Gute Chancen für die Regio-S-Bahn
Mobilität Experten glauben, dass sich das Projekt wirtschaftlich lohnt. Doch es bleiben Risiken – und Schwierigkeiten beim Ausbau
Ulm Am Ende der Rechnung muss mindestens eine 1,0 stehen, dann kann die Regio-S-Bahn Donau-Iller kommen. Experten glauben, dass die Chancen gut stehen – ansonsten hätte man das Projekt wohl bereits politisch beerdigt. Mithilfe einer Nutzen-Kosten-Analyse, die wohl Ende des Jahres beginnt, soll herausgefunden werden, ob sich die Regio-S-Bahn Donau-Iller wirtschaftlich gesehen lohnt (wir berichteten).
Nur dann bekommt das Projekt das nötige Fördergeld vom Bund. Dass die Voraussetzungen gut sind, zeigt auch eine 2013 veröffentlichte Machbarkeitsstudie. Darin schätzte das renommierte Schweizer Bahn-Beratungsunternehmen SMA und Partner den sogenannten volkswirtschaftlichen Faktor auf 1,7 – ab 1,0 gilt ein Projekt als wirtschaftlich. „Das ist für eine Maßnahme auf der Schiene extrem gut“, sagt Markus Riethe, der Verbandsdirektor des Regionalverbands Donau-Iller (RVDI). Die Regio-S-Bahn ist das wohl wichtigste Verkehrsprojekt des RVDI.
SMA und Partner lieferte auch Analysen für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm, wo die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen deutlich schlechter ausfielen als das geschätzte Ergebnis für die Regio-S-Bahn Donau-Iller.
Peter Stöferle, Verkehrsexperte bei der Industrie- und Handelskammer Schwaben, will keine Einschätzung zur Analyse abgeben, dafür seien noch zu viele Fragen offen. Doch er sagt: „Das die Analyse gemacht wird, ist sehr zu begrüßen. Wichtig ist, dass jetzt der Einstieg ins Projekt gelingt.“Besonders auf die Illertalbahn Ulm-Memmingen komme es an. „Ohne den Ausbau wird das Projekt auf der bayerischen Seite nicht an den Start gehen können“, mahnt er. Die Region um diese Linie sei unter allen vorgesehenen Regio-S-Bahn-Strecken die am dichtesten besiedelte – und damit prädestiniert für das S-Bahn-Netz.
Die Illertalbahn gehört zu den Regionalbahnstrecken mit dem höchsten Fahrgastzuwachs in Bayern. Nach früheren Aussagen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft lag er nach Einführung des Taktfahrplans mehr als doppelt so hoch wie im bayerischen Durchschnitt. Allein der Abschnitt zwischen Ulm und Senden verzeichnete nach Angaben des Vereins Regio-S-BahnDonau-Iller seit 2013 einen Anstieg von rund 30 Prozent. Zwischen Ulm und Weißenhorn fahren täglich 1500 Reisende mit dem Zug.
Darin könnte ein Risiko für die Analyse liegen: Denn bei der Berechnung geht es um das Potenzial für die Zukunft. Doch wie groß ist es noch, nachdem die Fahrgastzahlen seit Jahren wachsen? Oliver Dümmler, Geschäftsführer des des Vereins Regio-S-Bahn-Donau-Iller, macht sich keine Sorgen: Wenn der Takt durch die S-Bahn durchgehend dichter werde, könne man noch mehr Fahrgäste gewinnen. Damit dürfte Dümmler vor allem auf Fahrgäste spekulieren, die in Illertissen oder noch weiter südlich einsteigen. Dort sind die Zahlen dem Vernehmen nach schlechter.
