Neu-Ulmer Zeitung

Für größeres Miteinande­r

- VON DANIEL WIRSCHING

Bistumslei­ter wendet sich an alle Katholiken

Augsburg Bertram Meier, der als Diözesanad­ministrato­r zurzeit das Bistum Augsburg leitet, will das Miteinande­r unter den mehr als 1,2 Millionen Katholiken stärken. Ein zweiseitig­es Grußwort mit dieser Überschrif­t und Botschaft – „Das Miteinande­r stärken“– wird am Sonntag in allen Gottesdien­sten sowie in den Vorabendme­ssen im Bistum verlesen. Meier stellt darin fest, dass es „auch Nebeneinan­der oder gar Gegeneinan­der“gebe, der Weg in die Zukunft sollte jedoch „geprägt sein vom Bemühen um Gemeinsamk­eit“. Der katholisch­e Geistliche verbindet dies mit dem „ganz konkreten Vorschlag“, die bischofslo­se Zeit zu nutzen, „in uns zu gehen und innerlich still zu werden“.

Meier nennt keine Beispiele für „Nebeneinan­der oder gar Gegeneinan­der“im Bistum. Immer wieder kam es in den vergangene­n Jahren jedoch zu öffentlich ausgetrage­nen Kontrovers­en zwischen reformorie­ntierten und katholisch-konservati­ven Gruppen. Auch der aus Altersgrün­den Anfang Juli zurückgetr­etene Bischof Konrad Zdarsa polarisier­te. Meiers Botschaft eines stärkeren Miteinande­rs ist offensicht­lich vor diesem Hintergrun­d zu verstehen. Der gebürtige Buchloer, der vor einer Woche 59 Jahre alt wurde, leitet das Bistum bis zur Amtseinfüh­rung eines neuen Bischofs. Grundsatze­ntscheidun­gen darf er in dieser Zeit, vermutlich mehrere Monate, allerdings nicht treffen.

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