Pause-Zeiten
„Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen“– schreibt die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren einmal in ihren Tagebüchern.
Ich finde, das ist ein guter Rat gerade zu Beginn der Ferien. Denn im Alltag fehlt uns oft die Zeit zur Pause. Die Zeit zum Entdecken, was es um uns und in der Natur Wunderbares gibt. Zeit für unsere Familie, Freundinnen und Freunde. Zeit für uns, uns an den schönen Dingen des Lebens zu freuen. Und vor allem Zeit, um einfach dazusitzen und vor uns hinzuschauen, ohne Absicht und ohne Hektik. Ein- und ausatmen. Gedanken kommen und gehen lassen. Die Seele baumeln lassen. Leichtigkeit spüren. Sich von heilsamen Augenblicken überraschen lassen. Zeit zum Staunen und Erholen.
Wenn wir ständig getrieben werden und im alltäglichen Einerlei „funktionieren“müssen, tut es gut, einfach mal nur dazusitzen und zu schauen, aufzuatmen. Doch für viel beschäftigte Menschen ist es leichter gesagt als getan, Pause zu machen. Außerdem bestimmen digitale Geräte oft die Zeiten, in denen manche von uns früher einfach mal Pause gemacht hätten. Viele arbeiten ständig und fast überall mit ihren Smartphones, Tablets und Notebooks weiter. Vielleicht gilt gerade da: „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.“
Die Bibel erzählt in der Schöpfungsgeschichte, dass Gott am siebten Tag von allen seinen Werken ruht. Und Jesus macht seinen Jüngerinnen und Jüngern auch Mut dazu. Als diese nach einem anstrengenden Tag wieder zu Jesus kommen und ihm berichten, was sie getan haben, sagt er zu ihnen: „Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig“(Markus 6,31a).
Gönnen wir uns und einander solche Pause-Zeiten! Zeiten zum Ausruhen, Dasitzen und vor uns hinzuschauen, heute, in diesen Sommerferien und an jedem siebten Tag, am Sonntag. Gott schenkt sie uns!