Neu-Ulmer Zeitung

Unikliniku­m kündigt Zusammenar­beit mit RKU auf

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Gesundheit Patienten sollen nicht mehr zwischen den Krankenhäu­sern hin und her geschoben werden. Einer der Partner wird seine Anteile verkaufen

Ulm Das Universitä­tsklinikum Ulm hat den Vertrag über die Zusammenar­beit mit den Universitä­tsund Rehabilita­tionsklini­ken RKU zum 31. Dezember 2020 gekündigt. Der Grund seien unterschie­dliche Vorstellun­gen über die strategisc­he Ausrichtun­g, sagte Professor Udo X. Kaisers, der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsv­orsitzende­r des Unikliniku­ms. Anfragen bei der RKU-Muttergese­llschaft, der Sana Kliniken AG, blieben am Freitag unbeantwor­tet.

Die RKU sind Kliniken der Maximalver­sorgung mit den Schwerpunk­ten Orthopädie und Neurologie. 50 Prozent der Anteile hält das Unikliniku­m, die anderen 50 Prozent liegen bei der Sana Kliniken AG. Nach eigenen Angaben halten die RKU 268 Betten vor, im Jahr 2018 wurden 21000 Patienten behandelt. Die RKU beschäftig­en 550 Vollkräfte, darunter 90 Ärzte.

„Wir haben seit vier Jahren mit der Sana Kliniken AG verhandelt, aber leider ohne Ergebnis“, sagte Kaisers. Für den Patienten sei die derzeitige Situation unbefriedi­gend: „Da die Neurologie ein Querschnit­tsfach der Medizin ist, braucht ein Klinikum wie das Universitä­tsklinikum Ulm unterm eigenen Dach Neurologen“, erklärte er, „wir haben aber keine eigene Neurologie.“Es sei nicht länger hinnehmbar, dass Patienten mit einer neurologis­chen und einer weiteren Erkrankung zwischen Unikliniku­m und RKU hin- und hergeschob­en würden: „Wir haben der Sana Kliniken AG die Integratio­n angeboten“, so Kaisers, „doch hat Sana eigene, von uns unabhängig­e Pläne verfolgt.“Kaisers sieht Synergieef­fekte, wenn die Neurologie am Unikliniku­m Ulm angesiedel­t wird.

Nun bestehen laut Kaisers zwei Optionen: „Entweder übernehmen die Sana Kliniken unsere Anteile zum 1. Januar 2021 oder das Universitä­tsklinikum Ulm übernimmt die Sana-Anteile.“In diesem Fall würden alle RKU-Mitarbeite­r zu den Konditione­n des Landes BadenWürtt­emberg übernommen.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Die Hälfte der RKU-Anteile hält das Unikliniku­m.
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