Ein Ordensmann zieht weiter
Kirche Pater Waldemar Obrebski verabschiedet sich als Kaplan von der Pfarreiengemeinschaft Illertissen, um im neuen Schuljahr als Pfarrer in St. Josef in Senden zu beginnen
Betlinshausen/Senden Mit einem feierlichen Gottesdienst hat sich Pater Waldemar Obrebski am Sonntag in Betlinshausen von der Pfarreiengemeinschaft (PG) Illertissen als Kaplan verabschiedet. Ein Dreivierteljahr war er dort tätig, zu Beginn des neuen Schuljahres im September wird er als Pfarrer die Pfarrei St. Josef in Senden übernehmen. Zur Abschiedsfeier waren auch Interessierte aus dem Umfeld seiner künftigen Wirkensstätte gekommen. So passten Obrebskis Worte ebenso für den Scheidenden wie für einen, der auf seine künftige Stelle blickt: „Von Gott werde ich immer wieder neu ausgesendet.“
Die Kirche in Betlinshausen war gut gefüllt. Freunde aus seiner vorangegangenen Tätigkeit im Raum Weißenhorn hatten sich ebenfalls unter die Besucher gemischt. Ganz offensichtlich hatte es der engagiert auftretende Ordensmann überall geschafft, mit seiner freundlichen Art die Herzen der Menschen zu gewinnen. So fielen denn auch in seinem Abschiedsgottesdienst warmherzige Worte von verschiedenen Seiten, angefangen bei ihm selbst.
Für das Vaterunser holte er die Kommunionkinder zu sich an den Altar. Und er versäumte es nicht, beim Ansprechen der Gläubigen den ihm eigenen Humor durchblitzen zu lassen. „Ihr habt mich aufgenommen und mein Leben bereichert“, sagte der Claretiner-Pater. Er habe gelernt, Gewohntes hinter sich zu lassen und neue Herausforderungen anzunehmen. „Ich habe gemerkt, wir brauchen das im Leben.“Nun freue er sich, eine Pfarrgemeinde zu übernehmen. Obrebski ergänzte schmunzelnd: „Wir werden uns wiedersehen, Gott sendet euch alle.“Er werde mal in einzelnen Orten der PG Illertissen vorbeischauen, „ob alles läuft“. Pfarrer Andreas Specker als sein bisheriger Chef sagte anerkennend, Pater Waldemar habe die Kaplanstelle in Illertissen so spontan übernommen wie sein Vorgänger Michael Prendota aufgehört habe. „Er kommt in Senden an, davon bin ich überzeugt“, sagte der Illertisser Stadtpfarrer. Margit Haid, Pfarrgemeinderatsvorsitzende aus Betlinshausen, sagte, trotz der kurzen Zeit hinterlasse Pater Waldemar Spuren: „Solche, die sich mit den Augen verfolgen lassen, und solche, die im Herzen bleiben.“
Nach der Messfeier führte Obrebski noch persönliche Gespräche – mit denjenigen, die sich von ihm verabschiedeten, ebenso wie mit Gläubigen, die künftig mit ihm zu tun haben könnten. Otto Simon etwa, der als Pfarrgemeinderatsvorsitzender in Witzighausen den neuen Nachbarseelsorger kennenlernen wollte. Obrebski, der als Priester
gerne in Dörfern wirkte, wie er sagt, freut sich nun auf seine neue Stelle, wofür er auch ins Pfarrhaus Senden umziehen wird. „Der Dienst des Priesters muss mit der Liebe zu den Menschen einhergehen“, sagte er. „Ohne die Berufung durch Gott wäre ich dazu nicht fähig.“