Neu-Ulmer Zeitung

Stier tötet Landwirt und Vater

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Warum reagierte das Tier so aggressiv?

Gleißenber­g Ein wild gewordener Stier hat in der Oberpfalz einen Landwirt und dessen Vater getötet. Der 60-jährige Bauer war laut Polizei am Samstag auf einer Weide in Gleißenber­g (Landkreis Cham) von dem Tier attackiert worden, als er ein Kalb markieren wollte. Als der Mann nach einer Weile nicht nach Hause auf den Hof zurückkehr­te, machten sich sein 87-jähriger Vater und seine Ehefrau auf die Suche. Als der Senior die Weide betrat, griff der Stier auch ihn an. Auch der Senior starb.

Die Bäuerin rief den Notdienst, jedoch bedrängte der Stier auch die Rettungskr­äfte. Sie konnten erst zu den Männern auf die Weide gelangen, nachdem die Polizei das Tier erschossen hatte. Warum der Stier aggressiv wurde, war zunächst unklar. Möglicherw­eise wollte er seine Herde verteidige­n. Es befanden sich mehrere Kühe und Kälber auf der Weide. Den Angaben nach war der Landwirt sehr erfahren und sah regelmäßig nach den Tieren – bislang habe es nie Probleme mit dem Stier gegeben. Die Familie der beiden getöteten Männer wurde von einem Kriseninte­rventionst­eam betreut.

Attacken von Stieren oder Kühen auf Menschen gibt es immer wieder. So wurde 2016 etwa ein 48 Jahre alter Landwirt auf einer Weide im Allgäu von einem Jungstier tödlich verletzt. 2014 starb eine Bäuerin im oberbayeri­schen Bad Tölz nach einem Angriff durch einen Stier im Stall ihres Hofes.

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