Die heiße Eis-Konjunktur
Hitze Verbraucher sorgen für Rekord. Es darf auch exotisch sein
München Die Hitze hatte ein Gutes: Man konnte sich – ohne KalorienGewissensbisse – öfter ein Eis gönnen. Es ist auch fad, immer nur Wasser zu trinken und rasch zu verdunsten. So genehmigten sich die Bürger häufiger ein Stück süßen, gefrorenen Genusses. Allein im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten haben die Verbraucher in den vergangenen zwölf Monaten zusammen rund 1,7 Milliarden Euro für Eis ausgegeben. Das entspricht 21,25 Euro pro Kopf, wie das Marktforschungsunternehmen Nielsen ausgerechnet hat. „Allein der heiße Sommer im letzten Jahr hat dafür gesorgt, dass die Bürger fast 20 Millionen Liter mehr Eiscreme in Supermarkt und Co. getionen kauft haben“, sagte Nielsen-Eis-Experte Sascha Küchler. Insgesamt gingen demnach innerhalb von zwölf Monaten fast 509 Millionen Liter Eis über die Ladentheken, ein Plus von vier Prozent zum Vorjahreszeitraum. Die Eis-Hausse, um es im Börsenjargon zu sagen, wird durch den Hitzesommer 2019 noch einmal an Fahrt gewinnen. Investiles in Eis-Firmen sollten sich also rechnen. Wenn die Hitze-Sommer kein Ende nehmen wollen, könnte auch die Eisdielen-Dichte steigen. Was den Geschmack angeht, zeigen sich die Verbraucher nach Angaben der Marktforscher experimentierfreudiger. „Während die Klassiker Vanille und Schokolade die Favoriten bleiben, gewinnen Sorten wie Mascarpone, Salted Caramel, Lebkuchen oder Wassermelone an Beliebtheit“, weiß Küchler. Zumindest in den nächsten Tagen dürfte das Eis auch nicht mehr ganz so schnell schmelzen wie zuletzt, sollen die Temperaturen doch deutlich moderater ausfallen. Auf den Quäl-Sommer folgt also zunächst ein normaler Sommer. Welche Wohltat!