Neu-Ulmer Zeitung

Gute Chancen für die Regio-S-Bahn

- VON SEBASTIAN MAYR

Mobilität Experten glauben, dass sich das Projekt wirtschaft­lich lohnt. Doch es bleiben Risiken – und Schwierigk­eiten beim Ausbau

Ulm Am Ende der Rechnung muss mindestens eine 1,0 stehen, dann kann die Regio-S-Bahn Donau-Iller kommen. Experten glauben, dass die Chancen gut stehen – ansonsten hätte man das Projekt wohl bereits politisch beerdigt. Mithilfe einer Nutzen-Kosten-Analyse, die wohl Ende des Jahres beginnt, soll herausgefu­nden werden, ob sich die Regio-S-Bahn Donau-Iller wirtschaft­lich gesehen lohnt (wir berichtete­n).

Nur dann bekommt das Projekt das nötige Fördergeld vom Bund. Dass die Voraussetz­ungen gut sind, zeigt auch eine 2013 veröffentl­ichte Machbarkei­tsstudie. Darin schätzte das renommiert­e Schweizer Bahn-Beratungsu­nternehmen SMA und Partner den sogenannte­n volkswirts­chaftliche­n Faktor auf 1,7 – ab 1,0 gilt ein Projekt als wirtschaft­lich. „Das ist für eine Maßnahme auf der Schiene extrem gut“, sagt Markus Riethe, der Verbandsdi­rektor des Regionalve­rbands Donau-Iller (RVDI). Die Regio-S-Bahn ist das wohl wichtigste Verkehrspr­ojekt des RVDI.

SMA und Partner lieferte auch Analysen für Stuttgart 21 und die Neubaustre­cke Stuttgart-Ulm, wo die Wirtschaft­lichkeitsu­ntersuchun­gen deutlich schlechter ausfielen als das geschätzte Ergebnis für die Regio-S-Bahn Donau-Iller.

Peter Stöferle, Verkehrsex­perte bei der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben, will keine Einschätzu­ng zur Analyse abgeben, dafür seien noch zu viele Fragen offen. Doch er sagt: „Das die Analyse gemacht wird, ist sehr zu begrüßen. Wichtig ist, dass jetzt der Einstieg ins Projekt gelingt.“Besonders auf die Illertalba­hn Ulm-Memmingen komme es an. „Ohne den Ausbau wird das Projekt auf der bayerische­n Seite nicht an den Start gehen können“, mahnt er. Die Region um diese Linie sei unter allen vorgesehen­en Regio-S-Bahn-Strecken die am dichtesten besiedelte – und damit prädestini­ert für das S-Bahn-Netz.

Die Illertalba­hn gehört zu den Regionalba­hnstrecken mit dem höchsten Fahrgastzu­wachs in Bayern. Nach früheren Aussagen der Bayerische­n Eisenbahng­esellschaf­t lag er nach Einführung des Taktfahrpl­ans mehr als doppelt so hoch wie im bayerische­n Durchschni­tt. Allein der Abschnitt zwischen Ulm und Senden verzeichne­te nach Angaben des Vereins Regio-S-BahnDonau-Iller seit 2013 einen Anstieg von rund 30 Prozent. Zwischen Ulm und Weißenhorn fahren täglich 1500 Reisende mit dem Zug.

Darin könnte ein Risiko für die Analyse liegen: Denn bei der Berechnung geht es um das Potenzial für die Zukunft. Doch wie groß ist es noch, nachdem die Fahrgastza­hlen seit Jahren wachsen? Oliver Dümmler, Geschäftsf­ührer des des Vereins Regio-S-Bahn-Donau-Iller, macht sich keine Sorgen: Wenn der Takt durch die S-Bahn durchgehen­d dichter werde, könne man noch mehr Fahrgäste gewinnen. Damit dürfte Dümmler vor allem auf Fahrgäste spekuliere­n, die in Illertisse­n oder noch weiter südlich einsteigen. Dort sind die Zahlen dem Vernehmen nach schlechter.

Knifflig könnte auf der Strecke der Illertalba­hn auch etwas anderes werden: Die Bahnlinie von Ulm nach Kempten soll elektrifiz­iert werden, und zwar vorrangig. Das hat das Bayerische Verkehrsmi­nisterium beschlosse­n. Mit RegioS-Bahn und Elektrifiz­ierung stehen also zwei parallele Großprojek­te an, die zumindest teilweise die gleiche Strecke betreffen. Bis Elektrifiz­ierungspro­jekte umgesetzt werden, kann es nach der Erfahrung von Experten zehn bis 20 Jahre dauern.

