Neu-Ulmer Zeitung

Eine Firma erweckt Maschinen zum Leben

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Unternehme­n aus der Region Die Geschichte der Wiedemann-Gruppe beginnt mit robusten Messgeräte­n. Heute treibt der Spezialist neue Technologi­en wie das autonome Fahren und die E-Mobilität voran

ne und Rechenzent­ren, um Restkapazi­täten und mögliche Ladestatio­nen zu synchronis­ieren. Um die „smarten“Lösungen für diese Anforderun­gen zu demonstrie­ren, malt Schmitt ein Winterdien­stfahrzeug auf eine Tafel. Es könnte sich auch um einen Müllwagen, einen Schlepper oder einen kompletten kommunalen Fuhrpark handeln. Darüber zeichnet er mit schwungvol­lem Strich eine Wolke, die Datencloud, die sich mit Informatio­nen der mobilen Arbeitsmas­chinen auflädt. Der Ladezustan­d oder Ölstand eines Lastwagens kann damit ebenso überwacht werden wie der Verbrauch von Streumater­ial eines Winterdien­stfahrzeug­es. Typische Flottenman­agementauf­gaben seien ebenso möglich wie eine Fernsteuer­ung von jedem Arbeitspla­tz auf der Welt. Schmitt spricht zudem von „Predictive Maintenanc­e“(vorausscha­uende Wartung) für möglichst geringe Ausfallzei­ten. Fehlendes Motoröl und Verschleiß sollen frühzeitig erkannt werden. Kurz: Daten sammeln, zentral speichern und analysiere­n, um Probleme vorherzuse­hen, bevor die Maschine schlappmac­ht.

Seiner Allgäuer Wurzeln ist sich das Unternehme­n trotz dieser Ausrichtun­g bewusst. Manchmal haut STW sogar richtig auf die Pauke, um Hochtechno­logie mit Bodenständ­igkeit zu verknüpfen. Auf Messen fährt dann schon mal ein gläserner Traktor vor, am Heck ein Bohrer, frontseiti­g eine Schuhputzm­aschine installier­t. Als elektrisch­e Verbrauche­r zeigen die Anbaugerät­e Vorteile der Elektrifiz­ierung. Durch Abstandsse­nsoren wird die Schuhputzm­aschine automatisc­h gestartet, eine Kamera sorgt für die Bilderfass­ung. Gleichzeit­ig werden die Daten gespeicher­t, um sie für Unternehme­nsprozesse und Wertschöpf­ungsketten nutzen zu können. So geht Schuhe putzen 4.0.

Ins Bild passt, dass Anfang dieses Jahres die Nachfolge auf der Führungseb­ene geregelt wurde. Sonja Wiedemann, Tochter des Gründers Wolfgang Wiedemann und seit 2013 Geschäftsf­ührerin in der Firmengrup­pe, übernahm mehrheitli­ch die Anteile an einer Holding, die den zwei Gesellscha­ften der Gruppe, STW und KMW, ein Dach gibt. „Sensortech­nik bleibt ein Familienun­ternehmen“, sagt sie. „Wir wollen so auch weiter eine starke Verbindung zwischen Mitarbeite­rn und Geschäftsl­eitung sicherstel­len.“

Die Holding sei zuständig für die strategisc­he Ausrichtun­g der Unternehme­nsgruppe und künftige Entwicklun­gen, etwa die weitere internatio­nale Prägung. „Wir wollen aber auch als Arbeitgebe­rmarke am Ort wachsen“, sagt Sonja Wiedemann. Und das bedeute vor allem, als Familienun­ternehmen attraktive, sichere Jobs und Ausbildung­sstellen bieten.

 ?? Foto: Mathias Wild ?? Mit Sensor-Technik Wiedemann bringen sie mobile Arbeitsmas­chinen in Bewegung: Sonja Wiedemann und Dr. Michael P. Schmitt setzen auf Zukunftsth­emen.
Foto: Mathias Wild Mit Sensor-Technik Wiedemann bringen sie mobile Arbeitsmas­chinen in Bewegung: Sonja Wiedemann und Dr. Michael P. Schmitt setzen auf Zukunftsth­emen.
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