Falsche Handwerker werben mit Faltblatt
Polizei Unbekannte bieten Reinigungen an – die angebliche Firma aus Günzburg gibt es gar nicht
Landkreis Sie bieten wenig Leistung und verlangen horrende Honorare: Falsche Handwerker treiben in diesen Tagen vielerorts ihr Unwesen. Rohrreinigungen und Dachdeckerarbeiten sind Beispiele für Betrugsfälle in der Region. Unbedarfte Auftraggeber wurden so viel Geld los. Die Gegenleistung: gering bis nicht vorhanden. Die Polizei warnte dann stets: Wer einen Handwerker beauftragt, sollte vorher prüfen, ob dieser seriös ist – und am besten einen Betrieb aus der Umgebung auswählen. Das scheint nun kein verlässlicher Weg mehr zu sein, um sich zu schützen.
Seit Montag ist im Raum Günzburg und Illertissen ein Faltblatt in Umlauf, mit dem für „Außenreinigungen“geworben wird, angeblich ausgeführt von einer Firma mit Sitz in Günzburg. Auch die Telefonnummer passt dazu. Doch beides ist ein „Fake“: Das auf den Flyer als Kontakt angegebene Unternehmen gibt es nicht. „Wir gehen davon aus, dass Kriminelle dahinterstecken“, sagt Jürgen Salzmann, der Pressesprecher der Kriminalpolizei NeuUlm im Gespräch mit unserer Redaktion. Es sei wohl so, dass auch hier minderwertige Leistungen für viel Geld geboten werden sollten. Oder schlimmer noch: Die „Mitarbeiter“wollten die Häuser ihrer Kunden für Diebstähle oder spätere Einbrüche auskundschaften.
Wie der Bluff aufgeflogen ist, wollte Salzmann nicht näher erläutern. Die Ermittlungen liefen noch. Nur so viel: „Wir haben auch unsere Tricks.“Der Flyer war über Tageszeitungen verteilt worden. Das Papier wirke auf den ersten Blick recht seriös, so Salzmann. Die angebliche Firma mit dem Namen „Steinreinigung“mit einer Günzburger Adresse und Telefonnummer werbe für Stein-, Pflaster-, Terrassen-, Fassaden-, Holz- und Dachreinigung. Interessenten wurden aufgefordert, Termine unter der angegebenen Telefonnummer zu vereinbaren.
Ein Schaden ist durch die Betrugsmasche bislang wohl nicht entstanden. Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Kriminalpolizei Neu-Ulm kam es zu keinen Tathandlungen, heißt es. Ermittlungen zu den Urhebern des Flyers seien eingeleitet. Wo die Hintermänner sich aufhalten, sei unklar, sagt Salzmann. „Sie müssen nicht unbedingt aus der Region stammen.“Generell hätten es derartige Betrüger auf ältere Bürger abgesehen, die hohe Bargeldbeträge daheim aufbewahren und „überrumpelt“werden könnten.
Die Polizei warnt davor, über die Telefonnummer auf dem Faltblatt Kontakt zu den Auftraggebern aufzunehmen oder gar einen Termin zu vereinbaren. Hinweise in diesem Zusammenhang nimmt die Kriminalpolizei Neu-Ulm unter der Telefonnummer 0731/80130 entgegen.