Knifflig könnte auf der Strecke der Illertalbahn auch etwas anderes werden: Die Bahnlinie von Ulm nach Kempten soll elektrifiziert werden, und zwar vorrangig. Das hat das Bayerische Verkehrsministerium beschlossen. Mit RegioS-Bahn und Elektrifizierung stehen also zwei parallele Großprojekte an, die zumindest teilweise die gleiche Strecke betreffen. Bis Elektrifizierungsprojekte umgesetzt werden, kann es nach der Erfahrung von Experten zehn bis 20 Jahre dauern.
Bei der Berechnung geht es um die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projekts. Wenn ein Detail, zum Beispiel ein neuer Bahnhof, nicht lohnend genug ist, kann die RegioS-Bahn dennoch unverändert umgesetzt werden – vorausgesetzt, das Gesamtprojekt erhält eine positive Bewertung. Beim Regionalverband Donau-Iller verweist man aber darauf, dass etliche Wünsche von Kommunen schon abgelehnt worden sind – eben weil sich deren Umsetzung nicht gelohnt hätte.
Eine Zerreißprobe droht dem Regionalverband in einem anderen Fall: Wenn die Analyse zu einem negativen Ergebnis kommt, müsste das Projekt abgespeckt und neu geplant werden. Womöglich mit dem Ergebnis, dass Landkreise für ein Bahnprojekt bezahlen müssen, von dem sie nur wenig profitieren. Verbandsdirektor Markus Riethe gibt sich entspannt. Er sagt: „Das Problem stellt sich nicht“und verweist auf die Schätzwerte aus dem Jahr 2013.
Umgesetzt werden soll die RegioS-Bahn nicht auf einmal, sondern in kleinen Schritten. Das ist nach Einschätzung von Fachleuten politisch einfacher machbar und birgt einen weiteren Vorteil: Die Pendler sehen Schritt für Schritt Verbesserungen, Erfolge werden sichtbar. Dieses Vorgehen bringt aber auch ein Risiko mit sich: Wenn das Geld knapp wird, könnten einzelne Bestandteile, die später umgesetzt werden sollen, am Ende einfach weggelassen werden. »Diese Woche NEU-ULM
„Herr Zopf’s Friseurmuseum“, Dieselstraße 4, geöffnet Sa, So 10-17 Uhr. „Kunstzone“offenes Atelier, Pfuhl, Adlerstraße 6, Sa 10-16 Uhr, „Summertime“, Zeichnungen von Jürgen Weing (bis 27. Juli).
Café D’Art, Augsburger Straße 35, „Summer in the City“, Ausstellung von Elfi Frauendorf (bis 30. September). Caponniere 4, Theodor-von-Hildebrandt-Platz 4, Sa, So 16-20 Uhr, Kunst in der Caponniere: Freie Künstlerinitiative, (bis 28. Juli).
Donauufer, „Zukunftsmischer“, Dreiteilige Kunstinstallation der Künstlerinnen Sabine Gilbert und Claudia Roeper anlässlich des Stadtjubiläums (bis 29. September),. Edwin Scharff Museum, Petrusplatz 4, Kindermuseum, Sa, So 10-18 Uhr, „Hör mal, wer da guckt“., Eine Mitmachausstellung zum Hören, Sehen und Staunen, eine Ausstellung in Kooperation mit dem ZOOM Kindermuseum Wien (bis 15. September 2019), Sa, So 10-18 Uhr, „Zarte Männer in der Skulptur der Moderne“, (bis 3. November), geöffnet Sa, So 10-18 Uhr. Friedenskirche, John-F.-Kennedy-Straße 6, So 9.30-13 Uhr, Kunst in der Kirche, Werke von Anita Conradi (bis 20. September).
Museum Walther Collection, Burlafingen, Reichenauerstraße 21, Sa, So 14-17 Uhr, „Then and Now“- Life and Dreams Revisited, (bis 27. Oktober). Oldtimerfabrik Classic, Lessingstr. 5, geöffnet Sa 8-18 Uhr, So 10-18 Uhr. Stadtbücherei, Heiner-Metzger-Platz 1, Sa 10-13 Uhr, Stadtansichen mit Kinderaugen sehen, 150 Jahre Stadt Neu-Ulm (bis 24. August).
