Neu-Ulmer Zeitung

Ein neues Wohngebiet am Illertisse­r Ortseingan­g

- VON JENS CARSTEN

Bauen Ein Ulmer Investor hat große Pläne in der Vöhlinstad­t. Gibt es dann mehr Verkehr in der Unterrothe­r Straße?

Illertisse­n Die Vöhlinstad­t ist zuletzt gewachsen, die Einwohnerz­ahl gestiegen: Das erfordert Wohnraum – und der scheint momentan in Illertisse­n an allen Ecken und Enden zu entstehen. Die Stadt treibt eigene Projekte voran, ein Beispiel ist das ehemalige Baywa-Gelände, wo Hunderte Wohnungen entstehen sollen. Aber auch private Investoren mischen mit. Um ein größeres Vorhaben ging es nun in einer Sitzung des Stadtrats. Am Ortseingan­g soll zwischen Unterrothe­r Straße, Buchenweg und Eichenweg ein neues Wohngebiet entstehen. Bauen will das die Firma Proinvest aus Ulm.

Sie hatte zwei Planungsbü­ros um Vorschläge gebeten, der von ihren Entscheidu­ngsträgern favorisier­te sieht acht zweigescho­ssige Häuser vor. Sie könnten rund 54 Wohneinhei­ten (Zwei- bis Vier-ZimmerWohn­ungen unterschie­dlicher Größe) bieten, sagte Projektent­wickler Nikolai Staiger auf Nachfrage aus Reihen der Stadträte. „Das ist aber noch nicht in Stein gemeißelt.“Aussehen könnten die Häuser wie viele andere moderne Mehrpartei­enwohnhäus­er: Würfelform, weiß, Flachdach, viel Glas. Die Ausmaße der Gebäude liegen unterhalb der in jenem Bereich zulässigen Maße, betonte Staiger. Möglicherw­eise ein nicht ganz unwichtige­r Hinweis.

In Reutti hatte vor einigen Jahren der Bau eines Mehrpartei­enhauses durch Proinvest Ärger geschürt, Bürger empfanden es in der Nähe von Kirche und Schloss als zu wuchtig. In Illertisse­n steht ähnliches Ungemach offenbar nicht zu befürchten: Aus Sicht von Hochbauamt­sleiter Florian Schilling werde das Areal „nicht zu voll gebaut“und Rat Wilhelm Fischer (CSU) sagte, die Bebauung bewege sich in einem „absolut angenehmen Rahmen“.

Bürgermeis­ter Jürgen Eisen (CSU) sagte tags darauf auf Nachfrage unserer Redaktion, dass an jener Stelle vor Jahren schon einmal ein Wohngebiet vorgesehen gewesen war. Damals hätten mehr als 60 Wohneinhei­ten entstehen sollen. Doch dazu kam es nicht. Dem Vernehmen nach sei ein Investor vorzeitig aus dem Projekt ausgestieg­en.

Jetzt soll es mit neuen Bauherren klappen, wenn auch in etwas kleinerer Form. Vorgesehen sind neben den Wohnbauten ein Spielplatz, Grünfläche­n (eine trägt den Arbeitstit­el „Amphitheat­er“) und eine Tiefgarage mit etwa 90 Stellplätz­en. Deren geplante Ausfahrt gab Anlass zu weiteren Nachfragen: Einige Räte befürchten Verkehrspr­obleme durch die zu erwartende­n vielen neuen Fahrzeuge und Gefahren bei der Ein- und Ausfahrt. Die Unterrothe­r Straße sei eine der am meisten befahrenen in Illertisse­n. Eine Alternativ­e dazu sah Bürgermeis­ter Eisen nicht: „Entweder kommt die Einfahrt dort, oder gar nicht. Durch das Wohngebiet geht es nicht“, sagte er in der Sitzung. Er betonte, die Sicht müsse „gut“sein. Ansonsten lasse sich das Vorhaben von Proinvest nicht umsetzen.

Eine Entscheidu­ng fällten die Räte nicht. Der Investor wird bis zum September aktualisie­rte Pläne vorlegen und dann auch eine Bauvoranfr­age stellen. Ob größere Fotovoltai­kflächen vorgesehen werden, wie sich das Rat Günther Miller (CSU) wünschte, ist fraglich. „Irgendwann ist der Grenznutze­n solcher Anlagen erreicht“, so Staiger.

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Repro: caj Quadratisc­he Gebäude mit Flachdach: Sie sieht modernes Bauen aus, wenn es nach der Ulmer Firma Proinvest geht. Das Bild zeigt ein Projekt in Reutti.

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