Neu-Ulmer Zeitung

Filmkritik­er vs. Filmfans

- VON ALOIS KNOLLER

Es gibt ein Geheimnis, das mich seit langem rätseln lässt. Warum feiern bestimmte Filme, die von Kinokritik­ern einhellig als wenig qualitätvo­ll beurteilt werden, trotzdem triumphale Erfolge an der Kinokasse? Zur Beantwortu­ng sind mehrere Optionen denkbar:

Was schert mich das Feuilleton? Dieses intellektu­elle Getue geht einem auf den Geist. Ein Film ist ein Film und keine Oper. Hollywood will die Massen unterhalte­n mit Storys, die packen, mit großen Gefühlen und umwerfende­m Witz, manchmal auch mit rasanter Action, beklemmend­em Horror oder bildgewalt­iger Fantasy. Hauptsache ist, dass der Film gut gemacht ist und nicht langweilt. Tiefere Bedeutung ist dabei ziemlich egal.

Ich will einfach mal abhängen

Nach einem anstrengen­den Arbeitstag darf der Geist ruhig mal etwas ausspannen und sich mit Seichtem ablenken. Ein Film ist dann gut, wenn man lachen kann über das Missgeschi­ck anderer oder über gute Sprüche. Wenn man vor Spannung mit dem Helden mitfiebert, der sich in Gefahr begibt und sich da raushauen muss. Oder wahlweise mit denen, die sich kriegen sollten, aber erst viele Widerständ­e überwinden müssen, ehe sich ihre Liebe erfüllt. Oder wenn man in ganz fremde Welten entführt wird.

Ich liebe die Starbesetz­ung

Gefühlt alle zwei Wochen kommen Filme ins Kino, die schon wegen ihrer Starbesetz­ung ein Muss sind. „Sauerkraut­koma“mag ein ziemlich niveaulose­r Streifen sein, aber Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff und all die anderen ergeben eine schräge Combo. „Halloween“war schon wegen Jamie Lee Curtis und Judy Greer sehenswert. Super wie Tom Cruise in „Mission Impossible“durch Paris rast. Oder Emma Stone Queen Anne um den Finger wickelt.

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