ULM
Donauschwäbisches Zentralmuseum, Schillerstraße 1, Dauerausstellung „Räume-Zeiten-Menschen“, „Glühender Stahl und Rauchende Schlote“, 300 Jahre Industriegeschichte des Banater Berglands (bis 1. September), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.
Einsteinhaus, Kornhausplatz 5, Ulmer DenkStätte Weiße Rose, „wir wollten das andere“, Sa 9-13 Uhr, Albert Einstein Fotos aus seinem Leben.
Frauentreff, Hinter dem Brot 9, „weiblich. was sonst.“, Fotoausstellung von Martina Dach (bis Oktober).
Galerie am Saumarkt, Fischergasse 34, Sa 10-13 Uhr, „Inside the Lines“, Ausstellung von Todd Williamson (bis 27. Juli). Griesbadgalerie, Seelengraben 30, Sa, So 13-18 Uhr, „The Devil is a Squirrel“. Haus der Stadtgeschichte Schwörhaus, Weinhof 12, Stadtgeschichtliche Ausstellung im historischen Gewölbesaal, geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. HfG-Gebäude, Am Hochsträß 8, „Hochschule für Gestaltung Ulm - Von der Stunde Null bis 1968“, Geschichte der HfG, „Bauhaus Ulm - von Peterhans bis Maldonado“, Sonderausstellung (bis 13. Oktober), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Kloster,
Wiblingen, Schlossstraße, geöffnet Sa, So 13-17 Uhr.
Kunsthalle Weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1, „Ausgang Offen Neues aus der Sammlung“, (bis 6. Oktober 2019), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Künstlergilde, Donaustraße 5, Sa, So 11-17 Uhr, 100 Jahre Künstlergilde Ulm Jubiläumsausstellung II - Das Museum, (bis 5. August).
Kunstverein, Kramgasse 4, Sa, So 11-17 Uhr, „Lullaby Land“, Ausstellung von David Moses (bis 1. September).
KZ Gedenkstätte, Oberer Kuhberg, geöffnet So 14-17 Uhr.
Münsterplatz 25 (ehemals 58), Sa, So 14-18 Uhr, „Einstein und Ulm“Einstein Inside - 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie, multimediale Mitmachausstellung (bis 25. August).
Museum Brot und Kunst,
Salzstadelgasse 10, Dauerausstellung, geöffnet Sa, So 10-17 Uhr.
Museum Ulm, Marktplatz 9, Studio Archäologie, „Den kennt doch jeder!“, Löwenmensch und Medienwelt, „Sachen gibt’s“, (bis 3. November), Kunst aus Ulm - Kunst für Ulm, Wilhelm Luib (1916-1986). Zum 100. Geburtstag, Studio Archäologie, „Tod im Tal des Löwenmenschen - Knochengeschichten aus 100.000 Jahren“, (bis 24. November), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Naturkundliches Bildungszentrum, Kornhausgasse 3, „Natur findet Stadt“, Sonderausstellung mit Fotowettbewerb (bis 3. November), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.
RKU,
Oberer Eselsberg 45, Untergeschoss, Kunstausstellung, Ausstellung von Gerlinde Amei Wöllmer (bis Ende September).
Stadthaus, Münsterplatz 50, „Perücke, Kopftuch, Ordenstracht“, (bis 8. September), geöffnet Sa 10-18 Uhr, So 11-18 Uhr.
Universitätsklinikum, Albert-EinsteinAllee 23, Foyer der Klinik für Hals-NasenOhrenheilkunde, Kunst in der Klinik, Ausstellung von Dominic Köchel (bis Mitte März 2020).
BLAUBEUREN
Urgeschichtliches Museum, Kirchplatz 10, Sa, So 10-17 Uhr, „Vergehen und Werden - Der Kreislauf des Lebens“, Sonderausstellung (bis 12. Januar 2020). BURGRIEDEN
Museum Villa Rot,
Rot, Schlossweg 2, geöffnet Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr.
