Ein ganzer Laden wird verkauft
Wirtschaft Ein türkischer Supermarkt in Vöhringen soll den Besitzer wechseln. Noch ist er in Betrieb und ein neuer Käufer nicht in Sicht
Vöhringen Schon seit mehr als einem Jahr sucht das Ehepaar Uzundal in Vöhringen einen Nachfolger für ihr türkisches Geschäft. Der neue Betreiber könnte den gesamten Laden kaufen – inklusive Sortiment und Einrichtung, auch auf Plattformen im Internet werden die Räume angeboten. Doch gemeldet hat sich bisher noch niemand.
Meryem und ihr Mann Ömer Uzundal betreiben den Supermarkt zwischen Vöhlin- und Wielandstraße weiter, bis jemand in ihre Fußstapfen treten möchte. Sie bieten ihren Kunden türkischen Tee, Fladenbrot, Fisch und Baklava an. Auch Rindfleisch gibt es bei ihnen zu kaufen. Dennoch hoffen sie, dass sich bald jemand findet, der das Geschäft weiterführen wird.
Angefangen hatte alles vor rund sechs Jahren. Damals zogen sie in den Laden, in dessen Räumen einst eine Schlecker-Filiale ihren Platz hatte. Cicek – so tauften sie ihren Supermarkt, der sich auf türkische Produkte spezialisiert hat. Auf Deutsch heißt das Blume. „Das ist ein schöner Name“, findet Meryem, „ich mag Blumen.“Und ihr mache auch die Arbeit in dem Laden Spaß, doch gesundheitliche Gründe zwingen das Paar nun dazu, aufzugeben.
„Aber es dauert, bis jemand nach uns kommt“, sagt Meryem bedrückt. Den beiden kommt es nicht unbedingt darauf an, dass sich der potenzielle Nachfolger besonders gut mit türkischen Gerichten auskennt – er solle ein guter Geschäftsmann sein, ganz gleich welcher Herkunft. Auch der Preis, den die beiden nicht nennen wollen, könne mit dem Käufer ausgehandelt werden. Das Haus gehöre einem privaten Besitzer. Dennoch würden sich die Uzundals freuen, wenn der Laden nicht einfach leer stehen wird, wenn sie aufhören. „In Vöhringen ist so ein Geschäft wichtig“, sagt Meryem Uzundal. Es kämen einige Leute, Stammkunden, etwa um typisches Fladenbrot zu kaufen und Rindfleisch. „Türkische Familien brauchen solche Sachen“, sagt sie. Die Ware bezieht Ömer Uzundal vom Großmarkt aus Stuttgart, mindestens einmal pro Woche ist er dort.
Angesprochen auf einen weiteren türkischen Supermarkt in Vöhringen, unweit von ihrem Standort entfernt, antwortet die 43-jährige Meryem Uzundal: „Wir sind keine Konkurrenz. Das ist ein freundliches Miteinander. Seit sechs Jahren läuft hier alles gut.“Nachfolger aus den eigenen Reihen haben die Uzundals nicht. Ihre Kinder seien noch zu jung, um den Laden zu übernehmen.