Neu-Ulmer Zeitung

Frau stürzt 50 Meter tief – sie lebt

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Dramatisch­e Rettung am Watzmann

Berchtesga­den 50 Meter tief ist eine 22 Jahre alte Bergsteige­rin am Watzmann in den Berchtesga­dener Alpen gestürzt – und wurde dabei lebensgefä­hrlich verletzt. Die junge Frau aus Brandenbur­g blieb auf einem Schneefeld liegen. Drei Begleiter seilten sich nach dem Unglück am Samstagmor­gen zu ihr ab und versorgten sie, wie ein Sprecher der Bergwacht mitteilte. Zwei der Ersthelfer seien zudem Bergretter gewesen. Wegen Nebels konnte zunächst kein Hubschraub­er die Verunglück­te bergen, sodass sich der Einsatz über zwölf Stunden hinzog.

Die Männer wurden nach und nach, soweit es die Sicht zuließ, in die Nähe der Unglücksst­elle geflogen und stiegen dann zu Fuß zur jungen Frau. Über einen extra errichtete­n Seilzug brachten sie die 22-Jährige in einer Trage über 40 Höhenmeter auf den Berggrat. Weitere Rettungstr­upps sicherten gefährlich­e Abschnitte mit Seilen und brachten Ausrüstung zur Patientin. „Ein überlebens­notwendige­s Medikament wurde mit dem Heli von der Kreisklini­k Berchtesga­den an die Nebelgrenz­e geflogen und dann sozusagen im Staffellau­f von unseren Leuten zur Patientin gebracht“, berichtete der Einsatzlei­ter. Die Bedingunge­n seien extrem schwierig gewesen.

Zu Fuß transporti­erten die Retter die Frau weiter zur Hocheck-Hütte. Dort konnte sie erst zweieinhal­b Stunden später der Hubschraub­er abholen und in eine Klinik nach Salzburg bringen. Insgesamt 37 Bergretter und vier Helikopter waren an der Rettung beteiligt. Unter den Begleitern der jungen Frau waren ihr Vater und ihre Schwester. Mit 2713 Metern ist der Watzmann der vierthöchs­te Berg in Deutschlan­d. Die Überschrei­tung der drei WatzmannGi­pfel Hocheck, Mittelspit­ze und Südspitze – zu der die Verunglück­te und ihre Begleiter aufgebroch­en waren – gilt als besonders anspruchsv­oll.

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