ELCHINGEN
Galerie auf der Insel, Thalfingen, Sa, So 16-18 Uhr, „Deja Vu“, Ausstellung von Helmut Fr. Schäffenacker (Ulmer Künstler 1921-2010) (bis 28. Juli).
St. Thomas, Thalfingen, Donaustraße 22, Nikodemus Löffl, Installation Scheibenfeld, 48 Stammscheiben aus Pappelholz (bis 29. September). ICHENHAUSEN
Bayerisches Schulmuseum, 3, „Wieviel ist genug? Reden wir über’s Geld“, Eine interaktive Ausstellung mit und über Geld (Dauer: bis 20.2.20), Schülerarbeiten zum Thema Wasser, (Dauer: bis 15.10.19), „Neu gestaltete Dauerausstellung zur Geschichte des Lehrens und Lernens“, Dauerausstellung „Die Jüdische Schule in Bayern“, „Ichenhausener Hausgeschichten - eine Ausstellung des Stadtarchivs über Häuser, ihre Bewohner und den Lauf der Zeit“(im Neubau), geöffnet Sa, So 10-17 Uhr. Brauereimuseum Autenried,
Autenried, Hopfengartenweg 2, geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.
Ehemalige Synagoge,
geöffnet.
ILLERTISSEN Bienenmuseum,
Vöhlinschloss, geöffnet Sa, So 13-17 Uhr.
Buchhandlung Zanker,
Hauptstraße 22, Sa 8.30-13 Uhr, „Schmetterlinge und andere Insekten“, (bis 14. August).
Egerländer-Elbogener Heimatmuseum, geöffnet jeden 1. Samstag im Monat, 14-17 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 07303/6295 (F. Asam).
Mehrgenerationentreff,
Spitalstraße 12, Café Bienenstich, Ausstellung mit Bildern von Olga Heimbach.
Museum der Gartenkultur,
Jungviehweide 1, „Bin im Garten“, die Liebe zur Natur.
Museum Illertissen, im Vöhlinschloss,
Schlossallee 23, Sa, So 13-17 Uhr, Geschichten und Geschichte im Schloss.
ROGGENBURG
Kloster, Klosterstr. 5, Bildungszentrum, Sa 14-17 Uhr, So 10.30-12 u. 14-17 Uhr, „Franz Martin Kuen (1719-1771) Schwäbische Frömmigkeit in venezianischem Glanz“, (bis 1. Dezember). Klostermuseum, Klosterstraße 7, geöffnet Sa, So 14-17 Uhr.
Paul Neuhäusler, Schiessen, Veilchenweg 1, Kaffeekannen-Sammlung, nach vorheriger telefonischer Anmeldung Telefon 07300/5355.
Waldpavillon,
beim Parkplatz 3, „Schmetterlinge“, (bis 29. September).
VÖHRINGEN
Atelier Höb, Am Langen Bach 7, n. Vereinb. unter 07306/33888, www.hoeb.eu. Galerie Kunstforum, Illerstraße 2, n. Vereinbarung unter 07306/33888 oder www.kunstforum-voehringen.de.
Hiebl’s Nudelei, Sa 10-14.30 u. 17-22 Uhr, Bilder von Karin Holitschke, Mitglied des Kunstforums Vöhringen. Speisemeisterei Burgthalschenke, Thal, Sa 12-14 u. 18-23 Uhr, So 11.30-14 u. 18-22 Uhr, neue Gemälde und Skulpturen des Kunstforum Vöhringen.
WEISSENHORN
Archäologisches Museum,
4, geöffnet So 14-16 Uhr.
Wie groß ist das Potenzial an zusätzlichen Reisenden?
Schulstraße
Schluckenauer Heimatstube,
4, geöffnet So 14-16 Uhr.