Neu-Ulmer Zeitung

Kontinuitä­t in der Karnevalsh­ochburg

- VON TIM GEORG

Bundesliga-Serie Mainz-Trainer Sandro Schwarz ist Schirmherr der „Sommerschw­üle“und stellt auch mal pöbelnde Fans zur Rede. In der Mannschaft fehlt eine Identifika­tionsfigur

Wie tickt Trainer Sandro Schwarz?

Die ersten zwei Jahre auf der Mainzer Trainerban­k fanden außerhalb des Mainzer Fußballkos­mos relativ wenig Aufmerksam­keit. Doch in diesem Sommer sorgte Schwarz in zweifacher Hinsicht auch über das Fußballges­chäft hinaus für Aufsehen. Zum einen war er Schirmherr der „Sommerschw­üle“, dem Mainzer Pendant zum Christophe­r Street Day, und setzte dort in seiner Rede mit den Worten „Wir dürfen nicht die Augen davor verschließ­en, dass Rassismus, Sexismus und Homophobie leider noch immer in den Stadien präsent sind“ein deutliches Zeichen für Toleranz, Liberalism­us und Menschlich­keit. Das untermauer­te Schwarz wenig später bei einem Testspiel gegen eine Regionalau­swahl, als er rassistisc­he Äußerungen auf der Tribüne mitbekam, diese Anhänger zur Rede stellte und damit für Ruhe auf den Plätzen sorgte. Dies brachte Schwarz auch über die Mainzer Medienland­schaft hinaus Anerkennun­g.

Was zeichnet die Transferpo­litik der Mainzer aus?

Sportvorst­and Rouven Schröder hat in den letzten Jahren ein gutes Gespür für Neuzugänge bewiesen – wie zuvor auch schon sein Vorgänger Christian Heidel. Insbesonde­re nach Frankreich hat der 43-Jährige gute Kontakte: Diallo, Gbamin und in dieser Saison Rechtsvert­eidiger Pierre-Gabriel. Allesamt junge, hungrige Spieler, die sich bislang ohne viel Anlauf und Eingewöhnu­ngszeit in der Bundesliga etablierte­n. Das hat sich herumgespr­ochen. Nicht zuletzt kam Pierre-Gabriel auf explizite Empfehlung von Ex-Spieler Diallo an den Rhein. Zudem erzielte Schröder in den vergangene­n beiden Jahren satte Transferüb­erschüsse.

Wer ist die Identifika­tionsfigur des Vereins?

Mainz hat sich in den vergangene­n Jahren mehr und mehr zu einem Ausbildung­sverein entwickelt, was aber auch dazu führt, dass es an treuen Spielern wie Wache, Thurk oder Noveski mangelt. Mit Niko Bungert wurde eine Identifika­tionsfigur im Sommer in Richtung Karriereen­de verabschie­det. Einer, der mit kurzen Unterbrech­ungen seit 2008 in Mainz spielt und sich voll mit Verein und Umfeld identifizi­ert ist Kapitän Stefan Bell. Der erlebte aber eine mehr als durchwachs­ene Rückrunde Stammplatz. und verlor seinen

Prognose der Sportredak­tion

Die Mainzer straucheln über die ganze Saison, schaffen den Klassenerh­alt dennoch ganz knapp. Auch, weil die Mannschaft­en dahinter wesentlich schlechter performen.

Zugänge

Fernandes (West Ham United/7,5 Millionen Euro), Martin (Espanyol Barcelona/6 Millionen), Pierre-Gabriel (AS Monaco/5,5 Millionen), Meier (B. München II/1,2 Millionen), Akono (Preußen Münster/350000), Ji (FC Augsburg/ablösefrei), Rodríguez (Fortuna Sittard/Leihende), Seydel (Holstein Kiel/Leihende)

Abgänge

Ujah (Union Berlin/2 Millionen Euro), Holtmann (SC Paderborn/Leihe), Huth (SC Paderborn), Abass (FC Utrecht/Leihe), Berggreen (Twente Enschede/ablösefrei), Bussmann, Donati (beide Ziel unbekannt), Bungert, Adler (beide Karriereen­de), Sverko (FSV Mainz 05 II)

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