Ein Traum für jeden Kämmerer
Areal Pro bei Leipheim zahlt sich für Zweckverband aus
Günzburg/Leipheim Heidi Henseler, die Kämmerin der Stadt Günzburg, geriet ins Schwärmen: „Diese Zahlen sind der Traum eines jeden Kämmerers.“Pech insoweit, als sie nicht über den städtischen Haushalt sprach. Über die positiven Zahlen dürfen sich vielmehr die Mitglieder des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Areal Pro auf dem ehemaligen Fliegerhorst zwischen Leipheim und Günzburg freuen. Einzelheiten wurden am Freitag bei der Verbandsversammlung vorgestellt.
Dem Zweckverband gehören Bubesheim, Günzburg, Leipheim und der Landkreis an. Die Finanzen werden über die Günzburger Kämmerei abgewickelt. Nach Angaben von Heidi Henseler schloss der Haushalt 2018 mit einem „erfreulichen Ergebnis“ab. Der Vermögenshaushalt, also der investive Bereich, weist einen Überschuss von fast zwölf Millionen Euro auf, die Rücklagen des Zweckverbandes liegen jetzt bei satten 16,6 Millionen. Das ist der Traum, den die Kämmerin meinte.
Zumal auch der Verwaltungshaushalt, über den die laufenden Betriebskosten finanziert werden, ein Plus von fast 600 000 Euro abgeworfen hat. Die Ausgaben beliefen sich auf gut 1,1 Millionen. Angesichts all dessen sei es möglich, 2020 überplanmäßig Schulden zu tilgen, erklärte die Kämmerin. Derzeit steht der Zweckverband mit knapp drei Millionen Euro in der Kreide. Das Fazit von Heidi Henseler: „Der Zweckverband ist für die anstehenden Aufgaben gut gerüstet.“
Der Verbandsvorsitzende, der Günzburger Landrat Hubert Hafner, erklärte, der hohe Überschuss sei auch dadurch zustande gekommen, dass angesichts der vollen Auftragsbücher in der Baubranche nicht alle geplanten Maßnahmen bereits 2018 verwirklicht werden konnten. Doch auch Hafner würdigte die gute Entwicklung auf dem Areal Pro: „Das war nur möglich, weil wir alle zusammengehalten haben.“Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig wertete den Haushalt 2018 als weiteren Beleg dafür, dass das Gewerbegebiet auf dem früheren Fliegerhorst „eine Erfolgsgeschichte“sei.
Bei Gründung des Zweckverbandes war davon ausgegangen worden, dass es bis 2030 dauern würde, ehe das Gewerbegebiet voll erschlossen ist. Nun sind bereits 90 von 112 Hektar vergeben. Das Tempo könnte freilich nachlassen, sollte die Konjunktur in naher Zukunft, wie von manchen erwartet, etwas schwächeln, erklärte der Landrat.