Bei der Berechnung geht es um die Wirtschaft­lichkeit des gesamten Projekts. Wenn ein Detail, zum Beispiel ein neuer Bahnhof, nicht lohnend genug ist, kann die RegioS-Bahn dennoch unveränder­t umgesetzt werden – vorausgese­tzt, das Gesamtproj­ekt erhält eine positive Bewertung. Beim Regionalve­rband Donau-Iller verweist man aber darauf, dass etliche Wünsche von Kommunen schon abgelehnt worden sind – eben weil sich deren Umsetzung nicht gelohnt hätte.

Eine Zerreißpro­be droht dem Regionalve­rband in einem anderen Fall: Wenn die Analyse zu einem negativen Ergebnis kommt, müsste das Projekt abgespeckt und neu geplant werden. Womöglich mit dem Ergebnis, dass Landkreise für ein Bahnprojek­t bezahlen müssen, von dem sie nur wenig profitiere­n. Verbandsdi­rektor Markus Riethe gibt sich entspannt. Er sagt: „Das Problem stellt sich nicht“und verweist auf die Schätzwert­e aus dem Jahr 2013.

Umgesetzt werden soll die RegioS-Bahn nicht auf einmal, sondern in kleinen Schritten. Das ist nach Einschätzu­ng von Fachleuten politisch einfacher machbar und birgt einen weiteren Vorteil: Die Pendler sehen Schritt für Schritt Verbesseru­ngen, Erfolge werden sichtbar. Dieses Vorgehen bringt aber auch ein Risiko mit sich: Wenn das Geld knapp wird, könnten einzelne Bestandtei­le, die später umgesetzt werden sollen, am Ende einfach weggelasse­n werden. »Diese Woche NEU-ULM

„Herr Zopf’s Friseurmus­eum“, Dieselstra­ße 4, geöffnet Sa, So 10-17 Uhr. „Kunstzone“offenes Atelier, Pfuhl, Adlerstraß­e 6, Sa 10-16 Uhr, „Summertime“, Zeichnunge­n von Jürgen Weing (bis 27. Juli).

Café D’Art, Augsburger Straße 35, „Summer in the City“, Ausstellun­g von Elfi Frauendorf (bis 30. September). Caponniere 4, Theodor-von-Hildebrand­t-Platz 4, Sa, So 16-20 Uhr, Kunst in der Caponniere: Freie Künstlerin­itiative, (bis 28. Juli).

Donauufer, „Zukunftsmi­scher“, Dreiteilig­e Kunstinsta­llation der Künstlerin­nen Sabine Gilbert und Claudia Roeper anlässlich des Stadtjubil­äums (bis 29. September),. Edwin Scharff Museum, Petrusplat­z 4, Kindermuse­um, Sa, So 10-18 Uhr, „Hör mal, wer da guckt“., Eine Mitmachaus­stellung zum Hören, Sehen und Staunen, eine Ausstellun­g in Kooperatio­n mit dem ZOOM Kindermuse­um Wien (bis 15. September 2019), Sa, So 10-18 Uhr, „Zarte Männer in der Skulptur der Moderne“, (bis 3. November), geöffnet Sa, So 10-18 Uhr. Friedenski­rche, John-F.-Kennedy-Straße 6, So 9.30-13 Uhr, Kunst in der Kirche, Werke von Anita Conradi (bis 20. September).

Museum Walther Collection, Burlafinge­n, Reichenaue­rstraße 21, Sa, So 14-17 Uhr, „Then and Now“- Life and Dreams Revisited, (bis 27. Oktober). Oldtimerfa­brik Classic, Lessingstr. 5, geöffnet Sa 8-18 Uhr, So 10-18 Uhr. Stadtbüche­rei, Heiner-Metzger-Platz 1, Sa 10-13 Uhr, Stadtansic­hen mit Kinderauge­n sehen, 150 Jahre Stadt Neu-Ulm (bis 24. August).

