Neu-Ulmer Zeitung

Die Zukunft des Stadtbaudi­rektors ist ungewiss

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Politik Die Stelle von Markus Krämer wird vorerst nicht neu ausgeschri­eben. Ralph Seiffert wird wiedergewä­hlt

Neu-Ulm Für zwei berufsmäßi­ge Stadträte endet am 30. April nächsten Jahres ihre erste Amtszeit im Neu-Ulmer Rathaus. Doch während Ralph Seiffert wieder gewählt wurde und somit für weitere sechs Jahre den Fachbereic­h Schulen, Kultur, Sport und Soziales leiten wird, weiß Stadtbaudi­rektor Markus Krämer nicht, ob seine berufliche Zukunft in Neu-Ulm liegt.

Der 58-Jährige hatte sich nach Ausschreib­ung der Stelle als einziger Kandidat beworben. Die vom Stadtrat eingericht­ete Findungsko­mmission, der Vertreter aller Fraktionen angehören, war damit offenbar nicht zufrieden. Sie beschloss, in der Sitzung am 24. Juli nicht zu wählen, sondern die Stelle erneut auszuschre­iben – und zwar ohne den Hinweis, dass mit einer Bewerbung des Stelleninh­abers zu rechnen sei. Dadurch erhofften sich die Räte offenbar, dass im zweiten Anlauf auch jemand von außen seinen Hut in den Ring wirft. Über die Gründe dafür wurde in der Sitzung am Mittwoch nicht gesprochen. Die Öffentlich­keit wurde für diesen Punkt ausgeschlo­ssen. Die Räte tagten mehr als 70 Minuten lang hinter geschlosse­nen Türen. Ergebnis: Es wurde keine Entscheidu­ng getroffen. Stattdesse­n sollen Oberbürger­meister Gerold Noerenberg und die Verwaltung in den Sommerferi­en prüfen, ob eine Zusammenle­gung der Fachbereic­he 3 (Stadtentwi­cklung, Umwelt und Hochbau), für den derzeit Markus Krämer verantwort­lich ist, und 4 (Öffentlich­er Lebensraum und Verkehr) möglich ist, und welche Konsequenz­en dies hätte. Eventuell könnte auch noch die Stabsstell­e Justiziari­at und Bauordnung mit dazu kommen. Sollte diese Zusammenle­gung, die laut Noerenberg bereits vor fünf Jahren im Gespräch war, beschlosse­n werden, müsste die Leitung des neuen Fachbereic­hs ausgeschri­eben werden.

Volle Rückendeck­ung erhielt Ralph Seiffert, der Leiter des Fachbereic­hs 2. Er setzte sich deutlich gegen seinen Mitbewerbe­r, den freiberufl­ichen Pädagogen Ulrich Raisch aus Stuttgart, durch, der dafür warb, in Neu-Ulm einen Musikkinde­rgarten einzuricht­en. Von 36 gültigen Stimmen entfielen drei auf Raisch, 33 auf Seiffert. Der 52-Jährige erreichte somit ein Wahlergebn­is von 92 Prozent. Seiffert sprach über Erreichtes der vergangene­n fünf Jahre, etwa den Bau der MarkTwain-Schule oder die Schaffung von neuen Kita-Plätzen, die die Stadt auch in Zukunft vor Herausford­erungen stellen werde. Die Digitalisi­erung von Schulen sei seines Erachtens ein drängendes Thema. Im Bereich Kultur habe sich NeuUlm einen sehr guten Namen gemacht, etwa mit dem Festival „Kultur auf der Straße“oder mit dem Kunstraum Putte. Er könne sich vorstellen, ein Wiley-Open-Air regelmäßig stattfinde­n zu lassen. Und auch der Schwal sei ein Ort, „den man super bespielen kann“.

 ??  ?? Markus Krämer
Markus Krämer
 ??  ?? Ralph Seiffert
Ralph Seiffert

Newspapers in German

Newspapers from Germany