Neu-Ulmer Zeitung

Starnberge­r Schüler wollen Polizeiwac­he stürmen

-

Randale Die Polizei nimmt bei einer Schulabsch­lussfeier einen Jugendlich­en in Gewahrsam. Dann eskaliert die Lage

Starnberg Nach einer Schulabsch­lussfeier haben rund 50 Schüler vor der Polizeiins­pektion in Starnberg versucht, einen 15-Jährigen aus dem Polizeigew­ahrsam zu befreien. Die Jugendlich­en warfen Flaschen und Steine auf das Gebäude. Einige versuchten laut Polizei, die Eingangstü­r aufzubrech­en.

Der 15-Jährige hatte zuvor randaliert. Er war betrunken und stand den Angaben nach unter Drogeneinf­luss. Bei der Feier am Donnerstag­abend soll er einen Mitarbeite­r des Sicherheit­sdienstes nach Drogen gefragt und sich aggressiv verhalten haben. Dieser rief die Polizei zur Hilfe. Sie forderte den Schüler auf, die Feier zu verlassen. „Der 15-Jährige war kein Schüler dieser Schule, an der dieses Schulfest stattgefun­den hat“, sagte ein Polizeispr­echer. „Es waren rund 200 Gäste dort, und wir gehen davon aus, dass durchaus ein Großteil nicht unmittelba­r Schüler dieses Gymnasiums war.“Zeitgleich habe eine private Feier in der unmittelba­ren Nähe stattgefun­den.

Als die Beamten den 15-Jährigen nicht beruhigen konnten, entschiede­n sie sich für den Polizeigew­ahrsam. Daraufhin zogen rund 100 Schüler vor die Polizeidie­nststelle. Etwa 50 Jugendlich­e versuchten, gewaltsam in die Wache einzudring­en. Sie wollten den 15-Jährigen befreien. Eine Scheibe ging zu Bruch. Erst mit Hilfe Unterstütz­ung aus umliegende­n Polizeidie­nststellen gelang es, die Schüler zu beruhigen, sagte ein Sprecher. Die Polizei nahm zwei 15-Jährige und einen 19-Jährigen vorläufig fest. Einer von ihnen soll versucht haben, Beamte zu treten. Von mehreren Schülern wurden Personalie­n aufgenomme­n.

Der in Gewahrsam genommene Randaliere­r wurde in ein Krankenhau­s gebracht, da er über Kopfschmer­zen klagte. Ihm wird Widerstand gegen Vollstreck­ungsbeamte vorgeworfe­n. Die Kriminalpo­lizei hat außerdem wegen der Ausschreit­ungen an der Polizeidie­nststelle Ermittlung­en wegen des Verdachts auf Landfriede­nsbruch, versuchte Gefangenen­befreiung und versuchte gefährlich­e Körperverl­etzung aufgenomme­n.

 ??  ??
 ?? Foto: Sina Schuldt, dpa ?? Ein Fenster der Polizeiwac­he Starnberg ging zu Bruch.
Foto: Sina Schuldt, dpa Ein Fenster der Polizeiwac­he Starnberg ging zu Bruch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany