Filmkritiker vs. Filmfans
Es gibt ein Geheimnis, das mich seit langem rätseln lässt. Warum feiern bestimmte Filme, die von Kinokritikern einhellig als wenig qualitätvoll beurteilt werden, trotzdem triumphale Erfolge an der Kinokasse? Zur Beantwortung sind mehrere Optionen denkbar:
Was schert mich das Feuilleton? Dieses intellektuelle Getue geht einem auf den Geist. Ein Film ist ein Film und keine Oper. Hollywood will die Massen unterhalten mit Storys, die packen, mit großen Gefühlen und umwerfendem Witz, manchmal auch mit rasanter Action, beklemmendem Horror oder bildgewaltiger Fantasy. Hauptsache ist, dass der Film gut gemacht ist und nicht langweilt. Tiefere Bedeutung ist dabei ziemlich egal.
Ich will einfach mal abhängen
Nach einem anstrengenden Arbeitstag darf der Geist ruhig mal etwas ausspannen und sich mit Seichtem ablenken. Ein Film ist dann gut, wenn man lachen kann über das Missgeschick anderer oder über gute Sprüche. Wenn man vor Spannung mit dem Helden mitfiebert, der sich in Gefahr begibt und sich da raushauen muss. Oder wahlweise mit denen, die sich kriegen sollten, aber erst viele Widerstände überwinden müssen, ehe sich ihre Liebe erfüllt. Oder wenn man in ganz fremde Welten entführt wird.
Ich liebe die Starbesetzung
Gefühlt alle zwei Wochen kommen Filme ins Kino, die schon wegen ihrer Starbesetzung ein Muss sind. „Sauerkrautkoma“mag ein ziemlich niveauloser Streifen sein, aber Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff und all die anderen ergeben eine schräge Combo. „Halloween“war schon wegen Jamie Lee Curtis und Judy Greer sehenswert. Super wie Tom Cruise in „Mission Impossible“durch Paris rast. Oder Emma Stone Queen Anne um den Finger wickelt.