„Flugträumer“verzaubern Kaltenberg wieder
Ehrung Berliner werden zum zweiten Mal Gauklerkönige. Was 2020 beim Ritterturnier geplant ist
Kaltenberg Der König ist tot, es lebe der König – zumal, wenn er mit dem des vergangenen Jahres identisch ist. So holte sich die AkrobatikTruppe „Die Flugträumer“aus Berlin den begehrten 14. Gauklerstab aus den Händen der stellvertretenden Chefredakteurin unserer Zeitung, Andrea Kümpfbeck. Mit diesem vorläufigen Höhepunkt verabschiedete sich dann auch das Kaltenberger Ritterturnier am Sonntag aus seinem 40. Jubiläumsjahr, noch einmal mit einer gut gefüllten Arena und zahlreichen Besuchern auf dem mittelalterlichen Marktgelände.
„Wir haben unser Stammpublikum, das immer kommt“, freut sich Veranstalter Heinrich Prinz von Bayern und sprach damit gleich das größte Problem dieses Jahres an: das Wetter beziehungsweise die Wettervorhersage. „Niemals zuvor lagen die Vorhersagen, die meist schlecht waren, und das tatsächliche Wetter so weit auseinander.“
So blieb es „nur“beim Erreichen der Zielvorgaben, sprich bei der Einstellung der Vorjahreszahlen. So könnten die Verantwortlichen wie Prinz Heinrich, Regisseur Alexander May, Story-Writer Thomas Limpinsel und viele andere mehr entspannt die Beine hochlegen, denn die Show funktionierte mit zunehmender Veranstaltungsdauer immer besser. Doch längst schon arbeitet das Team am Turnier 2020. „Ideen sind da, eine könnte zur Umsetzung kommen.“Ob dann erneut das weibliche Element so stark zum Tragen kommt, wird aber nicht verraten. Jedenfalls haben die Amazonen im „Kampf der Brüder“viel frische Energie in die Geschichte gebracht – und das Publikum stark polarisiert.
Einen Mehrwert für die ArenaGeschichte stellt dabei auch die neue Königsloge dar, nicht nur, weil sie gleich mehrstöckig bespielbar ist: „Sie ist auch für unser Publikum ein sichtbares Zeichen, dass es mit der Entwicklung des Turniers weitergehen wird.“Davon könne man sich auch künftig auf dem MittelalterMarktgelände überzeugen, das, wie die Turniergeschichte auch, bereits jetzt in einer weiteren Überplanung steckt. „Wir wollen die noch nicht optimal genutzten Ecken des Geländes besser einbinden.“
So hieß es heuer auch, Abschied vom langjährigen Köhler von Kaltenberg zu nehmen. Allerdings nur von der Figur und von den doch deutlich wahrnehmbaren Kohlemeilern. „Der Köhler wird seine Anlage zu einem mittelalterlichen Gehöft umbauen“, verrät Prinz Heinrich eines der sonst streng gehüteten Kaltenberger Geheimnisse. Das, so versichert er, erlebe man sonst nur in einem Museum. Das soll Schloss Kaltenberg natürlich nicht werden, doch von einer Mittelalterstadt, davon träumen beide Prinzen, Heinrich und sein Vater Luitpold, schon lange.