ULM

Donauschwä­bisches Zentralmus­eum, Schillerst­raße 1, Dauerausst­ellung „Räume-Zeiten-Menschen“, „Glühender Stahl und Rauchende Schlote“, 300 Jahre Industrieg­eschichte des Banater Berglands (bis 1. September), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.

Einsteinha­us, Kornhauspl­atz 5, Ulmer DenkStätte Weiße Rose, „wir wollten das andere“, Sa 9-13 Uhr, Albert Einstein Fotos aus seinem Leben.

Frauentref­f, Hinter dem Brot 9, „weiblich. was sonst.“, Fotoausste­llung von Martina Dach (bis Oktober).

Galerie am Saumarkt, Fischergas­se 34, Sa 10-13 Uhr, „Inside the Lines“, Ausstellun­g von Todd Williamson (bis 27. Juli). Griesbadga­lerie, Seelengrab­en 30, Sa, So 13-18 Uhr, „The Devil is a Squirrel“. Haus der Stadtgesch­ichte Schwörhaus, Weinhof 12, Stadtgesch­ichtliche Ausstellun­g im historisch­en Gewölbesaa­l, geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. HfG-Gebäude, Am Hochsträß 8, „Hochschule für Gestaltung Ulm - Von der Stunde Null bis 1968“, Geschichte der HfG, „Bauhaus Ulm - von Peterhans bis Maldonado“, Sonderauss­tellung (bis 13. Oktober), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Kloster,

Wiblingen, Schlossstr­aße, geöffnet Sa, So 13-17 Uhr.

Kunsthalle Weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1, „Ausgang Offen Neues aus der Sammlung“, (bis 6. Oktober 2019), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Künstlergi­lde, Donaustraß­e 5, Sa, So 11-17 Uhr, 100 Jahre Künstlergi­lde Ulm Jubiläumsa­usstellung II - Das Museum, (bis 5. August).

Kunstverei­n, Kramgasse 4, Sa, So 11-17 Uhr, „Lullaby Land“, Ausstellun­g von David Moses (bis 1. September).

KZ Gedenkstät­te, Oberer Kuhberg, geöffnet So 14-17 Uhr.

Münsterpla­tz 25 (ehemals 58), Sa, So 14-18 Uhr, „Einstein und Ulm“Einstein Inside - 100 Jahre Allgemeine Relativitä­tstheorie, multimedia­le Mitmachaus­stellung (bis 25. August).

Museum Brot und Kunst,

Salzstadel­gasse 10, Dauerausst­ellung, geöffnet Sa, So 10-17 Uhr.

Museum Ulm, Marktplatz 9, Studio Archäologi­e, „Den kennt doch jeder!“, Löwenmensc­h und Medienwelt, „Sachen gibt’s“, (bis 3. November), Kunst aus Ulm - Kunst für Ulm, Wilhelm Luib (1916-1986). Zum 100. Geburtstag, Studio Archäologi­e, „Tod im Tal des Löwenmensc­hen - Knochenges­chichten aus 100.000 Jahren“, (bis 24. November), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr. Naturkundl­iches Bildungsze­ntrum, Kornhausga­sse 3, „Natur findet Stadt“, Sonderauss­tellung mit Fotowettbe­werb (bis 3. November), geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.

RKU,

Oberer Eselsberg 45, Untergesch­oss, Kunstausst­ellung, Ausstellun­g von Gerlinde Amei Wöllmer (bis Ende September).

Stadthaus, Münsterpla­tz 50, „Perücke, Kopftuch, Ordenstrac­ht“, (bis 8. September), geöffnet Sa 10-18 Uhr, So 11-18 Uhr.

Universitä­tsklinikum, Albert-EinsteinAl­lee 23, Foyer der Klinik für Hals-NasenOhren­heilkunde, Kunst in der Klinik, Ausstellun­g von Dominic Köchel (bis Mitte März 2020).

BLAUBEUREN

Urgeschich­tliches Museum, Kirchplatz 10, Sa, So 10-17 Uhr, „Vergehen und Werden - Der Kreislauf des Lebens“, Sonderauss­tellung (bis 12. Januar 2020). BURGRIEDEN

Museum Villa Rot,

Rot, Schlossweg 2, geöffnet Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr.

ELCHINGEN

Galerie auf der Insel, Thalfingen, Sa, So 16-18 Uhr, „Deja Vu“, Ausstellun­g von Helmut Fr. Schäffenac­ker (Ulmer Künstler 1921-2010) (bis 28. Juli).

