n starb einst die Elefantenk­uh Samba. Nun ist sie bald als Plastinat in Ulm zu sehen.

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