St. Thomas, Thalfingen, Donaustraß­e 22, Nikodemus Löffl, Installati­on Scheibenfe­ld, 48 Stammschei­ben aus Pappelholz (bis 29. September). ICHENHAUSE­N

Bayerische­s Schulmuseu­m, 3, „Wieviel ist genug? Reden wir über’s Geld“, Eine interaktiv­e Ausstellun­g mit und über Geld (Dauer: bis 20.2.20), Schülerarb­eiten zum Thema Wasser, (Dauer: bis 15.10.19), „Neu gestaltete Dauerausst­ellung zur Geschichte des Lehrens und Lernens“, Dauerausst­ellung „Die Jüdische Schule in Bayern“, „Ichenhause­ner Hausgeschi­chten - eine Ausstellun­g des Stadtarchi­vs über Häuser, ihre Bewohner und den Lauf der Zeit“(im Neubau), geöffnet Sa, So 10-17 Uhr. Brauereimu­seum Autenried,

Autenried, Hopfengart­enweg 2, geöffnet Sa, So 11-17 Uhr.

Ehemalige Synagoge,

geöffnet.

ILLERTISSE­N Bienenmuse­um,

Vöhlinschl­oss, geöffnet Sa, So 13-17 Uhr.

Buchhandlu­ng Zanker,

Hauptstraß­e 22, Sa 8.30-13 Uhr, „Schmetterl­inge und andere Insekten“, (bis 14. August).

Egerländer-Elbogener Heimatmuse­um, geöffnet jeden 1. Samstag im Monat, 14-17 Uhr oder nach telefonisc­her Vereinbaru­ng unter 07303/6295 (F. Asam).

Mehrgenera­tionentref­f,

Spitalstra­ße 12, Café Bienenstic­h, Ausstellun­g mit Bildern von Olga Heimbach.

Museum der Gartenkult­ur,

Jungviehwe­ide 1, „Bin im Garten“, die Liebe zur Natur.

Museum Illertisse­n, im Vöhlinschl­oss,

Schlossall­ee 23, Sa, So 13-17 Uhr, Geschichte­n und Geschichte im Schloss.

ROGGENBURG

Kloster, Klosterstr. 5, Bildungsze­ntrum, Sa 14-17 Uhr, So 10.30-12 u. 14-17 Uhr, „Franz Martin Kuen (1719-1771) Schwäbisch­e Frömmigkei­t in venezianis­chem Glanz“, (bis 1. Dezember). Klostermus­eum, Klosterstr­aße 7, geöffnet Sa, So 14-17 Uhr.

Paul Neuhäusler, Schiessen, Veilchenwe­g 1, Kaffeekann­en-Sammlung, nach vorheriger telefonisc­her Anmeldung Telefon 07300/5355.

Waldpavill­on,

beim Parkplatz 3, „Schmetterl­inge“, (bis 29. September).

VÖHRINGEN

Atelier Höb, Am Langen Bach 7, n. Vereinb. unter 07306/33888, www.hoeb.eu. Galerie Kunstforum, Illerstraß­e 2, n. Vereinbaru­ng unter 07306/33888 oder www.kunstforum-voehringen.de.

Hiebl’s Nudelei, Sa 10-14.30 u. 17-22 Uhr, Bilder von Karin Holitschke, Mitglied des Kunstforum­s Vöhringen. Speisemeis­terei Burgthalsc­henke, Thal, Sa 12-14 u. 18-23 Uhr, So 11.30-14 u. 18-22 Uhr, neue Gemälde und Skulpturen des Kunstforum Vöhringen.

WEISSENHOR­N

Archäologi­sches Museum,

4, geöffnet So 14-16 Uhr.

Wie groß ist das Potenzial an zusätzlich­en Reisenden?

Schulstraß­e

Schluckena­uer Heimatstub­e,

4, geöffnet So 14-16 Uhr.

 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Vor fünf Jahren ist die Strecke nach Weißenhorn reaktivier­t worden – der erste Schritt in Richtung Regio-S-Bahn.
Archivfoto: Alexander Kaya Vor fünf Jahren ist die Strecke nach Weißenhorn reaktivier­t worden – der erste Schritt in Richtung Regio-S-Bahn.

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